Beiträge von mavman im Thema „ Tainted Grail: The Fall of Avalon (Awaken Realms)“

    Kritik ist ja in Ordnung, aber dem Spiel kann man schlecht vorzuwerfen, dass eine mehr oder weniger feststehende Geschichte erzählt wird. Es ist nunmal ein Storyspiel! Und dass TG damit was von Abenteuerspielbuch hat, sollte jetzt wirklich keine Neuigkeit sein.

    Hat das jemand behauptet??


    Tatsächlich haben wir gestern weitergespielt, und wie von brettundpad erwähnt - verfolgen von Questen macht wohl wirklich keinen Sinn. Schwupps war das Kapitel vorbei, das nächste hat angefangen, ohne dass es damals jemals einen Hinweis darauf gegeben hätte oder wir das Ziel wirklich erreicht hätten.


    Kann man also nur unterstreichen: Spaß an den Texten und Erleben der Geschichte ist Voraussetzung. Zielgerichtetes Verfolgen von Questen basierend auf sich verdichtenden Hinweisen findet eher weniger statt (zumindest in den ersten Chaptern) - eine Richtung wo man hin muss hat man natürlich allemal. Spielbuch halt. Ich breche ab, hebs aber auf für bessere (oder schlechtere...) Zeiten. Danke Euch.

    Solange Du nicht erwartest, dass ich Blogs lese (was ich ganz selten tue, Videos noch seltener), ist alles fein :) Aber Daumen hoch dafür, dass Du überhaupt schreibst - ich finde das bedeutend angenehmer als dieses Video-Gekaspere. Und tatsächlich hab ich in dem Fall sogar ein paar Stellen überflogen. Letztlich hast Du es aber hier ausreichend zusammengefasst - keine Klage von meiner Seite, im Gegenteil merci fürs Ausführen Deiner Punkte. Genau darum geht es ja hier...

    Steht ansonsten auch in der verlinkten Besprechung.

    Immer diese Werbung :)

    Nur so viel, ein Spiel muss nicht immer mehr wie X,Y,Z sein.

    Sagt auch keiner. Vergleiche helfen trotzdem beim Verstehen.


    Denke auch, es ist offensichtlich, dass ich mit TG nicht mehr viel Zeit verbringen werde. Gleichwohl weiß ich (wie schon mehrfach erwähnt) die Gestaltung, Texte, etc. zu schätzen und hebe es für später auf. Was bedeutet, dass ich es "objektiv" nicht schlecht finde, ich bin sonst eher radikal beim Aussortieren.

    Doch wir meinen schon das gleiche. Der Satz war auf die Geschichte an sich und in Bezug auf Kritik von anderer Seite gemeint. Auch in den Spielbüchern sind ja alternative Enden eingebaut, wenn auch meist "Du bist tot." an den Enden steht.

    Denke das hängt vom Spielbuch ab. Wobei für die alten Spielbücher (Fighting Fantasy) stimmt das, soweit ich mich erinnere. Denke für die neueren nicht unbedingt.

    Die Geschichte könnte auch in einem Buch stehen, hätte dann aber auch nicht multiple Enden

    Jetzt bin ich nicht ganz sicher, ob wir mit Spielbuch das gleiche meinen.

    Die "Kritik" lässt sich aber nicht von der Hand weisen

    Sieh es nicht so sehr als Kritik, sondern als Versuch zu verstehen. Ich finde das Spiel ja optisch und auch von den Texten her toll. Ich glaube halt nur, dass es eigentlich ein Solospiel ist, für das man einfach viel Zeit braucht, um es genießen zu können. Unabhängig davon, ob Ihr es zu zweit oder solo spielt (Auch 7th Continent haben ja manche kooperativ gespielt - mir völlig unerklärlich)

    Letztendlich scheint mir TG auch nicht Dein Spiel zu sein.

