Beiträge von silent117 im Thema „ Tainted Grail: The Fall of Avalon (Awaken Realms)“

    Hier meine Tipps für den Einstieg. Ein langer Bericht mit Tipps für jede Kampagne:


    Habe zu zweit gespielt und alle kampagnen durch gespielt (aktuelle Fassung vor dem 2.0 Update was kommen wird).

    Spiele mit zwei Helden. Ein Held wird bzgl. balancing sehr problematisch.


    (Falls hier schon besprochen gerne darauf verweisen - ich war zu faul die 70+ Seiten durchzuforsten.)

    Hier habe ich meine Tipps geschildert:


    Gibt es da ggf konkrete Empfehlungen für einen (Solo) Charakter?

    Nein, nur zwei passende Helden. Habe dazu 2 Beiträge unter dem verlinkten Beitrag geschrieben:


    Vielen Dank für deine Tipps und Hinweise! Wir haben gestern mit der Kampagne angefangen und sind gespannt, ob und wie schnell wir vom grinden genervt sein werden.

    Ich war gar nicht genervt. Wie in dem Beitrag verlinkt, ist das mit 2 Helden überhaupt kein Problem. Es ist halt ein Survivalspiel und nicht nur ein "Choose your own adventure" Spiel. Ressourcenmanagement gehört also dazu.


    Wie funktioniert denn das Teleportieren - also was sind die Regeln für Menhir teleport Skill und Shadow Scroll?


    Danke!

    Shadow Scroll: Erlaubt teleportieren irgendwo hin. Ich glaube für 1 Energie oder ein wenig Terror, das weiß ich aus der Erinnerung nicht mehr.


    Den Menhir Teleport Skill findest du als Karte bei den Skills und kannst du einfach anwenden. Gebe ihn quasi umsonst jedem Charakter und du hast 100% kein Problem. Das ist komplett Spoilerfrei, du kannst die Skills einfach durchlesen.


    Zum teleportieren im allgemeinen:
    Man muss manchmal recht weit über die Karte, über Wege die man bereits erkundet hat. Quasi von gaaaaanz im Osten zu gaaaaaanz im Westen. Dann würde ich teleportieren. Das ist in 2-3 Kapiteln in der ersten Kampagne so, danach nicht mehr.

    Mit 4 Helden ist das eine unglaubliche Anzahl an Ressourcen und weil man in den Gebieten schon war, auch nicht sonderlich spannend. Mit 2 Helden gehen die Ressourcen, aber wirklich spannend ist es auch nicht. Daher der Vorschlag des Teleports, wie erwähnt ist das Kapitel einem ziemlich klar. Anders formuliert:
    Ihr werdet deutlich wissen, wann ihr teleportieren wollt. Vertraut mir 8-))


    Ich habe es ohne teleportieren mit 2 Helden gespielt und einfach die Orte entlang des Weges nochmal erkundet und Items/Ressourcen gesammelt um für die Zukunft gerüstet so sein. Alles halb so wild, aber ich kann verstehen das dies mit 4 Helden nerven wird.

    an die alten Hasen, gibt es etwas zu beachten für Neueinsteiger? Referenz ausdrucken? Was anderes besorgen?



    Dort gibt es ausführliche Tipps:

    Offenbar wurde die überaus kluge Entscheidung getroffen, erst die Split Shippings zu vervollständigen statt der Single Shippings (womit dann zumindest schon mal alle ihr Grundspiel hätten...)

    Nein, es wird einfach nach Logistik verschickt.


    Die machen Container auf und verschicken den Inhalt. Das ist bei Awaken Realms immer wild durcheinander, da mehrere Container simultan abgearbeitet werden. Wenn du also hinten im Container bist, kriegst du das erst in 20 Tagen.

    Das wäre vollkommen richtig, wenn die Übersetzung von hoher Qualität wäre. (...)

    Uff. Wenn ich von mir sage, dass bei mir auf Deutsch mehr Stimmung ankommt als bei Englisch, wie kannst du dann behaupten, dies sei nicht richtig?

