Beiträge von yzemaze im Thema „SPIEL 2019+ : Eure Wünsche und Zukunftsideen für eine perfekte Spielemesse?“

    Offensichtlich braucht es da einige Änderungen und natürlich einfach mehr Angestellte. Das ist ein Kostenfaktor, gerade für kleine Verlage, auch klar.

    Ich bin aber recht sicher, dass es da relativ überschaubare Stellschrauben gibt, die das ermöglichen würden. Liegt aber v.a. in den Händen der Gruga und dem Veranstalter, genau wie das jetzige Konzept auch.

    Das Problem der vielen „Kleinen“ ist, dass „einfach mehr Angestellte“ eben alles andere als einfach ist. Der Kostenfaktor wird dabei noch eher das geringste Problem sein. Gerade die kleinen Verlage oder Aussteller mit 2 – 5 Leuten leben vom Herzblut der Mitarbeiter*innen und Freiwilligen. Sie können nicht mal eben Studis für die „Abendschicht“ organisieren, die dann den Laden schmeißen, schließlich sind die meisten Produkte auf der SPIEL beratungsintensiv. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten würde bei einem Großteil de facto einfach nur zu Lasten der jetzigen Besatzung gehen.

    Und auch bei den Großen mag ich mir die Qualität der Erklärrunden nicht wirklich ausmalen, wenn man mehr Zeit abdecken müsste. Allein 1 h/d wären gut 11 %. Dabei gibt es ja offenkundig jetzt schon in vielen Fällen kaum ausreichend geschultes und motiviertes Personal. Die zusätzlichen Kosten dürften sich in Relation zu den Fix- bzw. Gesamtkosten sowieso in Grenzen halten.


    Die Hauptfrage dürfte sein, ob eine Ausweitung der Öffnungszeiten überhaupt im gleichen Maße Besucher und (potentielle) Umsätze brächte oder ob sich die Leute einfach nur besser über den Tag verteilen und gar nicht wesentlich mehr ausgeben. Letzteres wäre zwar für die Besucher erstrebenswert, aber der Fokus der meisten Aussteller dürfte eher woanders liegen.

    Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sowohl ein 5. Tag als auch eine Erweiterung der Öffnungszeiten spätestens ab dem zweiten Jahr ein deutliches Wachstum der Besucherzahlen zur Folge hätte. Das ist wie mit Verkehrsinfrastruktur: Was angeboten wird, wird auch genutzt.


    und ganz ehrlich und ohne jemanden wirklich persönlich angreifen zu wollen: dieses Jahr habe ich so viele vor die Brüste geschnallte Babys wie gefühlt noch nie gesehen. Das muss doch für die Würmchen ne Qual sein. Ein Baby habe ich immerhin mit schallschützenden Kopfhörern gesehen, die gefühlt aber größer waren als das Baby. Ich hätte hier echt Angst, dass ich in einer Menschenmenge gedrückt werde, es dem Baby zu laut oder zu stickig wäre oder dass ich eigentlich gar nichts wirklich von der Messe habe. Ich verstehe theoretisch Eltern, die nur weil sie eben Eltern geworden sind, nicht auf das wichtigste Ereignis des Jahres verzichten wollen aber in meinen Augen geht das zu sehr auf Lasten der Babys. Wenn Baby, dann bitte mit Kopfhörern. Aber ehrlicheres wäre mir ein Mindestalter (2/3? keine Ahnung...) lieber.... Denn wenn was passiert, ist das Geschrei in alle Richtungen groß...

    Es kommt darauf an. [Wie so oft.] Im Regelfall machen sich Babys und Kleinkinder recht deutlich bemerkbar, wenn ihnen etwas gegen den Strich geht. Reagieren die Eltern dann vernünftig, ist ein Messebesuch mit Zwerg meines Erachtens kein Problem. Nur gibt’s halt solche und solche. Das gilt für die SPIEL wie für alle anderen Lebensbereiche auch.