    Denkbar - bleibt dann aber dank der Qualitäten trotzdem auf Halde für Zeiten mit mehr Zeit oder den Nachwuchs

    Da hast du recht und da sehe ich den hauptsächlichen Polarisierungspunkt bei Tainted Grail. Die Tatsache dass das so ist mit der detailliert beschriebenen Spielwelt, ist weder gut noch schlecht, es ist einfach Geschmacksache. Ich empfinde genau das als Stärke in dem Spiel.

    Ja, ich würde auch gerne mehr Details über KDM wissen, aber bei TG ists definitiv das andere Extrem bzgl. ausgearbeiteter Spielewelt. Beides ok, wie gesagt.

    Weil wir es falsch gespielt haben. Jeder Ort erzählt eine Geschichte, jeder Ort birgt Geheimnisse. Dort schlummern Ressourcen, EP und Gegenstände. Dort findet man Hinweise für spätere Quests, dort lernt man die Welt kennen und vor allem findet man alternative Wege, ja sogar plötzliche Enden des Kapitels. Freude sollte nicht entstehen, weil du ein Kreuz bei der Hauptquest machen kannst, sondern weil du nette Stunden mit einer Geschichte bzw. der Welt erlebst.

    Das spräche für mich dann ganz klar gegen das Spiel. Alles gut und schön mit der Welt, aber als Abenteurer will ich ja meine Queste erfüllen. Nicht einfach nur von Vorlesetext zu Vorlesetext tappen.


    Ein Spiel, was ähnlich ist (Status etc.), es aber letztlich aus meiner Sicht viel besser macht: Geschichte aus 1001 Nacht

    Klingt bei dir auch nach einem Zeitproblem?

    Ja, definitiv! Wir haben heute jetzt schon den dritten Abend (oder so) an Kapitel 2 gespielt. So langsam findet man die nötigen Status, aber ... puh... wie mühselig und doch irgendwie auch zufällig. Klar, natürlich frage ich in einer Begegnung eher nach der ersten Expedition, oder Leute die sie getroffen haben könnten. Aber im Ernst - das kann ja nicht der Anspruch an Kombinationsgabe sein...


    Was mich grad am meisten stört: Gut möglich, dass wir jetzt an ein paar Status vorbeigelaufen sind, und dann mühselig wieder zurückmüssen. Das nervt dann doch.


    Kampf und Diplomatie finde ich ganz nett. Natürlich doch sehr aufgesetzt (ein Würfelwurf, und wir wären dem Abenteuerbuch wieder ein Stück näher gewesen).


    Und mal zum Vergleich KDM (bzw. warum ich den zog): Entgegen der Behauptungen hier bin ich sehr thematisch geprägt. KDM liefert hier - man erhält immer wieder Einblicke in die Welt, viel ist hier aber natürlich der Phantasie überlassen. Gerne würde ich hier etwas mehr erfahren, aber ist auch so ok. Bei TG sind quasi alles halt vorgeschriebene Texte. Sehr gute, aber halt trotzdem - vorgekaute Atmo.


    Ich werde noch zumindest mal Kapitel 3 anspielen. Behalten werde ich das Spiel aber doch sehr sicher, weil:

    - vllt werde ich ja doch mal arbeitslos

    - meine Kids als Teenager in ein paar Jahren hätten damit vermutlich viel Spaß (hätte ich jedenfalls gehabt, als noch genug Zeit für sowas war und ich noch Zeit mit alleine-Abenteuer-Bücher-spielen verbracht habe)


    Last but not least:

    Wem das liegt, der hat an dem Spiel großen Spaß, so wie ich den bisher hatte. Der große Vorteil an dem Brettspiel ist, dass das auch zu zweit so funktioniert, wenn man zwei Personen hat, denen derartige Spiele liegen.

    Spielst Du solo?


