Beiträge von yzemaze im Thema „BGG Ranking - Top100 - Wichtiger Anhaltspunkt oder eher nebensächlich?“

    Torlok

    BGG-ratings dürfen und sollen sogar subjektiv sein. Allein die Erläuterung der möglichen Bewertungen spricht da doch schon Bände:


    Es geht hauptsächlich darum, ob du Spaß am Spiel hattest/hast und eben nicht darum, dass du objektiv beurteilst – wie auch immer das gehen sollte – ob das Spiel ein „gutes Spiel“ nach welchen Maßstäben auch immer ist.

    => Mach einfach :)

    Lasst die Leute doch einfach abstimmen, wie sie wollen, seht das Ranking als grobe Richtlinie, was allgemein gefällt (oder nicht gefällt), und gut ist.

    Falls du mal einen neuen Avatar brauchen solltest:

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    ;)

    Bei Spielen wie Azul und Splendor, setzt das Material nicht nur „den i-Punkt auf den Spielspaß“ (wie Thygra es wunderbar treffend beschreibt), sondern erhöht eben auch die Funktionalität des Materials drastisch. Dicke Chips oder Spielsteine lassen sich nun mal wesentlich besser handhaben als einfache Counter. [Bei manchen Wargames wären sie hingegen fehl am Platze, wenn > 100 Counter ihren Platz auf dem Spielbrett finden müssen …]

    Trennen sollte man solche Spiele von denen, um die es MetalPirate wohl hauptsächlich ging: Den „Materialschlachten“ mit toller Graphik und „Wow-Effekt“. Da legt er den Finger schon in die richtige Wunde. Die (gefühlte) Abnahme der Relevanz oder Aussagekraft der BGG-Top100 hängt u. a. auch damit zusammen.


    Allerdings sehe ich den Untergang des Abendlandes noch lange nicht am Horizont. Um die BGG-Top100 korrekt einordnen zu können, muss man eben auch wissen, dass sie immer auch die aktuelle Zeit und die aktuellen Einstellungen und Vorlieben der BGG-User widerspiegeln. Die Geschmäcker sowohl des Einzelnen als auch der großen Masse ändern sich und nur wenige Spiele können konstant über Jahre oder Jahrzehnte hinweg begeistern. Somit bleiben auch nur wenige relativ weit oben, die anderen kommen und gehen. Durch das BGG-Wertungssystem geschieht das alles auch noch mit mehr oder minder viel Verzögerung.

    Sehr eindrücklich sind zu diesem Aspekt die Top50 in microbadges von Tom Verdonck (LordT), welche er in seiner monatlichen BGG Top50 Übersicht jeweils auf der letzten Seite postet (BGG Top 50 Statistics : from 01 Oct 18 to 01 Nov 18) :

    (Im Original gibt’s die Titel per Mouseover. Wegen Ladezeit hier aus Screenshots zusammengefügt.)


    Schaut man sich das genauer an, kann man erkennen, dass sich einige Spiele mit durchaus verbesserungswürdigem eher durchschnittlichem Material auch Jahre nach Veröffentlichung noch recht weit oben halten können (Burgen von Burgund), eher sanft fallen (Puerto Rico, Brass, El Grande, Race for the Galaxy) oder sogar bei einer (verbesserten) Neuauflage erneut steigen (Brass, Race) können. Andere hingegen erreichen die Top20 oder 30 und fallen dann binnen 12-24 Monaten aus den Top50 ganz raus.

    Genau das ist meines Erachtens der Unterschied zwischen den wirklichen Ausnahmespielen und „nur“ (sehr) guten. Zu welcher Kategorie die Kickstarter-Materialschlachten gehören, wird die Zeit zeigen. Wenn sie genügend Verbreitung finden und auch in Runden gespielt werden, die weniger stark daran hängen, weil sie eben nicht teils sehr hohe Beträge investiert haben, wird sich die „Wahrheit“ wahrscheinlich früher offenbaren.


    #BGGTop50 #BGGTop100

    Mir sind da noch zwei Listen eingefallen, die für mich ein deutlich besserer Indikator sind, ob mir ein Spiel gefallen könnte oder nicht: Die Top50 der Gildenmitglieder von Heavy Cardboard und Punching Cardboard.

    Punching Cardboard Top 50 - October 2018 (September, August, )

    Heavy Cardboard Guild Top 50 - November 2018 Edition (May, January, )


    Davon besitze ich jeweils 2/3 und bei nahezu allen anderen würde ich ohne zu zögern mitspielen.

    Ich habe mir angewöhnt, keine Spiele mehr zu kaufen die in der BGG-Wertung unter 7,3 liegen und bin damit bisher gut gefahren.

    < 7,3 avg. rating ist hart. Das beträfe bei mir von 191 (nicht als „for trade“ markierten) Spielen immerhin 93, u. a.:

    Factory Funner

    Les Poilus

    San Juan

    Prêt-à-Porter

    Chinatown

    Innovation

    Chicago Express

    Die Siedler von Catan

    Planet Steam

    Taluva

    Reef Encounter

    Einfach Genial

    Vinci

    Die Händler von Genua

    K2

    Louis XIV

    Mr. Jack

    Medina

    Bohnanza

    Sticheln

    Meuterer

    Also durchaus ein paar ganz passable Spiele. „Familienspiele“ blieben vermutlich nur ein paar übrig und bei den Mittelgewichten wäre die Auswahl mindestens drastisch reduziert.


    Aber: Diese eher rigide Messlatte an neue Spiele des aktuellen Jahrgangs anzulegen, ist gar nicht so verkehrt. Mittlerweile wird ja alles und nichts mit guten Bewertungen überschüttet. Im SPIEL '18 Ranking Tracker finden sich aktuell mindestens 103 Spiele mit einem avg. rating > 7,3 … Jaja, Anzahl Bewertungen und so, schon klar. Aber neuere Spiele werden ja generell (erstmal?) besser bewertet als die älteren. The grass is always greener on the other side.

    Average Rating vs. Geek Rating:

    Ob ein Spiel in den Top100 ist, interessiert mich nicht. Wenn mich allerdings ein Spiel interessiert, schaue ich auf das average rating (nicht geek rating!) und überfliege auch gerne die Kommentare, dabei insbesondere die Extreme (10er & < 5).

    Ich besitze etwa ein Drittel der BGG Top100 (11 der Top20). Ich habe viele gute Spiele, dass sich diese dort wiederfinden, wundert mich nicht (Korrelation != Kausalität). Das gilt für den DSP analog. Im Laufe der Jahre wird die Quote eher fallen, da ich immer weniger Spiele unbedingt haben muss und immer mehr Spiele bei der breiten Masse auf Gefallen stoßen, die mich überhaupt nicht interessieren.


    Die Top100 Brettspiele aller Zeiten […]

    … sind es nicht, waren es nie und werden es wohl auch nie sein. Es sind schlicht die aktuellen Top100 der BGG-Community – und da ist die Dose Geek-Rating noch gar nicht geöffnet ;)