Beiträge von PowerPlant im Thema „19.11.-25.11.2018“

    Endlich mal wieder ein Spieleabend zu 4. mit #BlackOrchestra und #Reef um etwas Alltag zu bekommen :)



    #BlackOrchestra (2nd)

    Zuerst kam #BlackOrchestra auf den Tisch. Wie immer ein höchst spannendes Spiel. Diesmal haben wir es geschafft, Hitler im normalen Schwierigkeitsgrad 4 Runden vor Schluss in die Luft zu jagen. Hat dann leider am Kriegsverlauf nicht mehr so viel geändert, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein ;) Das Spiel macht einfach Spaß, ist dabei nicht zu schwierig zu verstehen und hat eine angenehme Länge. Ich finde es immer wieder thematisch, wenn die Ereigniskarten irgendeine Schandtat der Nazi-Leute beschreibt und darauf hin die Motivation der Mitspieler (gefühlt und spielerisch) ansteigt, dem ein Ende zu setzen.


    Mit Hilfe der Blitz-Karten kann man anderen auch außerhalb der eigenen Runde helfen, wodurch jeder Spieler immer aktiv bleibt. Davon sollte es noch mehr geben! Letztendlich waren dann auch 3 der 4 Spieler durch diese Karten am erfolgreichen Plott beteiligt, nachdem 2 Anschläge (1x mit Gas und 1x mit Gift) fehlschlugen. Übrigens eine ganz perfide Nummer Hitler mit Zyklon B zu töten. Es ist, wie in meiner Top-Liste schon beschrieben - kein Thema für jedermann. Dennoch geht das Spiel sehr erwachsen mit dem Thema um, trotz Würfel und Legomännchen. Man hat weder das Gefühl, als wäre es überdramatisiert noch verschönigt.


    Der einzige Downtime-Effekt im Spiel kommt meist durch die Verhör-Karten zustande: Wenn ein Spieler von der Gestapo geschnappt wird, zieht er in seiner Runde eine Verhörkarte. Die muss er still lesen und eine von drei Möglichkeiten ausführen. Allerdings darf er mit niemandem darüber sprechen - er sitzt schließlich im Knast und wird gerade verhört. Wenn er also jemanden verrät, u.a. dadurch, dass 2 Mitspieler Gegenstände verlieren, dann nimmt er ihnen diese einfach weg ohne etwas zu erklären. Da hat auch niemand Mitspracherecht oder ein Veto. Das ist zwar super thematisch und bleibt immer spannend, aber so eine Karte muss erst einmal gelesen werden und das kann schon 1-2 Minuten dauern (inkl. Abwägen der 3 Möglichkeiten). Ich denke, in Zukunft gehen wir dazu über, dass ein Inhaftierter fragt, ob ihn in der nächsten Runde jemand befreien möchte. Wenn nicht, dann kann er sich schon seine Karte durchlesen.


    Und der größte Clou ist einfach, dass mit wenigen Ausnahmen alle Regeln irgendwie auf dem Brett stehen. So kommt man auch nach längerer Pause wieder rein und es spielt sich für alle flüssig.


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    #Reef

    Danach kam zum ersten Mal #Reef auf den Tisch. Was soll ich sagen, eigentlich gibt es daran nichts auszusetzen. Das Material ist gut (wenn auch ein bißchen Sandkastenförmchen-mäßig), die Regeln in 2 Minuten erklärt, die Spielzeit ist kurz (ca. 20-30 Minuten) und die Combo-Möglichkeiten sind dennoch nicht gerade für Kinderhirne gedacht. Obwohl man das Spiel auch mit Kindern spielen könnte. Allerdings habe ich so meine Probleme mit unthematischen Spielen, das ist mir einfach zu... flach. Das gibt mir nichts. Perlen zu bekommen, weil Korallen in Reihe wachsen... ich weiß nicht. Das ist für mich, ähnlich wie Azul und Co, eine analoge Adaption dieser blöden Suchtspiral-Klicker-Spiele auf dem Handy. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen #Reef und #CandyCrush. Und da sowas (in digitaler Form) immer nur darauf ausgelegt ist, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und schwache Seelen tatsächlich abhängig zu machen, färbt das für mich leider auch auf solche analogen Spiele über. Ich würd's wieder mitspielen, um der Mitspieler-Willen, aber kaufen würde ich mir so ein abstraktes "Mal eben"-Spiel niemals.


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    Komisch, bei uns konnten wir zwei Dinge beobachten:


    - der Kloraum ist ein beliebter Treffpunkt

    - die Blondine stirbt immer zuerst (haben in der zweiten Partie dann auch alle richtig getippt)

    Letzteres liegt daran, dass Hormone der Blondierung zugesetzt wurden! (#CabinInTheWoods) :D

    Ja gut, das ist natürlich auch schwierig für ein Spiel. Allein von der Immersion her reißt es einen dann doch ziemlich raus, vor allem dann, wenn man sich noch den Kopf eines anderen zusätzlich zerbrechen muss...

    Wir spielten zu dritt bzw. war das eigentlich der Plan, im Endeffekt steuerten wir aber über 80% des Spiels die drei Geister zu zweit...

    Wie kommt es denn eigentlich dazu? Hatte der 3. keine Lust? Oder hat er es nicht verstanden? Ich hatte eigentlich gehofft, dass gerade #SpiritIsland diesem Anführer-Problem entgegenwirkt.

    Spannender finde ich "Gegeneinander" auch. Ein denkender Gegner spielt einfach anders. Dennoch sind kooperative Spiele gerade dann gut, wenn man Leute von modernen Brettspielen überzeugen möchte. Wie oft hört man von #Monopoly-geplagten Leuten nach einer Partie #Zombicide, #Pandemie oder #Time Stories: "Ich fand's gut, dass man nicht gegen einander spielt"...


    Dennoch, da geb ich dir recht, verliert das irgendwann seinen Reiz. Daher ist vielleicht gerade #SpiritIsland neben #RobinsonCrusoe interessant, weil beide einen sehr hohen Schwierigskeitsgrad aufweisen (können).