Beiträge von richy81 im Thema „17.12.-23.12.2018“

    Am Donnerstag wurde der Weihnachtsurlaub mit einem Spielabend eingeleitet. samy0r war zu Besuch, auf den Tisch kamen weitestgehend feine, kleine Sachen, über die es nicht viel Neues zu berichten gibt.


    Zweimal Onitama, einmal Realm of Sand, jeweils zu zweit. Bei Welcome To und Railroad Ink war meine Frau mit dabei. Vor allem Welcome To liegt ihr auch sehr gut, hier hat sie mich jetzt dreimal in Folge besiegt. Alles schöne Spiele mit kurzer Spieldauer, die sich locker runterspielen und die vermutlich weiterhin sehr regelmäßig auf dem Tisch landen werden.


    Mit Blitz Bowl kam zudem noch ein für mich neues Spiel auf den Tisch. Mein Mitspieler hatte auch erst eine Partie auf dem Buckel. Blitz Bowl ist so eine Art kleiner Bruder von Blood Bowl, wenn ich das richtig verstanden habe. Letzteres kenne ich aber auch nicht. Als Football-Interessierter finde ich das Thema zumindest schon mal ziemlich cool. Blitz Bowl ist ein taktisches 2er Spiel, bei dem man aber erstmal einiges überblicken muss (Fähigkeiten, ausliegende Zielkarten, ggfs. schon eingesammelte Karten, die auf der Rückseite wiederum Sonderaktionen ermöglichen).

    Mit seinen sechs Figuren rennt man über das Feld, blockiert Laufwege des Gegners, rammt Gegenspieler um und kann theoretisch auch den Ball werfen. Letzteres haben wir in unserer Partie nicht einmal gemacht und es wurde auch nur ein Touchdown erzielt (von meinem Gegner), der Rest der Punkte resultierte bei uns aus den Karten, über die ich am Ende 14-12 gewonnen hatte. Ich denke mal, das kann auch anders laufen, wenn man das Spiel besser kennt. Möchte ich auf jeden Fall demnächst nochmal spielen, mein Ersteindruck ist soweit schon mal gut. Die Übersicht leidet leider etwas darunter, dass man die unterschiedlichen Figuren schlecht auseinanderhalten kann. Aber auch das wird vermutlich mit weiteren Partien besser.





    Gestern Abend gab es spontan noch einen weiteren Spielabend zu viert, bei dem für mich allerhand Unbekanntes auf den Tisch kam.

    Los ging es mit zwei Kartenspielen von Adlung Spiele, die um die Jahrtausendwende herum erschienen sind… Verräter und Meuterer.


    Bei Verräter (1999 immerhin auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres) liegen verschiedene Orte im Kreis aus, die unterschiedliche Punkte und Stärke aufweisen und anfangs abwechselnd dem Fürstenhaus der Rose oder der Adler angehören. Ebenso starten je zwei Spieler für das Fürstenhaus der Rose und zwei für die Adler (im Spiel auch Gesinnung genannt).

    In jeder der acht Runden wird zunächst vom Strategen (eine der sechs Rollen im Spiel) ein Konflikt zwischen zwei benachbarten Orten unterschiedlicher Gesinnung initiiert. Dann werden reihum geheim Rollen ausgewählt. Spannend ist dabei vor allem die Verräter-Aktion, die einen die Gesinnung wechseln lässt. Dann können reihum beliebig viele Versorgungskarten ausgespielt werden, die zu der Konfliktstärke der Orte addiert werden, um den Konflikt zu lösen. Der Ort der Verlierer-Partei wird umgedreht, die siegreiche Partei bekommt abhängig von der Anzahl der beteiligten Spieler Siegpunkte. Da man nicht sicher weiß, ob jemand bzw. wer die Verräter-Rolle spielt, sind die Konflikte sehr spannend und es gab die eine oder andere böse Überraschung. Die anderen Rollen können noch Stärkepunkte in den Konflikt mit einbringen, mehr Versorgungskarten nachziehen oder Gebäude bauen lassen.

    Verräter hat mir sehr gut gefallen. In einer kleinen Schachtel und für wenige Euro bekommt man hier einiges an Spieltiefe geboten. War auch bis zur letzten Runde spannend, dritter Platz beim 24-21-19-17.




    Das Schwesterspiel Meuterer weist einige Parallelen zu Verräter auf, konnte uns aber insgesamt alle weniger überzeugen. Das Thema wurde hier auf Schifffahrt und Handel verlegt. Statt der Konflikte liegt hier der Schwerpunkt auf dem Verkaufen von unterschiedlichen Waren in den ebenfalls im Kreis ausliegenden Orten.

