Beiträge von chize im Thema „BGG Ranking - Top100 - Wichtiger Anhaltspunkt oder eher nebensächlich?“

    Toller Beitrag, sehr interessant zu lesen! :thumbsup:


    Wir haben offenbar zu 95% deckende Spielinteressen und Erwartungen an ein Spiel. Koop ist für uns ebenfalls nichts, sodass wir Pandemic Legacy Season 1 irgendwann nach einem Drittel abgebrochen haben, Gloomhaven, Twilight Imperium usw interessieren mich überhaupt gar nicht und auch Russian Railroads musste wieder weichen.


    Nur die schlechte Bewertung für Auf den Spuren von Marco Polo kann ich nicht nachvollziehen :D

    Ich glaube, ganz ehrlich, dass Marco Polo "zu voreilig" von uns als "nicht wirklich spannend" abgestempelt wurde. Wir haben das Spiel 2x gespielt und es ist schon einige Zeit her... Ich weiss noch, dass wir die Anfangs-Charaktäre als "sehr stark Strategie-beeinflussend" empfanden. Wer den "Vorteil" des eigenen Charakters nicht nützt, hat es schwer zu gewinnen, war unser Fazit. Wenn mir aber dieser Charakter vorgibt, wie ich zu spielen habe, dann ist das Spiel irgendwie nicht mehr sonderlich spannend für uns. Auch das "herumreisen" war irgendwie nicht so zufriedenstellend/belohnend wie z.B. bei Orleans (wo es auch schon ein wenig "drangeklatscht" wirkt).


    In diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant: Wir mögen Lorenzo il Magnifico, Coimbra und Pulsar 2849. Aber aus irgend einem Grund kann meine bessere Hälfte dem Spiel Grand Austria Hotel (als Österreicher... :/) einfach nichts abgewinnen. Ich glaube ihr sind die Würfelaktionen einfach "zu spärlich" und man fühlt sich immer so als ob man einfach nicht genügend Aktionen zur Verfügung hat.

    Ich würde zwar behaupten, dass das bei Pulsar (2 Aktionen pro Zug und man kämpft in jeder Runde mit Zähnen und Fäusten um den roten Zusatzwürfel) und Lorenzo (Man hat zwar immer 4 Aktionen, aber entweder es fehlt an Geld oder an Arbeitern um die Würfelzahl zu manipulieren) noch stärker ausgeprägt ist, aber diese zwei Spiele kommen regelmäßig, und mit Freude, auf den Tisch!


    Soll jetzt aber keine Diskussion über Marco Polo oder GAH werden, sondern einfach erklären was uns an Marco Polo gestört hat :)!

    Ich habe bisher

    • 51 der aktuellen Top 100 gespielt
    • besitze aktuell noch 54 der Spiele
    • Ungespielt sind 14 Spiele
      • Brass: Birmingham (Uns gefällt Lancashire extrem gut, da war noch keine Zeit zu Birmingham zu wechseln :D)
      • Spirit Island (besitze ich erst seit ein paar Tagen)
      • Food Chain Magnate
      • Blood Rage
      • Star Wars: Imperial Assault
      • Arler Erde
      • The Gallerist
      • Rising Sun
      • Mombasa
      • Architects of the West Kingdom
      • Kemet
      • Star Wars: X-Wing
      • Dead of Winter
      • Verbotene Welten
    • 2 Spiele sind aktuell auf "Preorder" (bestellt und im Zulauf):
      • Dominant Species
      • Teotihuacan
    • 12 Stück aus den Top 100 mussten meine Sammlung wieder verlassen
      • Champions of Midgard - Rating: 8 - Verkauft wegen Umzug und wieder später wieder gekauft)
      • Sherlock Holmes Consulting Detectives - Rating: 8 - Zu ausgeschmückte Textpassagen... Wir haben an Chronicles of Crime mehr Spaß!)
      • Caylus - Rating: 7.5 - Wirklich tolles spiel, aber wir spielten das Brettspiel fast nie, da die App schneller griffbereit war...)
      • Die Alchemisten - Rating: 5 - Nettes Spiel aber ein wenig zu langatmig für uns)
      • Russian Railroads - Rating: 4 - No luck... no variety... Not for us...)
      • TIME Stories - Rating: 3 - Omfg... XP grinding the boardgame...)
      • Dominion: Die Intrige - Rating: 6 - Wurde an meinen Bruder abgetreten, bleibt also in der Familie ;)
      • Patchwork - Rating: 4 - Wir haben bessere Filler :)
      • Troyes (+ Expansion) - Rating: 8 - Sehr gutes Spiel, kommt bei uns aber nie auf den Tisch, weil es nur mir gefällt... :(
      • Auf den Spuren von Marco Polo - Rating: 5 - Irgendwie fanden wir das Spiel nicht wirklich packend. Lorenzo, Grand Austria Hotel und Coimbra haben uns alle besser gefallen.
      • Tzolk'in - Rating: 4 - Ähnlich wie Russian Railroads war dieses Spiel einfach nichts für uns.
      • Pandemic Legacy: Season 1 - Rating 4 - Wir meiden Co-Ops wo es nur geht, und Pandemic ganz speziell. Durch den Legacy Mechanismus hatte ich mir erhofft, dass das Spiel ein wenig Fahrt aufnehmen würde und uns besser gefallen würde... Am Ende spielt man zig Runden Pandemic mit leicht veränderten Regeln... Hat uns nicht gepackt...
    • Meine Top 10 (nach meinem Rating auf BGG) aus den Top 100
      • Burgen von Burgund (9.8)
      • Brass: Lancashire (9.6)
      • Yokohama (9.5)
      • Lorenzo il Magnifico (9,5)
      • Concordia (9.4)
      • Keyflower (8.91)
      • Trajan (8.5)
      • Underwater Cities (8.5)
      • Orléans (8.11)
      • 7 Wonders Duel / Agricola / Scythe / Through the Ages (8.0)

