Beiträge von JanW im Thema „03.12.-09.12.2018“

    Samstag Abend den lang ersehnten Spieleabend gefeiert.
    Angedacht war zu sechst erst Western Legends und im Anschluss Battlestar Galactica zu spielen.

    Allerdings waren wir dann leider nur 4, so dass wir nach Western Legends die Architekten des Westfrankenreichs und Champions of Midard gespielt haben.


    In Western Legends schlüpfen die Spieler in eine von 21 Persönlichkeiten des Wilden Westens und versuchen die heiß begehrten Legendary Points (LP) zu ergattern. Das Spielende wird eingeleitet, wenn eine zu Beginn bestimmte Menge an LPs am Ende eines Spielerzugs erreicht wurde.

    Wir haben hier also ein "Rennspiel", das aufgrund seines Sandbox-Charakters den Spielern mehrere Wege ermöglich an dieser Punkte zu gelangen.

    Ich habe mich im Vorfeld einen Abend lang mit diesem Spiel beschäftigt, die Regeln verinnerlicht und war somit schon schwer gespannt, wie es sich spielt.
    Ich habe es dabei vermieden, mir die persönlichen Ziele der einzelnen Charaktere und auch die aufgewerteten Items durchzulesen, um mich nicht zu spoilern.


    Nachdem wir nun ca 2,5 Stunden gespielt haben und ich am Ende mit einen kleinen, aber doch guten Vorsprung gewonnen habe, muss ich sagen, dass ich zwiegespalten bin. Auf der einen Seite finde ich das Thema spitze, die Möglichkeiten und Aktionen sehr thematisch und von der Komplexität ist das Spiel nicht schwer zu erfassen, somit also auch leicht zugänglich. Enttäuscht haben mich dann im Nachgang 3 Sachen:

    - Das Goldschürfen ist wirklich stark ... 2x jeweils 6 Nuggets abgegeben, darauf Boni angewendet, was jeweils 8 LP und 140$ brachte. Schneller geht's nicht, um LPs zu bekommen. Vielleicht machts Sinn für je 2 Nuggets 1 LP zu geben.

    - Die geheimen Ziele der 21 Charaktere (jeder von ihnen hat 4) sind aus einem Pool von 6 verschiedenen zufällig zugeteilt. Das macht die Sache wenig spannend, so dass sich Charakter A gegenüber Charakter B nicht wirklich unterschiedlich spielt. Einziges Alleinstellungsmerkmal ist die Charakterfähigkeit, die ab 5 erhaltenen LPs freigeschaltet wird.

    - Die Items, welche man ungraden kann, haben zwar alle innerhalb einer Art (z.B. Gewehr) zwar unterschiedliche Namen, aber die Eigenschaften bleiben identisch. Schon irgendwie lahm. Vor allem, da manche Upgrade nicht mal eine Verbesserung der Eigenschaften bringen, sondern lediglich am Spielende weitere LPs.

    Nun ja, ich bin kein Spieleentwickler, aber mir scheint es, als hätte man hier noch Potential verschenkt.

    Ich behalte es erst mal im Regal, da ich es doch mag ;)


    Danach gab es die Architekten des Westfrankenreichs. Ein wirklich hübsches Workerplacement Spiel, bei dem man reihum seine Arbeiter einsetzt um vorrangig bei Bau der Kathedrale mitzuhelfen. Ich selbst halte mich für einen schlechten Workerplacement-Spieler, da ich oft den Wald vor Lauter Bäumen nicht sehe bzw. nicht immer die sinnigen Aktionen mache und auch kaum meine Züge vorausplane. Daher mag das Spiel durch seine wirklich geringe Downtime wirklich gut sein, allerdings habe ich es als Letzer mit 10 Punkten beendet. Spiele ich gern wieder mit, werde ich mir aber nicht kaufen. Ich halte es schon für ein komplexes Spiel, da man wann immer man dran ist quasi aus allen Aktionen wählen kann.


    Als finales Spiel des Abends kam dann noch Champions of Midgard auf den Tisch. Es es meiner Frau im Zweier sehr zusagt, hat sich uns dann als 5. Person noch Gesellschaft geleistet. Gepielt haben wir mit beiden Erweiterungen gute 3,5 Stunden. Im Vergleich zu den Architekten haben wir hier zwar auch ein Workerplacement-Spiel, allerdings hat dieses zu Beginn erst mal einige zufällige Aktionsfelder und bis auf wenige Aktionsfelder kann man dort immer nur einen Arbeiter platzieren. Das mach das Ganze für mich etwas beliebter, da ich, wenn am Zug, nicht alle Aktionen zur Verfügung habe, sondern aus den übrigen wählen kann. Damit werden einem Möglichkeiten verbaut, in die man auch nicht zwingend Gehirnschmalz stecken muss.
    Am Ende teilte ich mir hier den letzten Platz mit einem Freund, während meine Frau mit einem anderen um den 1. Platz kämpfte. War bis zum Ende hin spannend, in Runde 7 hatte ich den Anschluss allerdings verloren :crying:

    Als Fazit .. 2er gegenüber 5er .. ich finde es im 2er besser, eben weil man pro Runde 4 anstelle der 3 Arbeiter zur Verfügung hat und somit pro Runde einfach mehr möglich ist. Desweiteren ist die Downtime einfach geringer. Jedoch hat das 5er auch seinen Reiz, da man hier wirklich gut überlegen muss, was man mit seinen 3 Arbeitern anstellen kann.


    Nach gut 9 Stunden war es dann wieder vorbei .. die Spiele sind inzwischen wieder im Regal verstaut und freue mich auf Januar, wenn hoffentlich der nächste Spieleabend startet.

    #Nemesis

    ...

    WOW, was für ein Spiel!

    ...

    Das Spiel bietet wirklich tausend Möglichkeiten den Tod zu finden und wir waren eigentlich schon der Meinung, dass es unmöglich ist, das Spiel zu gewinnen:

    • Der Mechaniker, der seine Missionsziele erfüllt hat und in einer Rettungskapsel saß, musste bei Spielende leider feststellen, dass er infiziert war - TOT
    • Der Pilot, der bei dem Versuch die Selbstzerstörung zu deaktivieren, erlebte eine unheimliche Begegnung mit dem Mother-Alien und wurde gefressen - TOT
    • Der Scout, der sich beim Erkunden, gleich im ersten Raum vollschleimte, wurde während des gesamten Spieles von mindestes zwei Aliens gejagt und wurde schließlich bei den Duschkabinen überwältigt, infiziert und gefressen - TOT
    • Der Soldat, der schon kurz davor war aufzugeben, erreichte schwerverletzt eine Rettungskapsel und konnte, kurz bevor das Schiff explodierte, entkommen. Er hatte zwar auch eine Infektion, aber ein Scan ergab, dass sich nichts eingenistet hatte und da sein Missionsziel unter anderem lautete "Überlebe als Einziger" hatte er gewonnen. Das ist so ein Moment, wo man sich dann wirklich wie ein Held fühlt.

    Genau so ein Ende ist das, was ich mir von diesem Spiel wünsche.