Beiträge von Sloti im Thema „10.12.-16.12.2018“

    Anstelle von etwas völlig Neuem gab es diese Woche dann nochmal ein paar neue aber bereits bekannte Spiele. Leider fehlt es immer noch an Zeit. Daher mussten wir uns bei der Komplexität etwas zurückschrauben. Damit konnten immerhin an zwei Tagen jeweils zwei Partien mit der Freundin gespielt werden.


    Am ersten Abend ging es los mit Hexenhaus von Phil Walker-Harding. Wir entschieden uns wieder für das Standardspiel (Belohnungskarten liefern zu erfüllende Bedingungen für Punkte) um mehr Varianz über die Belohnungskarten zu erhalten. Das sorgte dafür, dass mit dem Schornstein (vier Punkte für sechs Stockwerke) und der Schatzkiste (drei Punkte für drei vollendete Stockwerke) auch die Stockwerke (Ebenen) honoriert wurden.

    Leider waren bei zwei Nudelhölzern (Belohnungskarte, die für Märchenwesen mit bestimmten Lieblingspfefferkuchen zusätzliche Punkte liefert) dann aber auch die Varianz an Möglichkeiten wieder sehr gering. Daher war es kaum verwunderlich, dass ich mich in der Folge auf die zur ersten Karte passenden Märchenwesen (liefern nach dem Einfangen über passende Pfefferkuchen Punkte) mit herzförmigen Pfefferkuchen spezialisierte, während meine Freundin mit den viereckigen die andere Karte bediente.

    Das ich über die Doppelplättchen (geben beim Bau des Hexenhauses die möglichen Effekte vor) viel Verfügbarkeit für die fünfeckigen Pfefferkuchen erhielt machte mir das Spiel nicht einfach. Bei einer Auslage, die fast ausschließlich mit runden Pfefferkuchen bedient werden musste, konnte meine Freundin aber auch davon nicht profitieren. Daher gingen mal mehr beziehungsweise wertvollere Märchenwesen auf meine und auch mal mehr beziehungsweise wertvolle auf ihre Seite. Hier konnte sich also keiner wirklich absetzen.

    Es war also nicht verwunderlich, dass der Zufall dann über den Sieg entschied. Während meine Freundin bei ihrem letzten Zug noch ein passendes Märchenwesen aufgedeckt bekam, blieb dies bei mir aus, sodass ich eine Aktion hierzu aufwenden musste und nicht mehr nachziehen konnte. Daher konnte meine Freundin sich beim 74-69 durchsetzen.

    Die Zufallsfaktoren sind höher als erwartet. Die freie Verteilung der Doppelplättchen zu beginn der Partie kann einem manche Effekte oder Pfefferkuchenarten fast vollständig verwehren. Sofern dann auch noch die passenden Märchenwesen ausbleiben, wird es schwer einen Zugang zum Spiel zu finden. Die starren Belohnungskarten machen das ganze dann auch nicht besser. Hier werden auch keine Optionen angeboten, um das ganze in seinem Sinne beeinflussen zu können. Damit fehlt das Gefühl sinnvolle Entscheidungen treffen zu können und das Spiel wird die Sammlung bald verlassen müssen.


              


    Weiter ging es dann mit Welcome To… von Benoit Turpin in der Version für Fortgeschrittene. Damit gab es bei den Bebauungsplänen (Vorgaben für Punkte) neben den Siedlungsplänen (vollständige Siedlungen verschiedener Größe) auch noch andere Bedingungen zu erfüllen. Die Pläne für unsere Partie waren: Alle Häuser der unteren Straße müssen gebaut sein, in zwei Straßen müssen alle Parks oder alle Schwimmbäder vorhanden sein und ein Siedlungsplan mit vier Siedlungen. Dabei sollte eine Siedlung aus einem, zwei aus zweien und die letzte aus drei Häusern bestehen.

