Beiträge von Kaermo im Thema „SPIEL 2018: Euer ganz persönliches Fazit?“

    Fangen wir mal an mit Kommentaren:

    Es fehlen auf der Messe ruhige Bereiche, wo gespielt werden kann.

    Ansonsten alles prima.

    Ich habe mir zwar äußerst ungläubig die Augen gerieben, aber es gab tatsächlich erstmals einen designierten Spielebereich (außerhalb des Stands vom Spielezentrum). Befand sich im Bereich der frei zugänglichen und seltsamerweise nie überfüllten Kantine auf der Empore vor Halle 1. Hat mich sehr positiv überrascht, auch wenn ich selbst keinen Bedarf hatte.


    Genau diese stehenden Leute im Flaschenhals Galleria waren durch die zunehmenden Besucherströme in die hinteren Hallen das Problem. Ich wäre in der Menschentraube gar nicht auf die Idee gekommen was zu essen.

    Du musst es aus Sicht des Veranstalters betrachten. Je mehr Leute dort rumstehen, desto mehr kaufen auch was. Dabei ist es unerheblich, ob ein einzelner in der Menge da keinen Bock drauf hat.

    Kann dem Veranstalter doch egal sein... Der Verdient seine Brötchen über Standmieten und Tickets, nicht über die Verkäufe der einzelnen Stände. Oberste Priorität hat hier, dass die wichtigen Aussteller und die Besucher zufrieden sind und wiederkommen.


    So nun zu meiner eigenen Messe:


    Ich hab mir die BGG-Liste im Vorfeld tatsächlich mal wieder komplett durchgeschaut. War die Mühe aber nicht wirklich wert. War einfach zu wenig dabei, wo mich die reine Beschreibung genug begeistern könnte. Da ich dieses Mal mit Baby vor der Brust unterwegs war, habe ich mir Auction & Mathtrade geschenkt. Das bedeutete zwar, dass ich netto mehr ausgegeben habe als in anderen Jahren und keinen Platz im Regal frei machen konnte, aber es hat auch einen erheblichen Stressfaktor eliminiert und die Messe für mich entspannter gemacht.


    Halle 3 war im Eingangsbereich eine zeitfressende Todeszone, in die ich mich zu den regulären Öffnungszeiten nur einmal kurz verirrt habe. Bin sofort wieder geflüchtet.


    Die Schlange für den Asmodee Sale Shop wird ihrem Namen mehr gerecht denn je und windet sich munter durch Halle 1 und das bereits vor Öffnung der Messe. Für den "normalen Besucher" sehr frustrierend. Die Angebote dort waren dieses Jahr aber tatsächlich mal wieder z.T. sehr attraktiv.


    Die Galeria war in der Tat furchtbar: Grundsätzlich immer zu voll. Die Essenstände hatten z.T. extrem lange Warteschlangen, die den Verkehr zwischen den Hallen zusätzlich behinderten.


    Halle 4 und 5 haben Spaß gemacht. Im Gegensatz zu Vorjahren gut besucht, sodass man kein Mitleid mehr mit "abgeschobenen" Verlagen haben brauchte und eine gute Mischung aus bekannten, weniger bekannten und obskuren Verlagen.


    Halle 6 ging zwar thementechnisch weitestgehend an mir vorbei, hat mir aber ausgesprochen gut gefallen. Die Halle war großzügig, hell und mit Tabletop Rollenspielen und Comics gab es wieder eine schöne inhaltliche Fokussierung, nachdem sich die früheren "Bewohner" von Halle 2 zunehmend über die ganze Messe verteilen mussten. Es waren wieder mehr Comicstände und Zeichner vertreten als im letzten Jahr, aber von einer "Comic Action" zu sprechen... ist dann doch etwas gewagt.


    Was Neuheiten anbelangt, hat mich dieses Jahr so gut wie nichts angesprochen. Aber ich hab viele Freunde getroffen, ein wenig gespielt, viel gesehen und die Zeit auf der Messe insgesamt wieder genossen.


    Das einzige was mich nachhaltig traurig gestimmt hat, ist dass dieses Jahr wieder bei mindestens vier Verlagen die Kassen mit den Tageseinnahmen geleert bzw. komplett geklaut wurden. Und der Verlust von vierstelligen Beträgen ist für kleine Verlage schon echt ein ziemlicher Schlag. Unterbinden lässt sich das vom Veranstalter natürlich schwerlich aber ein bisschen mehr Prävention und Information bzgl. dieses Problems an die Aussteller wäre m.E. wünschenswert.