    Okay, das persönliche wurde in der Tat von mir überlesen. Entschuldige, wollte deine Meinung nicht absprechen.


    Ich dachte das war allgemeiner (wegen dem Pauschalisiert am Anfang).

    Jeder der sich selbst ein Bild machen will. Man kann auf das Handy das "Tainted Grail Companion" App herunterladen und dort die Sprache zwischen deutsch und englisch wechslen und sich mal ein paar Ausschnitte querlesen.

    Guter Punkt, dann kann sich jeder einen guten Eindruck verschaffen.


    Leider fehlt bzgl. Stimmung auch das hervorragend eingesprochene Voice Over der englischen Fassung.

    Insgesamt muss ich aber sagen wurde bei der Übersetzung ein wirklich guter Job gemacht. Die Texte sind meistens sehr stimmungsvoll und gut geschrieben.

    Hui, krass das du das so siehst. Aber schön für die Leute, die keine Wahl haben, dass anscheinend nicht jeder das so kritisch sieht. :thumbsup:


    Vor allem für Leute den englisch schwer fällt ist die deutsche Version wirklich großartig!

    Wer kein Englisch kann, hat keine Wahl. Natürlich ist dann die deutsche Version am besten. Die Ausgangsfrage war "Wer die Wahl hat, was soll ich nehmen?" und darauf habe ich mich explizit bezogen.

    Wer also nur wegen Komfort, auf Deutsch zurückgreift (und nicht weil es nicht anders geht) verzichtet auf einen Haufen Stimmung.

    Das finde ich zu pauschalisiert, weil du einen Aspekt außer acht lässt. Mein Englisch zum Beispiel reicht aus, um den englischen Text zu verstehen, aber mein Englisch reicht nicht aus, um die Stimmung auf Englisch hinreichend fühlen zu können. Deshalb kommt bei mir auf Deutsch deutlich mehr Stimmung an.

    Das wäre vollkommen richtig, wenn die Übersetzung von hoher Qualität wäre. Maus und Mystik ist z.B. ziemlich ordentlich übersetzt und während der Originaltext nicht so stimmungsvoll ist, kann ich dort mit der Übersetzung leben. Es kommt im deutschen dann auch Stimmung auf.


    Hier wurde aber ein sehr schön geschriebener Text einfach schludrig übersetzt (vllt. aus Zeitdruck, vllt. wegen mangelnder Kenntnisse, etc.) und dann kommt es eben nicht nur auf die Person an, sondern auch auf das Quellmaterial. Wenn im Text kaum noch schöne Wortspiele, eine feine Wortwahl und gute Benennungen vorkommen ("Farmhold" vs. "Landfestung" ist noch so ein Beispiel) kann dein Deutsch noch so gut sein, es gibt keine Stimmung mehr die man lesen könnte.


    Natürlich wird auf jede Übersetzung herumgeritten. Das ist hier nicht mein Punkt, sondern das zwei Aspekte zusammen kommen:

    1. Hochwertige Vorlage mit ca. 600 Seiten Text (3 x 200 Seiten pro Kampagne)
    2. Niederwertige Übersetzung

    Das schmälert den Genuss dann doch deutlich und ist eben nicht oft so. Oft hat eine Übersetzungen ein höheres Budget (Spielfilme haben z.B. keine beschissenen Sprecher, sondern ordentliche Sychronsprecher mit Schauspielerausbildung) und mehr Sorgfalt. Die Kategorie der Story-/Textlastigen Brettspiele ist wohl noch zu neu, sodass sich dort noch keine ausgereifte Strukturen etabliert haben.


    Tainted Grail ist eben kein Eurogame bei dem man etwas Regeltext auf einer Händlerkarte übersetzt. Es ist quasi ein Roman der übersetzt werden muss und es sieht danach aus, als hätte Pegasus nicht das notwendige Personal das qualitativ entsprechend umzusetzen.


    Weiterhin wurde explizit danach gefragt und ich habe einfach darauf reagiert.

    Lässt es sich gut auf englisch spielen? Oder lieber deutsch nehmen?