    Ich konzentrierte mich direkt zu Beginn der Partie darauf die untere Straße zu vervollständigen, während meine Freundin sich mehr auf die oberen beiden fokussierte. Durch passende Kombinationen bei Hausnummern und Bauarbeiten konnte ich schnell guten Fortschritt in der unteren Straße erzielen und dabei auch direkt bei den Parks (stark ansteigende Punktzahlen) vorlegen, die hier besonders lukrativ erschienen. Zwar musste ich über die Bauarbeiten Hausnummer Bis (für aufsteigende Minuspunkte kann man zusätzlich zur normalen Hausnummer noch eine identische Hausnummer an einer beliebigen Stelle hinzufügen) ein paar Minuspunkte einkalkulieren, dass erschien mir aber weniger von Bedeutung. Wichtig war es den Druck auf meine Freundin hoch zu halten.

    Das gelang auch solange die Kombinationen passten. Leider schlug irgendwann der Zufall zu. Die vielfache Wiederholung der Kombination Hausnummer Acht und Landschaftsgärtner (einen Park anlegen) ließ sich nicht mehr verwerten, sodass ich meinen Plan anpassen musste. Durch Umschwenken auf Siedlungen konnte ich zwar noch vor meiner Freundin beim Siedlungsplan punkten. Doch bei der unteren Straße wurde es mir zu knapp, sodass ich eine Runde bevor meine Freundin durch die dritte nicht genehmigte Baugenehmigung (keine Hausnummer auf den Stapeln, die man verwenden kann) das Spiel beendete die Straße abschloss. Dass in der letzten Runde die passende Kombination für den letzten fehlenden Park gekommen wäre, machte die Niederlage beim Endstand 79-78 nur noch bitterer.

    Wir haben den Kreisverkehr (Aufteilung der Straße in zwei Teile mit jeweils unabhängigen aufsteigenden Hausnummern) in unserer Partie leider komplett vergessen, sodass sicher noch mehr drin gewesen wäre. Hier wäre eine Erinnerung in der Spielhilfe sicher praktisch gewesen. Unabhängig davon hinterlässt das Spiel aber einen guten Eindruck. Es gibt mehrere sinnvolle Wege eine Partie zu beschreiten und durch die Vorgabe der Bebauungspläne unterscheiden sich die Partien auch voneinander. Das mit den Karten anstelle von Würfeln der Zufall weniger stark zuschlägt und man durch die Symbole auf den Karten bereits ein bisschen in die nächste Runde Vorausblicken kann, konnte auch überzeugen. Wir freuen uns schon auf weitere spannende Partien.




    Der zweite Abend startete dann mit dem Geschicklichkeitsspiel Men at Work von Rita Modl. Nach unseren bisherigen Erfahrungen kann es beim Aufbau für Einsteiger (Vorschlag für den Startaufbau) schon einmal ein paar Runden dauern bis das Spiel fahrt aufnimmt. Daher entschieden wir uns dieses Mal beim Aufbau an der Vorbereitung für Fortgeschrittene (schwierigerer Startaufbau mit schrägen und balancierenden Stahlträgern) zu orientieren.

    Damit war direkt ab Start der Partie für Spannung gesorgt. Die ersten Züge zeigten, dass es gar nicht so einfach werden würde hier einen Stahlträger (Bauteile) sicher unterzubringen, sodass oft der vermeintlich leichte Weg gewählt wurde. Das sorgte in der Folge aber für eine ziemlich wackelige Konstruktion, sodass es immer schwieriger wurde die Stahlträger und Bauarbeiter (Bauteile) entsprechend der Vorgaben der Baupläne (geben Bauteile und Positionierung vor) unterzubringen.

    Als Chefin Rita (verleiht Urkunden für Bauteile, die an der höchsten Position platziert wurden) dann auftauchte gelang es mir daher auch nur mit viel Glück mit einem Bauarbeiter eine Urkunde (die fünfte Urkunde bedeutet den Sieg) zu ergattern. Daher war es wenig verwunderlich, dass unsere Partie dann auch über die Sicherheitszertifikate (eines der drei am Start ausgegebenen bei einem Unfall abgeben; sofern keine mehr vorhanden scheidet man aus der Partie aus) entschieden wurde. Die Konstruktion wurde immer wackeliger die Unfälle (bereits platzierte Bauteile fallen herunter) häuften sich und als beide nur noch ein Sicherheitszertifikat hatten, verursachte ich natürlich den Unfall, der den Sieg meiner Freundin bedeutete.

