Beiträge von Dirtbag im Thema „12.11.-18.11.2018“

    Bandida

    Ich kenne die Regeln von Shadows over Normandie nicht, deshalb kann ich leider keinen Vergleich anstellen. Aber ich fand das Regelheft von #HeroesOfBlackReach eigentlich ganz gut. Viel Information, und ein paar Sachen musste ich ein paar Mal nachschauen, aber im Grossen und Ganzen gut erklärt.

    Ausstehend sind aber aktuell noch die Fahrzeug-Regeln (da nicht benötigt). Mal schauen was da noch kommt, aber ich gehe davon aus, dass es sich auch nicht gross anders liest als der Rest.

    Bei uns wurde letzte Woche nicht soviel gespielt.

    Eine erhebliche Teilschuld daran trägt #BetrayalAtCalth, das mich mit dem Bau der ganzen Minis ganz gut beschäftigt (wen's interessiert: Spoiler 1). Und bereits für das erste Szenario wollen 20 Marines gebaut werden... Aber ist ok, es macht ja auch Spass. :)



    Tatsächlich gespielt wurde dann nur #HeroesOfBlackReach. Ach ja, und eine Partie Age of Sigmar, Nurgle Maggotkin gegen Seraphon, 500 Punkte pitched battle mit Open War Aufbau (d.h. der Aufbau wird über ein paar Karten zufällig generiert - welche Missionsziele, wie wird aufgestellt, welche Boni gibt es für die kleinere Armee).


    Zunächst einmal die Age of Sigmar Partie:

    Sehr schönes, abwechslungsreiches Spiel über 5 Runden. Weil bei den Missionszielen ein Schatz versteckt war den es zu finden galt, begann es erstmal langsam: alle rannten zu erreichbaren Missionszielen und suchten. Den Beginn des Schlachtens läutete dann der Scar-Veteran auf Carnosaur der Seraphon ein, indem er den Lord of Plagues angriff. Es stellte sich heraus, dass ein Lord of Plagues kein einfaches Fressen ist und durchaus mit seiner monströsen Seuchenaxt umgehen kann. In Folge hatte der Carnosaur genauso viele Lebenspunkte weniger wie der Lord of Plagues hatte. Im Prinzip also ein ganz guter Tausch - für Nurgle. Woanders auf dem Spielfeld nahm sich ein Trupp Saurus Warriors die Blightkings vor. Oder besser gesagt: die Blightkings nahmen die Saurus Warriors in Empfang. Nach 2 Runden im Nahkampf war ein Blightking tot, die Saurus Warriors allerdings ausgelöscht. Wie Weizen vor der Sense (passenderweise trägt der Blightlord der Einheit eine Sense... :D ). Die freundlichen, etwas aufgedunsenen Herren haben sich im Anschluss noch durch 15 Skinks durchgemäht, bevor sie dann noch nach einem langen und zähen Nahkampf den Carnosaur in der letzten Spielrunde erlegt haben. Das bedeutete dann allerdings auch den Tod der Blightkings...


    Das Spiel endete in einem Unentschieden. Meine Frau hatte mit ihren weit hinten auf einem Missionsziel herumlungernden Skinks (sie hatte ein paar davon...) dann doch noch den Schatz gefunden, und ich war zu weit weg mit meinen Einheiten, um sie noch zu erreichen. Hätte sie den Carnosaur in der letzten Runde aus dem Nahkampf zurückgezogen, hätte sie gewonnen (ihr General lebte noch, meiner nicht). Sie beschloss aber, dass ein Carnosaur nicht wegrennt, sondern lieber episch stirbt. Kann ich ihr nur zustimmen, hätte ich auch so gemacht. :)



    Dann als zweites Spiel diese Woche #HeroesOfBlackReach.

    Und zwar nicht zum ersten, sondern zum zweiten Mal. Nachdem die erste Partie vorzeitig in einem ordentlichen Streit endete hatte es etwas gedauert, bis das Spiel noch eine zweite Chance bekam. ;)


    Wir spielten das Einführungsszenario aus Drop Zone: ein Ork Boss mit zwei Trupps Boyz gegen einen Ultramarines Lieutenant und 1 Einheit Marines mit Spezialwaffe (Melta) und schwerer Waffe (schwerer Bolter). Ziel war es, eine Promethium-Raffinerie in der Mitte der Karte am Ende der 6ten Runde zu halten.

