Wie schon in den außerordentlichen Spaghetti-Werken MARCO POLO und KONZIL DER VIER wird auch in NEWTON über das Spielbrett gereist. Hier als aufstrebender, wissbegieriger, naturwissenschaftlicher Gelehrter zu Universitäten und Kulturstätten, daher gibt es zum Reisekartenspielbrett noch ein weiteres Spielbrett mit einem Technologiebaum, von dem einst Newtons grüner Granny Smith auf das Spielecover fiel.
Die Handschrift der Ecke aus der im weiteren Kreis auch die formidablen Erfindungen LORENZO und GRAND AUSTRIA HOTEL stammen, ist unverkennbar: viel wollen, weniger können, mit zu vielen Optionen und schönen Zwängen. Dabei toppt NEWTON noch die Verschraubung seiner italienischen Spielfamilienmitglieder: die einzelnen Elemente sind derart ineinander verzahnt, dass es dem einen (mir) eine wahre Freude ist, den Anderen (andere) möglicherweise zu viel. Der Kartenmechanismus mit den Aktionen, deren Wert man mit ausgespielten Karten des selben Symbols steigern kann, hat seinen eigenen Stil.
Trotz auch hier themenbefreiter Euroisierung finde ich es auch thematisch gepflegt und kulturbewusst. Vor allem dass Füllen der Bibliothek mit punktebringenden Buchreihen aus schweren Folianten scheint mir doch unerlässlich für die Meisterschaft des Spiels. Und überall warten kleine Goodies auf den Brettern, die die Physik bedeuten. Ansonsten liegen wieder einmal allerlei runde, eckige und längliche Plättchen auf beiden Brettern variabel in der Gegend und in in jedem Spiel an einem anderen Ort. Auch NEWTON macht kaum etwas neu, dies aber professionell gut.
Von mir aus darf auch im nächsten Spiel der Italos wieder durch die Welt gereist werden.