Beiträge von fjaellraeven im Thema „Wie zufrieden seid ihr mit eurer Sammlung?“

    Die 61 stimmen nicht ganz, da Spiele wie "The Game" oder die wenigen meiner Freundin nicht eingerechnet sind. Insgesamt dürfte ich aber trotzdem unter 70/75 bleiben.


    Meine Sammlung war auch mal größer, aber ich habe mich in der letzten Zeit von den "nur" guten Spielen getrennt. Das ist mir leichter gefallen als gedacht, denn nach der Phase, in der ich Spiele nach der BGG-Komplexitätswertung gekauft und Spiele unter 3.5 links liegen lassen habe, kam die Einsicht, dass sich Spaß nicht an der Spielzeit oder der Tiefe bemessen lässt. Natürlich habe ich noch immer Spaß an komplexen Spielen und freue mich jedes Mal, wenn ich mich im Sandkasten von "Gaia Project" und Konsorten austoben kann, aber mittlerweile habe ich genauso viel Freude an einer nachmittäglichen Partie „Azul“ oder „Yinsh“.

    Das Verkaufen der Spiele ist mir dabei vergleichsweise leicht gefallen, da ich Spiele eben zum Spielen haben möchte und nicht zum Sammeln. Natürlich würde man gerne ab und an einfach noch dies und jenes kaufen, das mache ich auch weiterhin, aber ich bin mir auch bewusst was noch in meinem Schrank wartet. Ich finde es schlichtweg schade, wenn die guten Spiele im Schrank einstauben, nur weil gerade etwas Neueres erschienen ist und ich mich vom "Kult des Neuen" treiben lasse. Für mich stellt diese Einstellung kein Problem dar. Natürlich reizen auch mich die neuen Spiele, besonders wenn sie von euch angepriesen werden, aber wenn ich bereits ein ähnliches Spiel im Schrank habe, welches schon jetzt zu selten auf den Tisch kommt, dann brauche ich das Neue einfach nicht. Das hat dann nichts damit zu tun, dass es schlechter wäre, es täte mir einfach um das Spiel Leid. Aus diesem Grund habe ich all die Spiele verkauft oder verschenkt, die mir zwar gefallen haben, aber ehrlicherweise nur eine geringe Chance auf eine Partie gehabt hätten. Da soll sich dann lieber jemand anderes dran erfreuen, so wie ich das mit den Spielen tue, die ich noch bei mir behalte.


    Aktuell habe ich in den für mich interessanten Bereichen jeweils einen oder mehrere Vertreter, die mich allesamt überzeugen und die ich gerne mitspielen würde. Spiele wie "Magic Maze" haben mich nicht umgehauen, aber in einer lockeren Runde kann ich auch das mal rausholen und Spaß haben. "Legenden von Andor" habe ich noch nicht beendet, also bleibt es noch ein wenig bei mir. "Carcassone Mayflower" und "Zug um Zug" haben mich wieder zum Spielen gebracht, die bleiben alleine aufgrund des ideellen Wertes in meiner Sammlung. Ein "Phase 10-das Brettspiel" muss nicht perfekt sein, aber es war ein Geschenk meiner Schwester und auch damit verbinde ich etwas. Das war etwas, was ich erst begreifen musste. Am Ende eines Spieleabends muss ich nicht mit rauchendem Kopf vom Tisch aufstehen um glücklich zu sein, denn das was mich glücklich macht sind meine Freunde und Familie und die Zeit, die ich mit ihnen verbringen darf. Auf die schweren Brecher freue ich mich weiterhin, aber ich habe den Gefallen an seichteren Spielen wiedergefunden und der Vorteil an den weniger komplexen Spielen ist vor allem der, dass sie auch öfter gespielt werden. Wenn ich eine Partie "Gaia Project" vorschlage, dann muss mein Mitspieler schon Zeit und Lust mitbringen, während ein "Klong!" auch einfach mal Nachmittags ausgepackt werden kann.


    Was ich damit sagen möchte ist, dass man selbst einfach glücklich sein muss mit den Spielen die man besitzt. Es hat für mich keinen Sinn immer nach dem Neuen zu streben wenn das Alte auch nicht schlechter ist. Zufriedenheit ist hier wahrscheinlich das bessere Wort. ich bin glücklich über jeden Spielenachmittag oder Abend und ich bin zufrieden mit dem was ich anzubieten habe. Das sind allesamt tolle Spiele und ich würde jedes Spiel meiner Sammlung ohne zu murren mitspielen. Einige Spiele sind noch vorbestellt, aber auch nur, weil ich von ihnen überzeugt bin oder sie eine gewisse Nische bei mir füllen. Viel größer sollte meine Sammlung nicht anwachsen, da ich, wie im zitierten Teil erwähnt, nicht vor jeder Partie die Regeln auffrischen müssen will. Eine Liste kann bei größeren Spielen eine gute Möglichkeit sein um Neukäufe abzuwägen. Ich persönlich bin froh, dass ich eine solche Liste nicht brauche, auch wenn man natürlich manchmal neidisch manchen Threads mitliest, in denen über Neuerstandenes geschrieben wird. Im aktuellen Fall ist es eben Teotihuacan, von dem MetalPirate immerzu schwärmt. Aktuell lese ich seine Berichte sehr gerne und habe mich auch abseits des Wochenthreads schon über dieses unaussprechliche Spiel informiert. Ich kaufe meine Spiele selten blind, sondern informiere mich im Vorhinein, lese Regeln, Rezensionen oder schaue Videos zum Spiel. Sollte es mich danach noch immer ansprechen und ich das Gefühl haben ein solches Spiel zu "brauchen" oder noch nicht in meiner Sammlung zu haben, dann wächst auch diese bei mir wieder um einen Titel an - aber auch meistens nur dann.