Beiträge von MetalPirate im Thema „Wie zufrieden seid ihr mit eurer Sammlung?“

    Bandida : Übe dich in genauem Lesen. "Ein Reviewer sollte auch ein paar unbekanntere Sachen empfehlen." ist nicht das gleiche wie "Ein Reviewer soll nichts Bekanntes empfehlen."


    Ich halte einen Blick in die BGG Topliste aller Zeiten (Overall) nicht für völlig falsch, da sind wirklich einige tolle Titel beisammen.

    Selbstverständlich. Wer aber nur ausschließlich auf den Mainstream schaut, der wird einiges verpassen, was voll seinem Geschmack entsprechen würde, aber entweder nicht ganz so massenkompatibel ist, oder, was noch häufiger vorkommt, einfach komplett unter dem Radar fliegt, weil es eben nicht von einem der großen Verlage stammt, die quasi automatisch viel Aufmerksamkeit für alle ihre Neuheiten kriegen. Das heißt nicht, dass alles von Kleinverlagen toll wäre. Eher ist das Gegenteil der Fall; da ist besonders viel Selektion angesagt. Aber auch jenseits der BGG-Top-500 gibt es tolle Spiele.


    (Früher war's auch interessant, gelegentlich mal nach Durchschnittsnote statt Ranking zu filtern. Geht auch noch, wird aber immer schwerer. Da fischt man zunehmend die gehypten Kickstarter-Sachen raus.)

    Jo. Dieses "jeder findet nur noch das toll, was alle anderen auch toll finden" mit dem damit einhergehenden Hypen der angesagtesten Titel von BGG ist echt extrem geworden. Ich nehme bei irgendwelchen Jahres- oder Essen-Highlight-Listen mittlerweile auch nur noch die Reviewer/Blogger/etc. ernst, die es schaffen, mit guter Begründung wenigstens ein paar Titel zu nennen, die nicht jeder Zweite auch auf seiner Liste hat. Das ist nebenbei gesagt auch ein erstaunlich gutes Kriterium zur Unterscheidung zwischen denen, die nur vom Mainstream abschreiben, und denen, die sich selbst wirklich mit irgendetwas beschäftigt haben.

    brettundpad : Danke. Ich dachte auch bei diesem Thread in letzter Zeit öfter: "Meine Güte, was machen sich die Leute selbst für Probleme..."


    Wenn hier von prozentualen Zufriedenheitswerten die Rede ist oder wenn ich so Sachen lese wie "Pile of Shame wegspielen müssen"... also nee... Die Spiele hat man doch zum Spaß haben! Spielen ist doch ein absolut positives Hobby! Und selbst wenn sich jemand einfach nur daran freuen wollte, eine schöne Schachtel im Regel stehen zu haben: dann soll er oder sie das ruhig, ist sein gutes Recht. Warum sich einreden lassen, unglücklich sein zu sollen? Warum nicht etwas kaufen, einfach weil man Lust darauf hat, oder bei Kickstarter etwas backen, wenn man es haben möchte und sich leisten kann?


    Wer nicht komplett auf den Kopf gefallen ist, wird irgendwann akzeptieren müssen, dass Zeit, Geld und/oder Platz normalerweise endlich sind. Dass reines Sammeln kein Ziel ist und Größe der Spielesammlung keine Leistung, mit der man angeben sollte. Dass es einfacher ist, sich vorher zu informieren, als nachher Gurken loswerden zu müssen. Dass man ab und zu auch mal ausmisten muss, wenn's zu viel geworden ist. Dann passt doch die Sache -- völlig ohne prozentual bemessene, sich selbst eingeredete Unglücklichkeit.

    Ich denke, das ist ein schöner Gedanke

    Definitiv. Nur fürchte ich, dass die Menschen, denen jedes Bewusstsein für ihre eigene Begrenztheit abgeht, auch problemlos vor vielen ungelesenen Büchern stehen können, ohne sich irgendetwas dabei zu denken, außer vielleicht ein "och, das sind aber hübsch bunte Bücher!" (Ich habe gerade ein Bild vom aktuellen US-Präsidenten im Kopf...)

    Es wird vermutlich jeder "zufrieden" antworten oder schweigen. Wer würde schon "unzufrieden" antworten, wenn es kaum vernünftige Hinderungsgründe gibt, den Zustand, mit dem man unzufrieden ist, zu ändern? Wenn einen ungenutzte Spiele unglücklich machen: fotografieren, bei Ebay für 1 Euro Startpreis einstellen, 10 Tage später Paket packen und weg isses, Problem gelöst. Kostet nichts, ganz im Gegenteil, kommt sogar noch Geld dabei rum... :)


    Der einzige nachvollziehbare Grund, mit der eigenen Sammlung unzufrieden zu sein, wäre es wenn jemand, z.B. ein Student, sehr viel Zeit zum Spielen hat, aber sehr wenig Geld, um sich das an Spielen zu kaufen, was er gerne spielen möchte und auch könnte. Ansonstens ist das Ganze, insbesondere in Form von einer zu große gewordenen Sammlung, ein typisches first world problem.