Aufgrund vorweihnachtlicher Betriebsamkeit (ja, und auch der ein oder andere Glühwein zu viel) kam diese Woche nur leichte Kost auf den Tisch:
Carcassonne Safari
Wenn man Carcassonne nicht mag, wird man mit der Safari sicherlich auch nicht warm, ansonsten eher was für Komplettisten. Die Punktewertung hat sich etwas geändert: Wiesen wurden ersatzlos gestrichen, die Klöster würden umfunktioniert. Statt Punkte bekommt man Wasserloch- Plättchen, mit denen man entweder Wasserlöcher für Siegpunkte ausheben oder Busch- und Straßenwertung verbessern kann. Hat mir gut gefallen, ist aber kein Muss. Am Spielgefühl ändert sich zwischen den einzelnen Standalone- Varianten eh kaum etwas.
Ruchlos
Nullachtfuffzehn Deckbilder mit aufgesetztem Piratenthema. Die einzige Besonderheit dieses Spiels besteht darin, dass am Rundenende aus den ausgespielten und rekrutierten Piraten ein Pokerblatt zusammengestellt wird, um die Kampfkraft der Crew für den großen Kampf um die Siegpunkte am Rundenende zu bestimmen. Ruchlos sieht gut aus und funktioniert, aber es kommt kein Piratenfeeling auf. Dann dreimal lieber Sea of Clouds und fünfmal lieber Libertalia.
Der Unterhändler
Nach dem Regelstudium nicht viel erwartet, mechanisch steckt auch tatsächlich nicht viel in diesem Solospiel, aber es ist spannend, unterhaltsam und thematisch so ungewöhnlich wie stimmig.
Als Unterhändler wird man zu einer Geiselnahme gerufen und muss mit dem Geiselnehmer verhandeln. Dazu spielt man Karten aus, die festlegen, was man für den Würfelwurf auf die ausgespielten Karten bekommt. Bei Misserfolg verschlechtert sich die Situation (z.B Verlust von Geiseln, Beendigung der Verhandlungen, Verschärfung der Gefahrenstufe), bei Erfolg verbessert sie sich (z.B. Befreiung von Geiseln, Verhandlungspunkte zum Kartenkauf). Nach dem Ausspielen und Würfeln kauft man neue Karten für die nächste Runde, in der Eskalationsphase werden Ereigniskarten aufgedeckt, die idR nichts Gutes verheißen (Verknappung der Zeit, Forderungen, Tötung von Geiseln, Verschärfung der Gefahrenstufe). Man gewinnt das Spiel, wenn man den Geiselnehmer in der vorgegebenen Rundenzahl besiegt und man mindestens die Hälfte der Geiseln gerettet hat. Ich bin kein großer Fan von Solospielen, aber Unterhändler hat mir so gut gefallen, dass ich mehrere Runden am Stück gespielt habe.