    Eigentlich müsste man halt pro Ort gleich immer alle Optionen erkunden. Was aber wie unthematisch wäre. So eiert man halt rum. Naja, ich probiers noch ein bisschen. Bleibe aber dabei - denke dass das für zwei einfach eher langweilig ist. Das liegt auch nicht am Text, sondern an der Art des Spiels. Ein Sherlock Holmes CC oder MYthos Tales hat auch viel Text, aber dort wird dieser eben auch stark genutzt um Rätsel zu lösen, Hinweise abzuleiten... hier fühlt es sich wirklich eher nach (Spiel-Buch) an. Als Jugendlicher wäre das Spiel der heilige Gral gewesen, jetzt mit beschränkter Zeit halt nicht mehr. Könnte mir aber vorstellen, es für die Kids aufzuheben.

    Sodele, mitten in Kapitel 2 zu zweit, und so langsam am Ende der Lust.


    Was stört?

    - Ein Spiel ist das letztlich nicht wirklich. Man rennt rum, liest sich gegenseitig (sehr gute) Texte vor, trifft Entscheidungen wie in einem Abenteuerbuch, weiter gehts

    - Anhaltspunkte, wo man wirklich hinmüsste, gibt es nur sehr grob - letztlich braucht es Lust am Erkunden, das ist alles etwas ziellos

    - Spannung in dem Sinne gibt es kaum, außer dass halt mal ein Menhir erlöschen könnte.

    - Charaktere, die langsam vor sich hinverrecken, nerven. Der Kampf ist ganz ok, zumindest wenn man auf 1er Gegner trifft.

    - Das ist pure Solo. Ja, es geht zu zweit, hat aber quasi 0 Bedeutung. Ich bin nicht sicher, wie ich das finde, wenn wir zu zweit quasi gar nix spielen, sondern uns den halben Abend nur irgendwelche Texte vorlesen. Dann könnte ich auch gleich ein Buch lesen.


    Was spiele ich lieber?

    Wie gesagt, das ist alles sehr gut gemacht. Tolle Texte, gute Stimmung. ABER: Wieso sollte ich nicht lieber ein Pandemic Legacy Season 0 beginnen? Oder KDM? KDM... meine Güte... was ein Spiel...


    Aber: Das Ding ist hübsch, und die Geschichte gut. Daher die Fragen an die Fans:

    - Wird das noch anders insofern, dass man durch Rätsellösen/Kombinieren den Fortschritt der Queste treiben kann? Das relativ freie Erkunden und hoffen man findet das richtige finde ich ermüdend

    - Schreibt Ihr Euch alles auf? Also: alles? Es wäre ja schon gut zu wissen, wo ich hin muss, wenn ich mal irgendwann irgendwo Geheimniskarte 4711 finde, oder wenn ich Status "auf Drogen" auf Stufe 37 habe. Oder?

    -

    Finde das Spiel auch nett, gut geschrieben und spannend. Bin aber nicht überzeugt, dass das auf die Dauer zu zweit funkioniert. Ist halt doch eher "mach was, lies was" und wenig Spiel dazwischen - oder?


    Eine Regelfrage: Wenn ich eine Begegnung an einem Ort machen, darf ich dann schaun was es kostet, den MEnhir aufzuladen? Oder muss ich dafür eine spezielle "Menhir-BEgegnung" machen, wo ich dann den normalen Text nicht lesen darf?

    Das spart sogar CC02, Ressourcen aller Art

    Das kannst Du nicht ernst meinen. Du lässt Dir das Grundspiel einmal um die halbe Welt schippern, und beruhigst das Gewissen weil Du keine Erweiterung kaufst?


    Wenn die meisten den Content eh nicht brauchen, weil sie ihn eigentlich gar nicht spielen und Besitz die Maxime ist, ist das doch pervers. Aber es steht exemplarisch für so viel.

    Nennt man sammeln. Bin kein Sammler, denke aber, es gibt deutlich schlimmere Dinge auf der Welt, pervers ist das absolut nicht. Glaube auch nicht, dass Du nur Dinge hast, die Du benutzt.