Beiträge von cookiemonster im Thema „BGG Ranking - Top100 - Wichtiger Anhaltspunkt oder eher nebensächlich?“

    Ich finde die Diskussion sowohl interessant als auch an manchen Stellen sehr restriktiv. Warum muss ich denn die Spieltiefe in Gänze erlebt haben, um eine Meinung zu einem Spiel zu haben? Ich bin ja ganz bei Euch, wenn man sagt, dass niemand Spiele bewerten sollte, die er selbst noch gar nicht gespielt haben kann und dafür Kriterien anlegt ala "ich mag den Autor" oder "das Spiel benutzt viel die Farbe blau und die mag ich". Allerdings gibt es dazu eben keinerlei klar definierte Regeln in diesem Rating und das macht es für mich auch gerade so interessant. Wenn es dann irgendwann 2000 Ratings oder mehr für ein Spiel gibt, was auch dann erst der Fall ist, wenn es wirklich released wurde, dann mögen da erstmal eine Menge Vorschuss-Lorbeeren drin sind, allerdings empfinde ich es durchaus so, dass schon nach relativ kurzer Zeit die Urteile etwas differenzierter werden. Zudem finde ich es großartig, dass Spiele schöner werden und oftmals auch die Haptik einbezogen wird. Bei gleichbleibendem Niveau der Spiele selbst (schlimmstenfalls) empfinde ich es schon als gerechtfertigt, dass die Bewertungen im Schnitt besser werden, wenn auch nicht in dem Maße, wie das heutzutage passiert. Denn daas trägt für mich tatsächlich zum Spielspaß bei. Wenn ich einfach komplexe Probleme lösen will, bei denen mir Layout und Thema egal sind, kann ich mir auch, überspitzt gesagt, ein Buch mit Mathematikproblemen kaufen, die gelöst werden wollen. Sowas wie Trajan, auch wenn es mechanistisch hervorragend ist, will ich einfach nicht ein einziges Mal noch mal spielen. Und das wusste ich nach der ersten Partie. Entsprechend nehme ich mir auch raus das zu bewerten und ich bin mir dabei sicher noch nicht mal ansatzweise die strategische Tiefe erfahren zu haben. Es hat mir so einfach relativ wenig Spaß gemacht. Ich finde auch oftmals die Klassifizierung als "Blender" für so ziemlich alles was irgendwelche Miniaturen benutzt unfair. Es gibt wirklich gute Spiele mit Miniaturen, die sicherlich auch mit Pappaufstellern oder Ähnlichem auskommen würden, aber es trägt eben durch die Optik auch zum Thema und dem Spielspaß bei. Ein Paradebeispiel für mich ist Cthulhu Wars (und ich bin hauptsächlich Eurogamer). Riesige Plastikbrocken, vollkommen übertrieben, aber auch dadurch hat es etwas. Wenn Leute für so ein Spiel dann deutlich mehr Geld ausgegeben haben, sind die Bewertungen im Schnitt sicherlich (anfangs) besser, allerdings sind die Top 100 ja trotzdem nicht nach Kostenpunkt des Spiels sortiert.