Beiträge von Thygra im Thema „Essen 2019: Die Hotels vor Ort überdrehen nun leider komplett“

    Hotelpreise von 800+ Euro pro Nacht sind bei großen Messen (und daraus sich ergebendem Missverhältnis zwischen Übernachtungsangebot und Nachfrage) durchaus im Bereich des Möglichen. Gerade wenn ein Hotel von "normalerweise Festpreis" auf ein System variierender Hotelpreise gemäß realisierbarem Marktpreis wechselt, kann der beschriebene Sachverhalt auftreten.

    Ich sage auch nicht, dass das unmöglich ist. Natürlich kann es sein, dass der Preis ernst gemeint ist. Ich persönlich glaube nur noch nicht daran.

    Das beweist noch nichts. Das beweist höchstens, dass in dem Hotel irgendein Mitarbeiter das eigentliche Problem nicht verstanden hat, nämlich dass in seinem Kalkulations-Tool irgendein Fehler enthalten ist, den er nicht bemerkt hat.


    Ohne den kompletten Wortlaut der Angebote zu kennen, kann niemand von uns beurteilen, ob der Preis ernst gemeint ist oder nicht.

    Viele Hotels und auch Buchungsportale fragen ihre Gäste, ob der Grund ihrer Anreise geschäftlich oder privat ist. Nur privaten Gäste zählen meines Wissens als Tourismus, Geschäftskunden dagegen nicht.


    Bei einer Messe gibt es zwar auch private Gäste, aber die hohen Hotelpreise zielen primär auf die Geschäftskunden ab, die einfach keine Wahl haben und unbedingt zu dieser Messe müssen. Somit wird das Messegeschäft in Hotels nicht als Tourismus-Geschäft betrachtet.

    Wie üblich gilt: eine solche marktwirtschaftliche Betrachtung nur aus Hotelsicht ist eben für eine Tourismusstrategie wenig sinnvoll.

    Du meinst eine Tourismusstrategie aus Sicht der Stadt/Kommune. Eine Tourismusstrategie nur aus Sicht des Hotels ist davon nicht betroffen, weil ein Hotel zur Messezeit lieber Messegäste haben möchte als Tourismusgäste. Die Tourismusgäste versucht das Hotel außerhalb von Messezeiten anzulocken (wenn es sich überhaupt um ein Hotel handelt, das auf Tourismus setzt).

    Thygra Dass die Leute halt keine Lust mehr haben, wie bisher zu kommen, wenn es preismäßig entsprechend extrem wird.

    Aber das ist doch einem Hotel egal, ob 5 Leute weniger zur Messe wollen. Das Hotel interessiert sich nur dafür, welchen Preis es für seine Zimmer erzielen kann.


    Sollte ein Hotel allerdings merken, dass es seine Zimmer nicht komplett los wird, dann wird es sich Gedanken machen und ggf. die Preise wieder reduzieren. Aber solange es ausgebucht ist, gibt es dazu ja keinen Grund aus Hotelsicht.

    Ihr als Business-Leute könnt das absetzen und wie jede andere Messe auch behandeln, kann der Privatmensch hier leider nicht.

    Auch eine Firma muss sehr genau auf ihre Kosten achten. Eine Rechnung über 20.000 oder 30.000 Euro nur für Hotelkosten sind auch für einen mittelgroßen oder großen Verlag keine Peanuts.


    Ich will die Hotels auch gar nicht "verteidigen". Ich will nur zeigen, dass dies nichts Ungewöhnliches ist, sondern in Messestädten (leider) die Normalität.

    Ich weiß nicht, ob sich die lokale Wirtschaft da vor Ort nen Gefallen mit tut.

    Verstehe ich nicht. Was genau könnte den Hotels denn für ein Nachteil entstehen? Dass manche Menschen sauer sind, so wie du? Das kann den Hotels doch ziemlich egal sein, solange sie ihren Gewinn durch höhere Preise erhöhen können.


    Dass eine Messe mit immer mehr Ausstellern und immer Besuchern zu höheren Preisen führt, ist vollkommen normal. Da erlebt die Spielemesse jetzt, was andere Messen schon lange kennen. Hotelpreise in Nürnberg während der Spielwarenmesse sind noch viel höher als in Essen während der SPIEL. Oder Hotelpreise in Frankfurt während der IAA / Automechanika oder der Buchmesse.