Beiträge von MarS im Thema „BGG Ranking - Top100 - Wichtiger Anhaltspunkt oder eher nebensächlich?“

    MarS

    Hast du keine Wunschspiele die du liebend gern spielen würdest?

    Ich wünsche mir das ich nur Spiele aus meiner Topliste spiele und sonst nichts anderes! Klar geht sehr oft nicht aus den verschiedensten Gründen. Aber es sind meine Lieblingsspiele die ich eben am liebsten spiele. Sowas musst du doch auch haben?

    Natürlich habe ich Spiele, die ich selber am liebsten spiele bzw. am ehesten wünsche mal zu spielen. Ich habe mich davon aber emotional etwas gelöst, was aber auch an meiner pragmatischen Art liegt.


    Das ich heute etwas anders an die Sache heran gehe hat verschiedene Gründe. Zum einen hat mich der zu starke Fokus auf die eigenen Spielinteressen dahin getrieben Spiele zu kaufen, die ich nicht wirklich auf den Tisch bringen konnte. Heute nenne ich das "Spiele für das Regal kaufen.". Zum anderen spiele ich viel in der Familie. Ich habe das Glück, dass wir sehr viel spielen und genieße das auch sehr. Andererseits ist schon durch die Entwicklung meines Sohnes bedingt, dass die Spielinteressen sich immer wieder ändern. Das liegt nicht nur daran, dass die Spiele mit fortschreitenden Alter meines Sohnes, die Spiele immer anspruchsvoller werden können. Auch hinsichtlich der Auswahl die man trifft, ändert sich das Anforderungsprofil an ein Spiel immer wieder. Manchmal sind es eher abstrakte Spiele die man bevorzugt, manchmal muss es eher episch sein, dann wieder locker flockig oder wie auch immer. Und das ist nicht alleine durch das größer Werden meines Sohnes begründet, sondern pendelt auch bei mir immer wieder hin und her. Dazu kommt noch, dass man durch Einflüsse von außen mit einmal Impulse bekommt, die den Fokus wieder in ein andere Richtung legen. Mein Sohn ist z.B. der totale Stratego-Freak. Das haben die in der 1. und 2. Klasse häufig in der Schule gespielt. Während bei den Mitschülern das Interesse schon lange verblasst ist, habe ich mich zu der Zeit auf die Suche nach weiteren Alternativen und Varianten gemacht. Schließlich heißt es: "Schmiede das Eisen solange, solange es heiß ist.". Eskaliert ist das Ganze bei uns dann in Stratego Legends, wo wir inzwischen mit 180 Figuren (jeder 90) mit unterschiedlichen Fähigkeiten auf dem Spielfeld versuchen die gegnerischen Burgen zu erobern. Frage mich mal, ob ich es vorher auch nur ansatzweise daran gedacht hätte einem Stratego so viel Platz in meinem Spielerleben zu geben. ^^ Im Gegenzug muss manch anderer dicker Klopper eben noch liegen bleiben, bis sich die Möglichkeit zum Spielen ergibt. Zu guter Letzt habe ich erkannt, dass es sehr sinnvoll ist Spiele nach verschiedenen Gegebenheiten, die bei einem stattfinden, zu kaufen. Ein Oddball würde ich normal immer links liegen lassen. Für die Autofahrt ist das inzwischen bei uns ein Klassiker. Das sehe ich dann wie bei der Musik, die am besten auch stimmungsgetrieben funktioniert. Es muss zur Situation passen. Ich liebe Death Metal. Bei der Familienfeier mit den Großeltern passt dann aber eben doch eher etwas seichteres.


    Als Fazit zusammengefasst: mir ist es vor allem wichtig zu Spielen, einfach weil ich es liebe mit anderen Menschen gemeinsam am Tisch zu sitzen und etwas zu zocken. Dafür schiebe ich meine Interessen auch gerne mal etwas zurück und schaue lieber, welche Spiele auch wirklich auf den Tisch kommen. Da nehme ich dann lieber auf, was bei den anderen gut ankommt, als den Fokus auf die eigene Wunschliste zu legen (auch wenn ich natürlich versuche da gewissen Einfluss zu nehmen ;) ). Durch die Anpassung an den aktuellen Bedarf, kommen gekaufte Spiele inzwischen wesentlich schneller und öfter auf den Tisch. Das ist dann der Knackpunkt, wo eine starre Top-Liste für mich nicht funktioniert. Vor allem nicht die von anderen. Mir ist völlig egal, ob ein Spiel irgendwo auf Platz 10 zu finden ist oder auf Platz 99 oder es alle scheiße finden oder es keiner kennt. Wenn es mir und den anderen Beteiligten in dem Moment Spaß bringt, dann ist alles in bester Ordnung.

    Mal mein Senf zur Ausgangsfrage. Mich interessiert die Top 100 von BGG überhaupt nicht. Ich habe mir noch nie angesehen, welche Titel dort vertreten sind und auch nicht, ob Spiele aus meiner Sammlung darin enthalten sind. Das ist so wie mit anderen Top-Listen, die dienen mir bestenfalls dazu Neues zu entdecken, ansonsten sind sie eher irrelevant für mich. Ich habe selber für mich auch keine Top-Liste. Mein Grundsatz ist, dass Spiele zu bestimmten Situationen, Momenten oder Konstellationen passen müssen. Inwiefern ein Spiel dazu passt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, welche eine generelle Vergleichbarkeit teils enorm schwierig macht und sich in so einer starren Liste überhaupt nicht abbilden lässt.


    Am letzten Wochenende haben wir im Rahmen einer Familienfeier z.B. Smart10 Family sehr ausgiebig im Restaurant gespielt. Hat total viel Spaß gemacht. In einer starren Top 100 Liste würde das Spiel sehr weit unten oder vielleicht gar nicht auftauchen, weil wir sonst Quiz-Spiele kaum spielen. Aus dem Grund können allgemeine Toplisten keine Gradmesser für mich sein.