    Durch den schwierigeren Startaufbau ergab sich zwar am Start eine spannendere Partie, leider schafften wir es dann aber nicht daraus einen größeren Aufbau zu konstruieren. Damit war der Aufbau weniger Eindrucksvoll und oft wurden nach einem Unfall dieselben Herangehensweisen nur wiederholt. Die Spannung blieb zwar aufgrund der wackeligen Konstruktion beim platzieren immer hoch aber kreative Lösungen blieben aus. Hier werden wir in unseren nächsten Partien wohl mit einem einfacheren Startaufbau lieber ein paar Runden abwarten, damit sich daraus mehr entwickeln kann und auch Chefin Rita mehr Bedeutung zukommt.




    Zum Abschluss gab es dann noch Railroad Ink von Hjalmar Hach und Lorenzo Silva. In dieser Partie wählten wir als Erweiterung die Lake-Würfel (liefern Seeabschnitte mit Anbindungen für Straßen und Schienen, die dann über den See die Netzwerke verbinden) aus der blauen Edition. Diese müssen genau wie die auch in der blauen Edition enthaltenen River-Würfel (liefern Flussabschnitte, die auch von Straßen und Schienen gekreuzt werden; der längste Fluss wird zusätzlich gewertet) nicht verwendet werden, sodass es sich wieder um eine rein konstruktive Erweiterung handelt.

    Entsprechend dem Beispiel in der Anleitung begannen beide damit die Lake-Würfel dazu einzusetzen einen See auf den zentralen Feldern (jedes belegte Feld liefert einen zusätzlichen Punkt) anzulegen und darüber ein möglichst großes Netzwerk (Punktezahl steigt je angeschlossenem Ausgang) anzulegen. Das gelang in den ersten drei bis vier Runden auch sehr gut. Dann hatte der See sich aber zu einer schwer handbaren Größe entwickelt, sodass wir uns dazu entschieden die Seen abzuschließen. Aufgrund der Wertung, die nur den kleinsten See belohnt, verzichteten wir dann im weiteren Verlauf die Würfel einzusetzen und konzentrierten uns nur darauf weitere Ausgänge (jeder weitere ans Netzwerk angeschlossene Ausgang erhöht die Punkte) anzuschließen. Dadurch ging das Element der Erweiterung in den letzten Runden komplett verloren.

    Unpassende Kurven und Geraden erschwerten uns in der Folge das Anbinden der Ausgänge und so musste unter Hinzunahme der Special-Routen (sechs besondere Kombinationen von Straßen und Schienen von denen in jeder Runde eine und im gesamten Spiel drei verwendet werden dürfen) manch kreative Lösung gefunden werden um das große Gesamtnetzwerk nicht vorzeitig in kleinere zu unterteilen. Meine Freundin stellte sich hierbei leider wieder minimal besser an und so ging dann auch die vierte Partie in zwei Tagen mit 63-62 knapp an meine Freundin.

    Durch die Möglichkeit in einer Partie auf die Verwendung der Ergebnisse der Erweiterungswürfel zu verzichten ist man bei den Erweiterungen der blauen Edition zwar seines eigenen Glückes Schmied, es kann aber dazu kommen, dass die Elemente in Teilen der Partie nicht zum tragen kommen. Dass die ausgeschütteten Belohnungen dann auch nur gering ausfallen, animiert auch nicht zur Verwendung der Würfel. Hier finde ich den Zwang bei den Lava-Würfeln der roten Edition, bei der einer verwendet werden muss, daher wesentlich reizvoller und es gibt auch eine Belohnung für jeden abgeschlossenen Lava-See. Damit wird auf Dauer die rote Edition bei der Spieleauswahl wohl die Nase vorn haben, wobei hier die Meteor-Würfel noch ausprobiert werden müssen.




              


    #Hexenhaus #WelcomeTo #MenAtWork #RailroadInk