Beiträge von MetalPirate im Thema „19.11.-25.11.2018“

    Zurück vom Spieletreff. #UnderwaterCities als 3er.


    Wichtigste Erkenntnis: meine Befürchtung, dass das Spiel mit 10 Runden und bis zu ja 3 Karten- und Brettaktionen pro Spieler pro Runde zu lange dauern würde, hat sich so nicht bestätigt. An der Tatsache, dass ich bei einem 3er-Spiel erst um 23:40 Uhr wieder zuhause war und nebenan die 3er-Runde Newton (alles Erstspieler) nach 2/3 unserer Spielzeit bereits fertig war, sieht man, dass Underwater Cities schon eher lang ist, aber eben nicht zu lang. Das passt, wenn auch gerade noch so. Es fühlt sich vor allem auch nicht so lang an, weil man immer wieder interessante Spielentscheidungen zu treffen hat und dabei auch immer auf die Aktionen und die möglichen Pläne der Mitspieler schauen muss.


    Alles in allem hat mir das Spiel gut gefallen. Es bietet schöne Zwänge und hat einen ganz klaren "mach etwas aus deinen Karten"-Aspekt, den man z.B. auch von Terraforming Mars kennt. Weil man am Anfang von jedem Zug auf drei Handkarten reduzieren muss, ist es im Vergleich aber taktischer geprägt. Es gibt drei Kartenfarben und manchmal hat man auch keine Karte der Farbe, die man eigentlich bräuchte; dann ist eben die Frage, ob einem die geplante Aktion den Verzicht auf die Kartenaktion wert ist.


    Ein paar Merkwürdigkeiten gibt es allerdings auch. Man ertrinkt gegen Spielende in Ressourcen. Die produziert man mit deutlich exponentiellem Anstieg in drei Produktionsrunden, während die Menge, die man verbrauchen kann, durch die drei Runden mal drei Aktionen, zusammen also 9 (Doppel-)Aktionen in Phase 2 und 3 gedeckelt ist. Etwas komisch finde ich auch, dass man am Ende der Phasen produziert, d.h. das letze Mal direkt vor der Schlusswertung. Die dabei produzierten Ressourcen werden, wenn Karten nichts anderes sagen, einfach nur anschließend stumpf nach festen Kursen in Siegpunkte umgerechnet. Eventuell wäre da bei der Zusammenarbeit mit einem etablierten Verlag ein etwas "runderes" Spiel herauskommen als so im Eigenverlag.


    Trotzdem: das Spiel hat was. Ich verstehe die positiven Bewertungen und würde das Spiel gerne noch ein paar Mal spielen. Dann halte ich es für gut möglich, dass ich mir die im März (?) erscheinende deutsche Version kaufe. Da ist dann hoffentlich auch das Spielmaterial von etwas besserer Qualität. Vom Ersteindruck her liegt es im Moment bei mir dennoch im Vergleich zu den anderen aktuellen Essen-Neuheiten "nur" auf einen geteilten dritten Platz zusammen mit Architekten des Westfrankenreichs, knapp hinter Gùgōng und natürlich deutlich hinter dem anderen Spiel, das ich gar nicht mehr erwähnen will, weil's wahrscheinlich schon die Leser langweilt, wenn ich es wieder mal lobe...