Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Welche Brettspiele 2018 werden zum Klassiker?“

    Zitat

    was seinerzeit aber erstmal nicht absehbar gewesen wäre.

    Warum nicht? Ich habe noch eine der Erstausgaben mit der beigen Box. Die war ratz-fatz ausverkauft und wenn ich mich recht erinnere, erschien schon wenige Monate nach Erstveröffentlichung der 2nd print run, dann mit der bordeauxroten Box. Dass das Spiel weit über die Kernzielgruppe hinaus die Spieler begeistert und alle Rekorde für Autor und Verlag bricht, war schon ganz früh klar. Und wenn man erlebt hat, wie durch wiederholtes Spielen Concordia nicht langweilig wurden, sondern ganz im Gegenteil dadurch bei den meisten Spielern deren Wertschätzung nur gestiegen ist, dann konnte man sich auch früh denken, dass das keine Eintagesfliege sein würde.

    In meiner Erinnerung an 2013 wurde Concordia als überdurchschnittliches Spiel und eins von einigen guten Spielen des Jahrgangs aufgenommen. Die Rezensionen waren unterm Strich gut, aber selten herausragend. Bei DSP ist es auf dem dritten Platz gelandet, Kennerspiel wurde es nominiert. Im selben Jahr gab es auch Russian Railroads, welches sehr viele hervorragende Kritiken eingesammelt hat und den DSP gewonnen hat. Kennerspiel und Zweiter beim DSP wurde Istanbul, Camel Up 5. beim DSP und SdJ, dazu gab es Rokokko, Caverna, Lewis & Clark, Love Letter... Wenn ich mich fünf Jahre zurück erinnere, war Concordia damals von der Aufmerksamkeit her eins aus einer größeren Gruppe guter Spiele, aus der einzelne (v.a. RRR) mehr herausgeragt haben.

    Kein Spiel dieses Jahrs war ein (Vielspieler-)Überflieger des Formats Terra Mystica (im Jahr davor) oder Marco Polo (Jahr danach), die durchgehend die exzellenten Kritiken, die Spielepreise und die entsprechende Aufmerksamkeit hatten. und bei denen es wohl niemanden überrascht, dass man sie (klar, abhängig von Definition und Schwellwert) heute als moderne Klassiker betrachten kann.

    Ich sehe Klassiker ein bisschen weniger streng, mehr so als "was auch nach einigen Jahren immer noch erstaunlich oft im Brettspielclub auf dem Tisch liegt".


    ...und dann würde es mich gar nicht wundern, wenn sowas ein eher weniger gehypetes Spiel trifft, eher so ein gefälliges Euro-Optimierding...

    Das kann gut sein. Ein Beispiel aus der Vergangenheit wäre Concordia. Das war jetzt nicht so der richtig große Hype, ist aber seit 5 Jahren konstant präsent, bekommt neue Erweiterungen, neue Spielpläne, Neuauflagen,.... Bei BGG hat es sich langsam immer weiter in der Rangliste vor geschoben (inzwischen Strategie #15) und was mich am meisten überrascht: Es ist konstant in der BGG "Hotness" vertreten (also die meist frequentierten Spiele auf BGG), auch wenn es von 2013 ist und gerade Essen war und man eigentlich jede Menge spannende neue Spiele öfter anklicken könnte.

    Condordia würde ich inzwischen als Klassiker bezeichnen, was seinerzeit aber erstmal nicht absehbar gewesen wäre.