Ein "längst nicht mehr so wichtig wie beim Erstkontakt" heißt doch noch lange nicht "unwichtig".
Ich will nur darauf hinweisen, dass bei BGG viele Noten vergeben werden zu einem Zeitpunkt, wo man außer der Aufmachung oder "ich mag den Autor" nicht allzu viel anderes bewerten kann, jedenfalls nichts wie Spieltiefe. Dazu muss man nur auf die Noten noch nicht veröffentlichter Spiele schauen. In einer perfekten Welt dürfte es solche Noten gar nicht erst geben.
Angesagte deutschsprachige Dummbabbler Youtuber machen sogar nur auf Basis von "die Aufmachung ist toll" oder "der Autor hat eines meiner Lieblingsspiele gemacht" ihre Essen Top-100-Listen, ohne sich dafür zu schämen. In einer solche Welt ist Aufmachung notwendigerweise überbetont als Kriterium für hohe Ranking-Platzierungen.
Wenn alles andere gleich ist, gewinnt natürlich das hübsche Spiel gegen das hässliche. Logisch. Aber mich stört es schon ein wenig, wenn Grafik schon ganz alleine ausreicht, um riesige Hypes zu erzeugen und anscheinend nur noch eine kleine Minderheit fragt: "äh, ja, und was ist das Spiel dahinter?" (Jüngstes Beispiel: Tidal Blades: 6000 Backer und mehr als eine halbe Million Dollar eingeworben. Bei einem Autor, der außer einem hübschen, aber relativ belanglosen Familienspielchen bisher nichts Nennenswertes in seiner Ludografie stehen hat.)