    Und gerade das lieber Deutsch nehmen wollte ich deutlich (und hoffentlich begründet) verneinen.

    Nur sind „verhüllt“ und „vermummt“ etwas anderes als eine Statue mit Kapuze, was in diesem Fall korrekt ist. Es ist eine Statue mit Kapuze. Weder eine verhüllte, noch eine vermummte Statue.

    Man übersetzt sinngemäß und versucht den Tonfall zu halten. Nicht wörtlich, dann kann man gleich DeepL benutzen und landet bei "Kapuzenfigur" für "hooded figure". Das ist 100% wörtlich und einfach banal.


    Wie erwähnt kann man über jedes Beispiel diskutieren, ich wollte damit nur verdeutlichen, dass "Statue mit Kapuze" viel plumper klingt als "Hooded Figure" oder "Verhüllte Statue", Es geht also nicht um die konkreten Wörter, sondern um die Stimmung die damit erzeugt wird.

    Die Auslieferung vom deutschen Addon Content/1-wave Shipping beginnt ja ab Ende Februar, da wollen bestimmt viele ihren Pledge abgeben :)

    Ja erwarte da auch noch Content von jemandem auf deutsch. Deshalb suche ich das Basisspiel auch nochmal. Wollte nur vorher wissen ob ich bei deutsch bleibe…

    Wenn du Filme auf Englisch schauen kannst, kannst du auch Tainted Grail lesen.


    Es ist viel Text, aber er ist sehr stimmig geschrieben und von dem was ich bisher gesehen habe, wurde das zwar inhaltlich korrekt übersetzt, aber wie immer ändert sich der Tonfall enorm. Ein paar schöne Beispiele und wie man es besser hätte machen können. Genommen aus der Schnellstartregel:

    WEB_Tainted-Grail_Open_n_Play_Book_DE-min.pdf


    "The hooded figure is a Menhir" wird zu "Die Statue mit Kapuze ist ein Menhir", statt ein viel stimmungsvolleres "Die verhüllte Statue ist ein Menhir". Alternativ "vermummte Statue", was die automatische Übersetzung vorschlägt, aber es wird leider schlechter als der PC übersetzt :rolleyes:
    Der Kernbegriff "Wyrdness" (angelehnt an weirdness, also das unheimliche) wird einfach zu "Wyrdnis"? X/ Mit "Unheimlich", "Bizarr" oder meiner Meinung nach am besten "Grotesk" oder "Vermaledeit" hätte man auch ein deutsches Wortspiel hingekriegt, sowas wie "Vermaledeyt"

    "Beor is a local smith, known for his short temper" wird zu "Beor ein Schmied aus dem Ort, bekannt für seine Ungeduld und Körperkraft". Wäre "Beor ist ein Schmied aus dem Ort, allseits bekannt für sein Temperament." Warum muss der Inhalt geändert werden einmal "Ungeduld" und woher kommt "Körperkraft"?


    Ich glaube die Beispiele verdeutlichen wieviel Stimmung verloren geht. Übersetzungen sind natürlich nie ideal, ein Stimmungsverlust lässt sich natürlich nicht vermeiden. Aber wie ich mit meinen Beispielen angedeutet habe, geht das auch deutlich besser, d.h. die Übersetzung ist ziemlich bescheiden. Wer also nur wegen Komfort, auf Deutsch zurückgreift (und nicht weil es nicht anders geht) verzichtet auf einen Haufen Stimmung.


    Bei vielen anderen Brettspielen ist das egal, da der Ursprungstext nicht so von hoher Qualität ist. Aber Tainted Grail wurde von einem professionellem Fantasy-Autor (also Buchautor, kein Spieledesigner) geschrieben und das merkt man. Die Qualität der Texte ist deutlich über üblichem Brettspielniveau (also besser als Middara, Legenden von Andor, Maus und Mystik, usw.). Weitere Infos:

    Krzysztof Piskorski - Wikipedia

    Bei der Übersetzung bleibt davon nicht viel übrig, sondern der Text wird wieder generischer langweiliger Spieletext. Inhaltlich immer noch super (weil die Erzählstruktur vom Polnischen Autor erhalten bleibt), aber Form, Wortwahl usw. leider komplett verhunzt. Einen Thesaurus hatten die Übersetzer wohl nicht zur Hand.