    "Problem" für uns war der im Vergleich zu Verräter deutlich höhere Glücksfaktor, der beim Ziehen der Warenkarten zum Tragen kommt. Zieht man hier möglichst viele gleiche Waren (bei 5 Handkarten pro Runde), ist man einfach deutlich im Vorteil, weil immer nur Derjenige Punkte bekommt, der am meisten gleiche Waren in einem Ort ausliefern kann. Ein Mitspieler bekam in den letzten drei der acht Runden von keiner Warensorte mehr als eine Karte auf die Hand und war dadurch quasi chancenlos, noch groß Punkte zu sammeln

    Insgesamt hat mir zwar auch Meuterer noch ganz gut gefallen, aber im direkten Vergleich ist Verräter für mich eindeutig das bessere Spiel. Hier gab es aber zumindest einen Sieg für mich beim 39-37-25-18.




    Im Anschluss konnten wir uns auf keines der zur Auswahl stehenden großen Spiele einigen (u.a. Blood Rage, Scythe, Hyperborea, Dominent Species, Teotihuacan) und wir entschieden uns noch einige kürzere Sachen aufzutischen.

    So ging es weiter mit Colt Express, das ich tatsächlich ebenfalls noch nie gespielt hatte. Fand ich nett, ist schnell erklärt, schnell gespielt, ziemlich chaotisch und witzig. Kann ich nachvollziehen, dass das Spiel des Jahres geworden ist, auch wenn ich es nicht selbst haben muss. Ich habe hier als Anfänger reichlich auf die Mütze bekommen, wurde ständig verhauen und angeschossen, war entsprechend chancenlos. Spaß gemacht hat’s trotzdem ?


    Nach einer Partie Azul auf der Fortgeschrittenen-Seite, gab es zum Abschluss noch ein Highlight.


    Und zwar Cryptid, das mir sehr gut gefallen hat. Es war schon recht spät und Cryptid verlangt einem durchaus einiges an Gehirnschmalz ab, aber das hat richtig Spaß gemacht.

    Cryptid ist ein Deduktionsspiel, bei dem wir auf einer Hexfeld-Karte nach einer Kreatur suchen. Dafür erhält jeder einen geheimen Hinweis und die Kombination aller Hinweise ergibt ein Hexfeld, das es zu identifizieren gilt. Ist man am Zug, fragt man einen seiner Mitspieler, ob Feld x das gesuchte sein kann. Der Mitspieler legt dann auf Basis seines Hinweises entweder eine Scheibe (ja) oder ein Klötzchen (nein) auf das Feld. So sammelt man immer mehr Informationen über das Zielfeld, versucht die Hinweise der Mitspieler zu entschlüsseln und engt die Suche ein.

    Sehr cooles Ding. Ich warte mal ab, ob es hierzu eine deutsche Version geben wird. Die englische lässt sich aber auch gut spielen. So oder so, Cryptid wird vermutlich irgendwann auch in meiner Sammlung landen.




    #Onitama #RealmOfSand #WelcomeTo #RailroadInk #BlitzBowl #Verräter #Meuterer #ColtExpress #Azul #Cryptid

    Am Freitag gab es einen Spieleabend zu viert. Gestartet wurde aber erstmal zu dritt mit Kingsburg. Zweite Partie für mich, die mir unwesentlich besser gefallen hat als die erste. Mir ist es einfach zu glücksabhängig. Würfelt man verglichen mit seinen Mitspielern deutlich niedrigere Zahlen, ist man chancenlos.

    Am Freitag lief es bei mir anfangs ziemlich rund, die Würfel waren mir wohl gesinnt und ich konnte ein Gebäude nach dem anderen bauen und mir einen Vorsprung rausarbeiten. Ab Runde 4 hat mich mein Würfelglück dann verlassen und ich schaffte es über zwei Runden nicht, mir die Rohstoffe für die Kathedrale (9 Punkte) zusammen zu sparen. Bei einem meiner Mitspieler fielen die Würfel in der Phase besser, zudem hatte er in den späteren Runden auch jeweils 4 bzw. sogar 5 Würfel zur Verfügung. So schmolz der Vorsprung dahin, aber einen Punkt konnte ich immerhin noch ins Ziel retten und siegte 39-38-22.

    Kingsburg ist für mich maximal eine BGG 6,5/10. Mit Erweiterung würde ich es irgendwann nochmal versuchen, die soll es ja besser machen.


    Dann war unsere Runde komplett und es ging mit Clans of Caledonia weiter, welches auch das Highlight des Abends werden sollte. War auch viel zu lange nicht mehr auf dem Tisch und alle waren wieder schwer begeistert. Für mich Partie Nr. 20 insgesamt.

