Beiträge von Sir Bobo im Thema „Dieselfahrverbot in Essen - Auswirkungen auf die Messe?“

    Viele Kommunen wie Stuttgart sehen jede Menge Ausnahmen vor, unter anderem für den gesamten geschäftsmäßigen Lieferverkehr, Handwerk, Arbeitsmaschinen etc.. Dann muss man bei einer Kontrolle lediglich begründen können, dass es sich um Lieferverkehr handelt... Das wiederum würde sich zumindest bei der Rückfahrt bei einem Blick in den Kofferraum schnell ergeben ;)


    Back to Topic - Wir werden wohl noch sehen müssen, wo genau die Grenzen gezogen werden, aber eine Beschränkung der Stadtautobahn 40 wird auch juristisch interessant, da dort eigentlich der Bund und nicht die Kommune zuständig ist. Ich stelle mir im übrigen schon das Verkehrschaos am Morgen vor, wenn die Polizei die Zufahrten zur Messe gezielt kontrollieren würde. Vor allem die durchaus nicht wenigen Auto-Besucher aus dem nahen Ausland ohne jegliche Plakette werden sich da sicherlich über das herzliche Willkommen freuen!

    Vielen Dank an Alle für das bisherige Feedback bzw. entsprechende Ideen. Als Fachbesucher parke ich normalerweise direkt unter den Hallen und habe in der Regel am Ende eines Tagesbesuchs ca. 50+ Spiele und Erweiterungen im Gepäck, daher sind auswärtige Parkplätze oder eben öffentliche Verkehrsmittel keine besonders sinnvolle Option.


    Ein besonderes Ärgernis an dieser Entwicklung ist die Kombination mit Fahrverboten vor der eigenen Haustür, in meinem Fall Frankfurt. Eigentlich wollte ich als Zweitauto neben der großen Familienkutsche (mit Diesel) einen kleinen Elektroflitzer für das tägliche Pendeln vom Land verwenden - doch dank der aktuellen Reichweiten wären derartige Autos für Langstrecken wie nach Essen (für die ich sonst den Diesel genommen hätte) untauglich. Jetzt muss ich mir wohl oder übel doch wieder einen zweiten Spritschlucker zulegen, um eine größere Mobilität zu erhalten oder große Umwege mit mehr Spritverbrauch in Kauf nehmen.... paradox.


    Dass es sich hier um ein Wohlstandsproblem handelt, wird spätestens klar, wenn man sieht, wie andere EU-Nachbarn mit Begeisterung unsere Gebrauchtautos für Spottpreise aufkaufen und sich über die deutsche Politik kaputt lachen. Selbst die eigene Autoindustrie freut sich über die kurzfristige Umsatzsteigerung bei fragwürdigen Absatzfördermaßnahmen wie "Umweltprämien". Nicht falsch verstehen - Luftbelastung der Innenstädte ist ein wichtiges Problem, aber willkürliche Grenzen einzelner Werte ohne langfristige Steuerung der Mobilitätsentwicklung durch entsprechende Gesetze und ohne Beachtung der Belastbarkeit der Bevölkerung stellt ein kritisches Problem dar und betrifft nun immer mehr Bürger, die mit den finanziellen Folgen alleine klar kommen müssen.

    Auch in Essen wird es ab dem Sommer 2019 ein Fahrverbot für Dieselmotoren geben, was wohl laut Gerichtsurteil auch die vielbefahrene Autobahn 40 einschließen muss. Auf den ersten Blick wird man damit vermutlich auch schon die nächste Spielemesse 2019 nicht mehr mit einem älteren Dieselfahrzeug ansteuern können, was für einige anreisende Besucher und Aussteller bereits nächstes Jahr ein größeres Problem werden dürfte.


    Ich bin dann wohl auch selbst betroffen, da das Familienauto mit dem großen Kofferraum ein älterer VW Sharan mit Dieselmotor ist. Mit einem ggf. alternativ angedachten, kleinen Elektroauto kann man es ohnehin vergessen, durch die halbe Republik zu reisen und dabei mehrere Freunde und die gesammelte Messeausbeute zu transportieren. Bevor jemand mich mit gut gemeinten Weltverbesserungsgedanken auf öffentliche Verkehrsmittel hinweist - Nein, die Bahn ist keine Option, wenn man auf dem Dorf wohnt und einen Tagestrip plant, bei dem man mit mehr als 20 Spiele bzw. Erweiterungen wieder nach Hause fährt.


    Ich möchte hier ungerne eine politische Diskussion lostreten und habe als betroffener Pendler nach Frankfurt ohnehin eine eigene, sehr deutliche Meinung, würde hier aber gerne einmal die praktischen Konsequenzen für die nächste Messe näher beleuchten. Hat sich jemand die geplanten Streckensperrungen einmal näher angesehen und gibt es evtl. "Schlupflöcher"?