    PS: Wer nicht ausreichend Englisch spricht, kann das Spiel trotzdem genießen. Will euch euer Spielerlebnis nicht madig machen. Ich wollte nur verdeutlichen, wer kann, wird dringend empfohlen zum Englischem Original zu greifen. Gerade weil es viel (hochwertiger) Text ist.

    Falls jemand Tainted Grail bemalen möchte, hier ein Link zu den Bildern der Helden sowie Menhire:


    Kleine Vorschau:

    Gibt es deinerseits eine Empfehlung zu den Charakteren oder sind die soweit ausgeglichen, dass die Wahl egal ist?

    Ich glaube die Charaktere geben eher einen gewissen Spielstil vor. Wenn dir dieser Stil gefällt und du weißt damit umzugehen, dann nur zu, Die Charaktere sind also nicht wirklich besser oder schlechter, sondern eher "anders". Ich glaube das einzig wichtige ist es, die Charaktere zueinander passend auszubauen. Einer kümmert sich um Diplomatie und der andere um Kampf oder einer Kämpft eher gegen Menschen, der andere eher gegen magische Wesen. Also welche Upgradekarten man wählt und Skills man freischaltet sollte als Gruppe geplant werden, dann kann man eigentlich frei Wählen.


    Bedenke dabei, dass die Charaktere mehr sind als nur eine Spezialfähigkeit auf dem Charakterbogen. Du hast auch deinen eigenen Upgradekarten für Kampf sowie Diplomatie und die Story reagiert auf dich. Daher einfach den Charakter so spielen, wie er sich von der Story und der Mechanik richtig anfühlt, quasi wie in einem Rollenspiel.


    Beor ist z.B. ein Haudrauf, der erst zuschlägt und dann fragen stellt. Mit ihm zu versuchen jemandem per Charisma zu überzeugen oder mit nur ein paar Schaden aus einem Kampf zu kommen ist vergeblich. Lieber für Heilung vorbereiten (Heiltrank mitnehmen, genug Nahrung, usw.) um die zu erwartenden Schaden einstecken zu können und dafür jemanden das Mundwerk stopfen, falls er Diplomatie versucht. Als Schmied kann er geile Dinge fertigen und Probleme mit viel Kraft lösen (umgefallenen Baum einfach anheben, statt geschickt umgehen).


    Maggot ist Druide, aber Drogenabhängig. Erwarte also viel psychologischen Stress und sorge dafür immer Magie dabei zu haben. Weiterhin werden Leute eher negativ auf einen reagieren, aber die Kenntnisse über das Arkane, Magie und Mystische werden oft helfen.


    Arev ist ein Bauer mit dunkler Vergangenheit, aber gut in der Jagd und sehr praktisch veranlagt. Wenn du Werkzeug findest oder jemand einen Handwerker braucht, solltest du aushelfen bzw. basteln.


    Ailei kann sich gut heilen, ist Empathisch und kann gut mit Leuten umgehen. Aber sie ist auch traumatisiert und nicht sehr gewandt im Kampf. Man kann im Krankenhaus helfen oder nach einigen Gesprächen Leute überzeugen dir zu helfen.


    Klartext:
    Lese den Flavourtext (Einführungsbrief), schaue dir die Upgradekarten kurz an (nicht genau studieren, nur Eindruck gewinnen) und überlege dir dann wie dieser Charakter die Welt bereisen würde. Dann geht schon alles gut.