    Meine Erfahrungen waren jedenfalls durchweg positiv: [SPIEL] Messe mit Kleinkindern Auch die anderen Berichte dort sprechen dafür, dass es keinesfalls ein Mindestalter o. ä. Einschränkungen braucht. Zumal es auch schwierig wäre, das durchzusetzen (kein Ausweis, Geburtsurkunde mitführen …).

    Brandigan

    Denk mal an die andere Seite: Aussteller, Erklärbären, Stand- und Sicherheitspersonal … Die überwiegende Mehrheit der Leute, die irgendwie (mehr oder minder) professionell auf der Messe aktiv sind, macht jetzt schon drei Kreuze, wenn die Messe vorbei ist. Viele sind danach vollkommen fertig und teilweise körperlich so angeschlagen, dass sie erst mal ein paar Tage mit entsprechenden Infekten ausfallen … [s. Kinsas Beitrag] Bedenke auch: Für diese Gruppe bedeutet die Messe oft deutlich mehr als 3*9+8 Stunden Arbeit …

    Gegen längere Öffnungszeiten (sowohl Tage als auch Stunden) haben sich die Profis mehrfach und sehr deutlich ausgesprochen. Nicht umsonst wurde dieses Jahr auf eine Öffnung der Hallen um Punkt 10 geachtet. Afaik wurde auch das Thema in einem der Interviews erwähnt.

    Was ich allerdings begrüßen würde, wäre eine Entzerrung der vorderen Hallen. Das ein Feuerland umgezogen ist, tat der Messe gut. Der normale Messebesucher verbringt vor allem dort seine Zeit, wo sich Amigo, Pegasus, Asmodee & Co tummelt. Die Folge bei mehr Besuchern, mehr Besucher vor allem in diesen Hallen. Bei immer neuen Besucherrekorden. Ich bin kein Fachmann und sicher hat das so seinen Grund, aber als Nerd Besucher, der eh in alle Hallen geht, wäre eine Entzerrung super.

    Sinnvoll wäre das allemal, aber warum es nicht so ohne Weiteres machbar ist, hatte Dominique Metzler in einem Interview¹ erwähnt: Die „Großen“ würden mindestens mürrisch reagieren, wenn man sie von ihren angestammten Plätzen in eine der hinteren Hallen „abschöbe”. Ich nehme an, sie hat das etwas drastischer geschildert – „auf die Barrikaden gehen“ könnte es gewesen sein ;)


    ¹ Frag mich bitte nicht in welchem. Zwei hatte ich in Meet ’n Play: Interview mit Dominique Metzler zur SPIEL (Entstehungsgeschichte, Orga, DSP etc.) verlinkt, ein drittes in Deutscher Spielepreis 2016.

    Ich hatte dich so verstanden, dass das Anspielen von Spielen nur noch möglich sein sollte, wenn man dafür zahlt.

    Also Verkaufs- und Präsentationsstände weiterhin und ebenso Anspielmöglichkeiten direkt am Stand nach dem Spontanprinzip, wer vor Ort ist und mitspielen will, der kann das Spiel vor dem potentiellen Kauf kennenlernen.

    Aber davon räumlich davon abgegrenzt ein kostenpflichtiger Spielbereich mit fest buchbaren Terminen samt Erklärung.

    [Fettung von mir]


    Mein Wunsch wäre endlich mal ein spielbarer Bereich mit mehr Ruhe für Alle!

    Ruhe wird es nicht geben. Ein großer Bereich nur mit Spieltischen wird sich in Sachen Lautstärke zwar ziemlich sicher von den Messehallen unterscheiden, aber immer noch enorm laut sein, wenn nicht verdammt viel Aufwand in schallschluckende Maßnahmen gesteckt wird (Stellwände, abgehängte Decken etc.). Selbst auf Spieletreffen mit mehr als 3 Tischen wird das ja mitunter schon zu einem Problem …