    Ich denke wir haben gelernt ein wenig zu filtern. Für uns liegt die optimale Spieldauer bei ~90 Minuten mit 2 Spieler. Länger und wir verlieren ein wenig die Lust am Spiel bzw. die Konzentration lässt nach und wir optimieren Züge auf ein zeitnahes "Spielende".

    Grundsätzlich finde ich die Top 100 schon relevant, allerdings würde ich bei 100 nicht aufhören, sondern wahrscheinlich sogar bis 1,000 gehen. Spiele mit diesen Rängen sind, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, zumindest in ihren Genres, brauchbar bis sehr gut. Persönliche Interessen beeinflussen in weiterer Folge natürlich die eigene Wahrnehmung :).


    Für uns sind Spiele wie Gloomhaven (nachdem wir schon Dice Forge nur mittelmäßig fanden), Twilight Imperium, Star Wars: Rebellion oder Gaia Project nicht wirklich interessant. Zu lange, oder einfach ein wenig zu komplex, so dass es mehr Vorbereitung braucht um diese Spiele auf den Tisch zu kriegen. Diese "Vorbereitung" findet aber leider eher selten (... nie ...) bei mir statt, weshalb wir z.B. Food Chain Magnate und Verbotene Welten noch immer nicht gespielt haben (und beides steht schon länger im Regal).

    Ein "In the Hall of the Mountain King" ist in 15 - 20 Minuten "erarbeitet", speziell weil das Spiel selbst nicht wirklich komplex ist. Die Phasen sind schön abgetrennt und haben alle nur 1 - 2 Aktionen die immer gleich ablaufen ohne Sonderfälle.

    Stronghold habe ich zwar auch nach ca. 20 Minuten durchschaut, allerdings gibt es da einige Sonderfälle, die das Spiel um einiges komplexer machen und wodurch man recht häufig in der Anleitung nachlesen muss.


    Als "Neuling" in der Brettspielwelt würde ich mit meinem aktuellen Wissensstand eher einen Bogen um die Top 100 machen und mich auf die ganzen Gateway Geeklists/Recommendations stürzen. Viele sind mit den klassischen Gateways am Anfang schon überfordert (speziell wenn sie alleine die Regeln lernen müssen und diese nicht erklärt bekommen) und fast jedes der Top 100 Spiele hat irgendwelche Kniffe und Tricks, die sie von einigen anderen Spielen abheben (welche aber fast immer auch zusätzlichen Regelaufwand bedeuten).


    Nach Durchsicht der Top 100, sind mir doch einige Gateways aufgefallen, die sich dicht zwischen die 3-6h Brocken schleichen: Stone Age, Pandemic, Champions of Midgard (eventuell, ist für mich aber fast ein Gateway +), Star Realms, Dominion, Agricola, Trajan, Burgen von Burgund, Codenames (für mich kein Gateway sondern ein Party-Spiel, aber was solls), 7 Wonders, 7 Wonders Duel, Funkenschlag, Wingspan, Puerto Rico


    Demnach fällt mein Fazit wohl sehr banal aus:

    "Kommt drauf an wonach man sucht und ob man seine eigenen Interessen gut kennt..."


    Wir kaufen eher etablierte Spiele (Top 1000) und versuchen immer ~1 Jahr "hinterher" zu sein, da man so die "Hype-Games" vermeiden kann, welche 3 - 4 Monate nach Release für -80% verscherbelt werden weil sie doch nicht so gut ankommen; allerdings 3 Monate drauf dann Out of Print sind und für +800% gebraucht verkauft werden bis es 4 Jahre später dann eine Deluxe Version für einen "regulären Deluxe Preis" (+800% vom original) via KS gibt :D!