    Weil die Frage aufkommen wird, meine Wahl war:

    Fall of Avalon: Beor + Maggot

    Last Knight: Sloan + Fyul

    Age of Legends: Caolin + Thebalt

    Red Death: Caolin + Thebalt


    Die Charaktere in Fall of Avalon sind noch relativ "normal", in Last Knight wird der Spielstil etwas ungewöhnlicher und bei Age of Legends gehen die Designer davon aus, dass man auch absolut durchgeknallte Charaktere spielen kann. Ich fand das eine gute Steigerung (mit Spielerfahrung die Kampf- und Diplomatie-Puzzle einfach herausfordernder zu machen) und hat daher viel Abwechslung ins Spiel gebracht.

    Ich habe Fall of Avalon (Basisspiel), Last Knight, Age of Legends und Red Death durch.


    Hier ein paar Tipps für euer Spielerlebnis.


    Alle Kampagnen

    1. Macht euch viele Notizen und malt/notiert auf der beigelegten Karte (ich habe sie kopiert um die Originale nicht zu verschmitzen). Das Spiel hat viele vage Hinweise (erfundene Beispiele: Reise zu einem Ort mit roter Magie, suche den Siedler unter dem Hinkelstein) und wenn man keine Notizen gemacht hat, wird das ein Suchspiel. Mit Notizen ist das easy: "Ah, der Hinkelstein war dort im Nordosten und mit roter Magie meinen die bestimmt den blutenden Altar im Süden." Das Spiel erwartet von euch, dass ihr aufmerksam lest und Notizen macht. Ich habe pro Kampagne ca. 10 A4 Seiten geschrieben:
      1. Stichwörter zu Orten
      2. Statuseffekte die ich an dem Ort kriegen könnte, aber jetzt noch nicht erfüllen kann. Wichtig falls man später "Teil 2" von Status XYZ unbedingt braucht.
      3. Ressourcen die man hier sammeln kann oder abgeben muss. Also Markt zum einkaufen, Farm oder Jagd für Essen, etc
      4. Menhir kosten, damit man bei der Rückkehr perfekt vorbereitet ist.
      5. Charaktere die man sprechen/finden/helfen kann, weil man das oft für (Neben-)Quests braucht.
    2. Die Welt ist böse und Warnungen sind ernst zu nehmen. Wer eine blutverschmierte Tür findet, sollte sie vielleicht nicht öffnen. In den Wald mit Kampfgeräuschen wird vielleicht was passieren und die schwarze Blüte ist wahrscheinlich giftig. Insbesondere vorsichtig sein wenn man gerade wenig Leben hat. Nehmt solche Storyhinweise ernst, erkundet nicht einfach nur um alles zu erkunden.
    3. Bereitet euch vor. Wenn es in der Story heißt, lange Reise (dann braucht ihr Ressourcen) oder schwieriger Kampf (voll geheilt + Waffe gefunden/geschmiedet) dann seid bereit.
    4. Es gibt einen offiziellen Weg zum Ziel und oft Wege die man findet wenn man genau sucht. Beispielsweise kann man Dinge auf unerwarteten Wegen lösen, die evtl. nicht auf der Questkarte oder der Hauptstory erwähnt werden. Sucht und ihr werdet finden.
    5. Dieses Spiel ist ganz klar für 2 Helden (2-handed Solo oder 2 Spieler) ausgelegt. Es skaliert extrem schlecht zu einem Held oder 3 bis 4 Helden. Mit 3 bis 4 Helden, kommt ein unheimlicher Ressourcengrind und Downtime während den kämpfen ins Spiel. Mit nur einem Held, ist man entweder in Kampf oder Diplomatie überfordert und kann sich nicht "umeinander kümmern". Viele Probleme in den Reviews und auch negative Erfahrungen sind auf 1, 3 oder 4 Helden zurück zu führen. Spielt 2 Helden!
    6. App und Buch sind unterschiedlich designed. Die App zeigt einem die Konsequenzen oder Bedingungen der Aktionen nicht an (für eher thematisches Spielen) und das Buch absichtlich schon (Dinge die man nicht wissen soll, sind hinter einem Verweis (anderer Absatz) versteckt). Entscheidet euch als Gruppe ob ihr daher App oder Buch bevorzugt.
    7. Spielt die Kampagnen in Reihenfolge und nehmt immer Echoes of the Past hinzu (Memories sind cool!)
      1. Fall of Avalon
      2. Last Knight
      3. Age of Legends
      4. Red Death
    8. Der Tod ist nicht das Ende. "Allmothers Mercy" benutzen.
    9. Die Kapitel sind sehr unterschiedlich lang (min 1h, max. 7h), aber man kann sehr bequem jederzeit speichern. Kapitelgrenzen sind eher storytechnisch relevant, einfach so lange spielen wie man möchte und dann jederzeit bequem in der Box speichern.


