Beiträge von Lighthammel im Thema „31.12.2018-06.01.2019“

    #BlackoutHongKong


    Unsere erste Partie zu zweit. Nach dem Regelstudium habe ich mich gefragt, was so schwierg an Blackout sein soll. Regeltechnisch ist es kein Hexenwerk und recht einfach und zügig zu erklären. Karten spielen, Rohstoffe bekommen, Aufgaben erfüllen, Klötzchen und Häuschen setzen.

    Gegen 18 Uhr starteten wir das Spiel und der Start war wirklich mühselig. Ich habe die Schwierigkeit des Spiels nach dem Regelstudium vollkommen falsch abgeleitet und auch keine so enge Verzahnung der einzelnen Elemente erwartet. So kann man sich täuschen.

    Kleckerweise hat man sich die Rohstoffe und die stärkeren Karten erarbeiten müssen. Meine Frau hat dann noch nach einer Erkundung ihren Goldesel früh ins Lazarett schicken müssen (ich glaube, es war die Mechanikerin, die 3 Dollar + 3Dollar für ein Werkzeug bringt) und die Ärztin lag auch so ungünstig in den Kartenslots, dass sie 3-4 Runden brauchte, um die Karte aus dem Lazarett zu holen. Andere Spezialisten, die Geld bringen, kamen erst relativ spät ins Spiel. Dementsprechend war meine bessere Hälfte relativ maulig und meinte, dass in Blackout eine Notnagel-Aktion für Geld fehlen würde. Ich glaube eher, sie hat nicht gut gespielt, dazu noch ein bisschen Pech gehabt, aber angesichts ihrer Laune habe ich mir einen Kommentar verkniffen. Blackout hat uns dann aber so in den Bann gezogen, dass wir auf unser Brathähnchen, das nebenbei im Ofen schmorte, erst wieder aufmerksam geworden sind, als der Rauchmelder in der Küche losgegangen ist.

    In der zweiten Spielhälfte lief Blackout dann für uns runder, da der aufgebaute Kartenmotor langsam in Fahrt kam und man nach und nach ein Gespür für das Spiel und seine Fallstricke entwickelt hat. Mir hat es als Freund von seelenlos-solitären Eurospielen mit haarsträubend unthematischen Elementen (das GPS-Gerät am Boden der abgestandenen Wasserflasche) trotz des holprigen Einstiegs sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Partien und ob es mir dann gelingt, Blackout besser zu meistern. Meine Frau möchte es nicht mehr mitspielen, sie empfand es zu sehr als Mangelspiel.

    Optisch halte ich Blackout für sehr gelungen, vor allem die Gestaltung der Karten. Was mir weniger gut gefallen hat, war das Warenrondell. Wenn die Spieler schon ihre Klötzchen darauf ablegen müssen, dann sollten die Warensymbole so angeordnet sein, dass sie nicht von den Klötzchen überdeckt werden. Auch die Ortsfelder sind so klein, dass an die Farben kaum noch sehen kann, sobald ein zweiter Würfel mit drauf liegt.

    Das Jahr verrann am Sylversterabend mit #Sanssouci von Michael Rieneck Kiesling und begann mit #AnnoDomini (2 Runden Sex & Crime) und einer Partie #Dixit


    Sanssouci kartengetriebenes Legespiel, welches ich sehr mag und welches meine Sammlung so schnell nicht verlassen wird. Spieldauer, Komplexität und Spieltiefe sind im Gegensatz zum Zufallsfaktor nicht sonderlich hoch. Ob ein einzubauendes Teil auf der passenden Farbe liegt und ob man im Moment des Nehmens auch die passende Handkarte auf der Hand hat, ist schon vom Glück abhängig, trotzdem lässt sich taktisch einiges aus diesem Spiel rausholen. Den Glücksfaktor empfinde ich hier nicht als störend sondern eher als herausfordernd. Thematisch ist Sanssouci dünn wie ein Negliges und Interaktion ist auch kaum vorhanden, trotzdem eines meiner liebsten Familienspiele im Regal.


    Im Vergleich zur schwarzhumorigen Flopps-Edition von Anno Domini ist Sex & Crime recht düster, fast schon blutrünstig und irgendwie nicht ganz so lustig geraten. Trotzdem ist es ganz gut angekommen.


    Dixit allerdings weniger. Eine unserer Mitspielerinnen hatte überhaupt keine kreative Ader und sie tat sich sichtlich schwer, beschreibende Beriffe für die surrealen Karten zu finden. Dixit macht mir in der richtigen Gruppe aber grundsätzlich Spaß und hat für mich gegenüber Mysterium aus verschiedenen Gründen leicht die Nase vorn. Letzte Nacht wollte es allerdings nicht richtig zünden.