    Anfänglich sahen sich die Orks viel, aber aufgrund der guten Deckung wenig akkuratem Beschuss durch die Ultramarines ausgesetzt. Erwiderungsfeuer gab es nur sporadisch und genauso wenig effizient. Mit verringertem Abstand und besseren Positionen auf Seiten der Ultramarines gab es danach die ersten paar Verluste auf Orkseite, es fiel aber in der grünen Flut kaum auf. Als die Orks schon weit in die Raffinerie vorgedrangen waren, sah der Ultramarines-Lieutenant dann seine Stunde gekommen: mit einem heroischen Sturmangriff würde er, unterstützt von seinem Sergeant, in die Orks schmettern und die Orks in einen grossen Klumpen zusammentreiben - perfekt für die Granaten der taktischen Marines. Ein Ultramarine, ein Wort. Charge, Nahkampf, Sieg, fliehende Orks. Danach wirft der taktische Trupp eine Granate mitten in den Haufen Orks und dezimiert diese ordentlich. Perfekt.



    Bis auf eine Kleinigkeit: die Orks bleiben nicht still stehen. Und so sah sich der heroische Lieutenant umringt von Orks - angeschlagen oder nicht, es waren verdammt viele. Nicht zu vergessen, dass der Boss auch was von der "Äktschn" wollte und Lust hatte, "n paar Köppe zu mosch'n". Auf der anderen Seite starrte der Sergeant, bar jeglicher Deckung, in die Mündungen einiger Big Shootas.

    Kurz darauf präsentierte sich die Situation deutlich anders: der heroische Ultramarine-Lieutenant war sehr heroisch gestorben, der Sergeant verwundet. Die Orks waren von einer weiteren Granate ebenfalls ziemlich dezimiert worden, aber der Boss erfreute sich bester Gesundheit. Ist ja auch belebend, so ein kleiner Kampf...



    Die Big Shootas erschossen dann noch den taktischen Trupp und den Sergeant, womit bei den Ultramarines nicht mehr viel übrig war. Vor allem aber besetzen die Orks die Raffinerie und positionierten ein paar vorgeschobene Einheiten so, dass weder die Marines mit schwerem Bolter noch die Marines mit Melta eine Chance hatte, noch auf die relevanten Positionen vorzudringen.

    Klarer Sieg für die Orks.


    Fazit:

    Schönes Spiel, gefällt mir gut. Es ersetzt kein "richtiges" Warhammer, weil es sich durch Tokens, Spielbrett und Mechanik eben doch sehr anders anfühlt, aber es gleichzeitig eine sehr gute Übersetzung von Warhammer 40k in ein Brettspiel. Das fängt bei den Einheiten an und geht bei Auswahl und Customizing-Optionen weiter: verschiedene schwere Waffen, zusätzliche Ausrüstung, Psi-Kräfte, alles mögliche an Fahrzeugen, Armeezusammenstellung nach Punkten... In der Box ist eine Menge Spiel.

    Aber: auf den Tokens ist auch eine Menge Information, und Angriffe werden generell über Boni und Mali gesteuert. Da gibt es dann gerne mal einige Punkte zu prüfen: Sichtlinie, Deckung, Bonus gegen gewähltes Ziel, allenfalls Unterstützung durch benachbarte Einheiten im Nahkampf, Karteneffekte, Suppressed-Tokens...

    Trotzdem spielt es sich gut, und man hat die Regeln relativ schnell im Griff. Die Regeln, das Spiel nicht. Es macht auf mich einen recht taktischen und nicht sehr fehlerverzeihenden Eindruck. Positionierung ist wichtig, wer den Angriffsbefehl bekommt ebenso. Würfelglück spielt eine Rolle, aber das "Wer", "Wann", "Wo" scheint mir der deutlich wichtigere Faktor zu sein. Ich habe wenig Zweifel, dass ich das Szenario mit den Ultramarines gewinnen könnte, besseres Spiel vorausgesetzt.

    Schnell war es in unserem Fall aber nicht. Ich denke, wir hätten in der gleichen Zeit auch ein normales 40k-Spiel spielen können...

    Aber unterm Strich: Mir gefällts gut. :)


    Und es wäre vielleicht ein Spiel, was sich Bandida mal anschauen könnte - es ist vielleicht nicht die perfekte Umsetzung des idealen Spiels, aber schon recht nahe, würde ich meinen... :)