    Fall of Avalon

    1. Erlaubt teleportieren zwischen bereits erkundeten Orten (quasi Schnellreisen in PC-Spielen). Die beiden Nachfolgekampagnen werden dies offiziell einführen (evtl. erst recht spät), weil dies ein Problem im Spiel ist. Der Resourcengrind (Menhire, Nahrung) ist mit 2 Helden eigentlich kein Problem, aber wird durch lange Reisen evtl. nervig. Insbesondere Kapitel 4, 7 und 10 bis 12 sind teilweise sehr nervig.


      1. Ihr könnt einfach von Menhir zu Menhir teleportieren. Oder von Dorf zu Dorf. Beides ist storytechnisch 100% abgedeckt (gibt Menhir teleport Skill und "Shadow Scroll" Item), also tobt euch aus.
      2. Nutzt das nicht vor Kapitel 4. Ihr sollt davor etwas erkunden.
    2. Farmt nicht unendlich Ressourcen. Dies ist kein Spiel bei dem ihr 5 Stunden lang 100 Essen sammeln wollt. Sammelt genug um euch vorbereiten und zieht dann weiter.
    3. Nutzt die Tipps in der App (auch wenn ihr mit Buch spielt), wenn ihr nicht wisst wie ihr das Kapitel beenden sollt. Das ist hinter dem Fragezeichen und hilft einem enorm wenn man feststeckt. Die Questkarten sind in Fall of Avalon noch sehr vage und daher ist man manchmal verloren. Die späteren Kampagnen sind deutlicher (statt "Suche Ort von großer Magie" steht dann dort "Spreche mit dem Magier im Kreis der Druiden").

    Last Knight

    1. Wenn ihr euch heilt, könnt ihr euch auch von der "extremen Kälte" heilen (ihr schiebt den Lebensmarker nach oben und heilt dann später). Ihr werdet es nicht los, aber man kann wieder Lebenspunkte erhöhen. Das spielen brutal viel Leute falsch und ändert das Spielerlebnis enorm.
    2. Ihr braucht die Tutorialkarten im Aufbau. Hat mich 2h suchen gekostet, bis ich auf die Idee gekommen bin ;)
    3. Vertraut den Designern. Wenn ihr keinen Ausweg habt, einfach weiterspielen, er wird kommen. Ihr sollt "verloren und verirrt" sein und das Spiel greift einem manchmal deutlich unter die Arme, wenn man glaubt nicht weiter zu wissen.
    4. Ihr könnt in Kapitel 1 keine neuen Karten aufdecken, bis ihr ein Item gefunden habt.

    Age of Legends

    1. Wenn ihr keinen Zufall haben wollt, spielt nicht mit "Duana". Sie ist sehr von Münzwürfen, Würfelwürfen, etc. abhängig und sehr random.
    2. Es ist deutlich schwerer, weil die Designer davon ausgehen, das ihr schon 2 Kampagnen Erfahrung habt. Zu jedem Zeitpunkt aber fair.

    Red Death

    1. Wirklich schwer. Nehmt starke Charaktere mit.
    2. Erkundet vorsichtig aber gründlich.


    In deutschen Schulnoten würde ich den Kampagnen folgendes geben:

    Fall of Avalon: 3.3

    Last Knight: 2.0

    Age of Legends: 1.0
    Red Death: 1.7


    Das Erlebnis in Fall of Avalon hat sehr viel Potenzial, aber man merkt das in den anderen Kampagnen das Feedback der Backer aus Wave 1 eingeflossen ist. Der Rest ist deutlich "runder" und "cleaner". Auch deutlich weniger offen, aber während das etwas die Erkundung hindert, ist man dadurch weniger verloren (und man kann immer noch sehr viel erkunden!).

