Beiträge von Sir Bobo im Thema „SPIEL 2018 - Die Ausbeute“

    Wenn Brettspielkäufer als Loot-Luden im Duden stünden

    Und wilde Sammler von Collector Craziness künden

    werden Tester in Boardgame Digger und Bitches münden

    So klingen sie, die heutigen Language-Sünden


    Sorry, das konnte ich mir gerade nicht verkneifen... :P

    Reine Neugier: Wenn du ein Spiel am Verlagsstand spielst, es dich sehr überzeugt und der Verlag noch genügend Exemplare da hat - warum kaufst du es dann online? Reicht dir der Messerabatt nicht?

    Nach einer kleinen Recherche liegt der Marktpreis für Vorbesteller zwischen 35 und 40€ und damit leicht unter dem Messepreis von 40€. Sollte man aufgrund einer größeren Bestellung keine Versandkosten zahlen, spart man nicht nur ein paar Cent, sondern schleppt nicht noch ein weiteres Spiel über die Messe.


    So hatte ich persönlich beispielsweise NEOM zwar als interessante Neuheit auf dem Radar, hatte es aber bei dem vorgesehenen Messepreis zunächst als nicht zwingend angesehen, es auch sofort mitzunehmen. Allerdings habe ich mich dann mit dem Lookout-Standpersonal beim Besorgen der Nusfjord-Erweiterung & Promo so nett unterhalten, dass ich einfach spontan doch direkt ein NEOM-Exemplar mitgenommen habe. So kann es auch mal gehen... Karma und so ;)

    Spannender ist die Frage, wie der Schlachtplan für "Nach-der-Messe" aussieht. Bis wann hast du jedes Spiel mindestens einmal gespielt? Bis wann hast du jedes Spiel entweder 5 mal gespieltoder verkauft? 8o

    Jetzt rühre nicht mit dem Finger in der Wunde... jeder Plan hat ein paar Schwachstellen! ;)


    Mein "Nach-der-Messe"-Plan:


    1. Am selben Tag:

    • Möglichst spät nach der Messe nach Hause kommen, um bei bereits schlafender Familie möglichst leise die Vielzahl der Errungenschaften vom Auto unter das Dachgeschoss zu tragen.


    2. In den nächsten Tagen:

    • Eine Vielzahl seltsamer Promos aus diversen Taschen schütteln und Spielen zuordnen;
    • Erweiterungen in Hauptspielboxen stopfen;
    • Alle Errungenschaften in der eigenen BGG-Liste erfassen (und sich über 1-2 Doppelkäufe aus der Schnäppchenecke wundern);
    • Schränke und Regale umordnen, weiteren Stauraum schaffen oder neu entdecken (z.B. neue Schubkästen unter dem Sofa...);


    3. In den Folgewochen:

    • Spieletitel priorisieren und in der privaten Spielerunde bzw. dem lokalen Spieletreff anpreisen;
    • Ca. 2-3 neue Titel pro Woche durchspielen und auf BGG bewerten;


    4. In den Folgejahren:

    • Rückstau aus den vorhergehenden Messen auf der Basis eines robusten 10-Jahres-Plans durchspielen...

    Die Bilder sehen echt krass aus. Hab ihr die Spiele die ganze Zeit auf der Messe mitgeschleppt?

    Tatsächlich ist für so einen Großeinkauf an einem Tag einiges an Planung und Logistik erforderlich. Ich fahre sehr früh los und bin idealerweise vor 8:30 Uhr da, um auf jeden Fall einen nahen Parkplatz zu ergattern, denn ich laufe ca. 10x zum Auto - laut Schrittzähler habe ich an diesem Messetag etwa 17km zurückgelegt. Gute Laufschuhe und atmungsaktive Klamotten sind (neben einem guten Deo) dabei hilfreich.


    Ich fange ca. 2 Monate vorher an, meinen Messebesuch über die BGG-Liste zu planen und führe eine EXCEL-Liste, in denen ich neue Spiele mit Verlag und Standnummer sowie bekannte Preise inkl. Marktvergleich kategorisiere und im Ampelsystem bewerte. Dies muss man natürlich regelmäßig aktualisieren und sich eine Meinung zu bilden, was direkt online vorbestellt, auf der Messe gekauft oder zumindest mal angesehen wird. Diese "Arbeit" bitte nicht falsch verstehen - es macht mir sehr viel Spaß, so eine Liste zu erstellen, Informationen zu erforschen und alles bis zur Messe zu finalisieren.


    Zusätzlich benötigt man noch einen "Schlachtplan" für die Messe selbst, d.h. ich drucke mir neben den Vorbestellerinformationen die BGG bzw. Brettspielbox-Hallenpläne aus und markiere dort die Stände mit "Must Haves" und "Maybes" inkl. Farbcode und Pfeilen. Auf der Messe selbst arbeite ich dann auf der Basis von "Hallenakten" Halle für Halle die markierten Stände in einer möglichst optimierten Laufbahn ab. Daneben gibt es natürlich immer noch Gelegenheitsfunde und Schnäppchen bzw. sehe ich bei Demos und Partien über die Schulter, setze mich aber nirgends länger hin, sonst wird es zu knapp. In der Regel bin ich mit meinem eigenen Pflichtprogramm bis spätestens 17 Uhr fertig und habe dann noch zwei Stunden Zeit für langsames Umherstreifen.

    Hattest Du voher noch keine Spiele ?

    :lachwein:
    Es gibt die vernünftigen, beherrschten Brettspieler mit einer kleinen Sammlung, die immer wieder auf den Prüfstand kommt und es gibt die "Sammler", die einen besonderen Reiz im Neuen oder Seltenen finden oder Schnäppchen lieben oder keine Zurückhaltung kennen oder einfach alles haben wollen oder ... - jedenfalls erst durch ausgereizte Lagerkapazitäten zu einer Grenze kommen.


    Falls die Frage allerdings ernst gemeint war... Manche Sammler nutzen z.B. die BGG-Datenbank zur Verwaltung der Sammlung: sir bobo | User Collection | BoardGameGeek