    Mitspieler Nr. 1 wählte Clan Cunningham (Milch), ich Campbell (Gebäude günstiger bauen), dann folgten noch Stewart (zusätzliche Händler und Marktbonus) und Buchanan (zweite Exportkiste).

    Clan Cunningham machte den Fehler, neben Rindern auch auf Käse zu setzen, wandelte so die wertvolle Milch oft in Käse um und konnte pro Runde nur eine oder maximal zwei Milch verkaufen. Der sonst übliche Reichtum von Clan Cunningham blieb so aus und es wurde am Ende der letzte Platz.

    Ich setzte ebenfalls auf Käseproduktion, anfangs fehlten aber die passenden Aufträge und das Geldeinkommen stieg nur langsam. Sehr gut lief es dagegen von Anfang an bei Clan Stewart, der seinen Vorteil am Markt sehr gut nutzte und viel Handel betrieb. Auch dass er schon in Runde 1 zwei Hafen nutzen konnte, brachte ihm einen kleinen Boost.

    Nach 2,5 spannenden Stunden siegte am Ende dann auch Clan Stewart vor meinem Clan Campbell 159-136-120-113. Vor allem in Vollbesetzung wirklich sehr, sehr gut. BGG 9/10.




    Zum Abschluss des Abends gab es Endeavor. Obwohl alle das Spiel schon kannten, war mein Versuch, die Exploits ins Spiel zu bringen, erfolglos. Also nochmal die normale Variante.

    Außer mir starteten noch zwei weitere Mitspieler mit dem Gebäude, dass eine Besetzungsaktion erlaubt. Mitspielerin Nr. 3 setzte auf die Segelaktion. Für mich war die Partie irgendwie völlig verkorkst. Bei der Gebäudeleiste hinkte ich hinterher, so dass ich als einziger nicht das 3er Gebäude mit der Doppelaktion abbekam. Scheiben hatte ich im Überfluss, konnte aber lange nur drei Gebäude pro Runde freiräumen und auch das Kartenlimit konnte ich nicht entscheidend erhöhen. Am Ende nur 32 Punkte über die vier Leisten, absolute Katastrophenrunde!

    Der Sieger holte mit Abstand die meisten Punkte über Städte und Verbindungen, hatte ein paar starke Karten eingesammelt und war auch bei den Leisten gut dabei. Endergebnis 69-57-55-49 und ein ungewohnter letzter Platz für mich. Spaß gemacht hat es trotzdem wieder.




    Am Sonntag dann nach gut zwei Monaten Pause mal wieder eine Solopartie Gaia Project. Ich trat mit den Ambas gegen die Itar an. In der ersten Spielhälfte das übliche Bild… die Itar zogen immer weiter davon, hatten irgendwann weit über 70 Punkte Vorsprung. Ich marschierte auf den Techleisten Wirtschaft und Navigation vor, später auch bei Gaiaforming. Ab Runde 4 lief die Maschine bei mir dann. Dank Regierungssitzfähigkeit (Mine mit Regierungssitz tauschen) können die Ambas sehr leicht Allianzen gründen, am Ende waren es 4+1 bei mir. Auch die Rundenwertungen in der zweiten Hälfte brachten ordentlich Punkte (10 für große Gebäude, 16 für Gaia-Planeten und 12 für Handelszentren). Drei Forschungszentren gaben alleine in der letzten Runde auch 18 Punkte (Rundenbooster plus Ausbautechnologie).

    Die Schlusswertungen (Satelliten und Gebäude in Allianzen) sowie die Techleisten waren eine klare Sache für mich (insgesamt 68-28) und so reichte es schließlich doch noch zu einem 183-166 Sieg. War wieder sehr spannend, Gaia Project funktioniert solo einfach grandios. Meine Siegquote gegen Ultoma steht jetzt bei 50% (11-11).


    Abends bei Nichtspieler-Freunden lag überraschend ein kleines Ubongo auf dem Tisch, wohl ein Mitnehmspiel von Rewe oder so. Also wurde ein bisschen gepuzzelt. Anschließend habe ich dann noch The Game Extreme ausgepackt, das gut angekommen ist. Dafür, dass alle drei Mitspieler es noch nie gespielt hatten, lief es ganz okay, auch wenn am Ende über 30 Karten übrig waren. Silvester bahnt sich jetzt wohl ein Spieleabend mit 4 Nichtspielern an :)


    #Kingsburg #ClansOfCaledonia #Endeavor #GaiaProject #Ubongo #TheGameExtreme