    Ich kann euch die Expansions nur empfehlen. Würde die nicht gleich wieder verkaufen.

    Jop.



    Finde TG sowie eines der besten Games :)

    Zu Zweit oder Alleine ja. Zu dritt und zu viert eher nicht.


    Weiterhin muss man das schon mögen. Ist halt nicht "nur Geschichte", sondern mit Survival und Kampf und das haben andere etwas anders erwartet. Ich fand das Spiel wirklich sehr spaßig und bin froh es unterstützt zu haben.

    Der Wiederspielwert von Last Knight ist aber leider nicht so groß.

    Jop, Last Knight ist ziemlich "on rails". Bei Age of Legends und Fall of Avalon kann ich mir aber gut vorstellen, da nochmal durch zu gehen. Aufgrund der langen Spielzeit aber erst in 1-2 Jahren, sodass man sich auch nicht mehr an alle Details erinnert.


    In Summe bin ich mit dem Content aber sehr zufrieden.


    Ich habe recht genau 60 Partien und ca. 190h gebraucht um durch die 3 Kampagnen (2 Spieler mit je 1 Charakter) zu kommen. Dabei gab es in jeder Partie wirklich was zu entdecken und die längen die die 1. Kampagne definitiv hatte (eeeeewig von A nach B um dann eeeewig wieder zurück zu müssen) gibt es in den zwei anderen Kampagnen nicht. Mit einem mal Durchspielen kratze ich (als Besitzer der Extra Miniaturen) an 1,20€ die Spielstunde und das ist recht günstig. Mit Red Death (spiele ich gerade) komme ich wohl auf 1€ die Stunde, ohne eine einzige Kampagne 2 mal gespielt zu haben. Bei den meisten Eurogames wären das 20 Partien á 2 Stunden um die 40€ runter zu brechen.



    Last Knight schränkt einen doch recht ein und fühlt sich eher an wie ein "interaktiver Film" anstatt einer großen Erkundung, aber insbesondere als Kontrast und Abwechselung im Anschluss zu Fall of Avalon ist das völlig OK. Age of Legends ist einfach ein absolutes Highlight, es vereint die epische offene Erkundung mit richtig cooler Story und dem "interaktiven Film" in einer sehr geschickten Art und Weise. Die Kampagne hat mit Abstand am meisten Spaß gemacht und ist von Anfang bis Ende einfach großartig.


    Bevor jemand fragt:

    Die empfohlene Reihenfolge der Kampagnen macht sehr viel Sinn. Auch wenn man alles hintereinander spielt, bekommt man viel Abwechslung weil die Kampagnen sich alle anders anfühlen und Mechaniken nutzen die nur in der Kampagne vorkommen. Daher würde ich Fall of Avalon -> Last Knight -> Age of Legends -> Red Death spielen und keine Kampagne überspringen.


    Tipps um mehr Spaß in Fall of Avalon zu haben:
    Erlaubt ein schnellreisen (Teleport) zwischen gewissen Orten (wenn ihr diese bereits erkundet habt). Das nimmt dem Spiel seine Längen. Weiterhin erkundet nicht alles was man kann in Kapitel 2-4, dann werden sich Kapitel 5-7 ziehen und die Spieldauer von Kapiteln 2-4 explodiert. Zu letzt: Nutzt die Tipps in der App, wenn ihr nicht wisst was ihr tun sollt um weiter zu kommen.

    Als jemand der fast alle 3 Kampagnen auf Englisch fertig hat:

    Ich war erstaunt wie viel besser die 2 Stretch Goal Kampagnen sind. Es ist deutlich das Feedback der 1. Kampagne eingeflossen ist und die Kampagnen daher so etwas wie die "2nd Edition" darstellen.


    Klar hat das Zeit gekostet, aber ich bin doch froh, dass Sie sich die Zeit genommen haben und ein besseres Produkt abgeliefert haben.