Beiträge von Oliver im Thema „Neu ist in Essen, dass...“

    Das mit dem Diebstahl und den Überfällen geht mir wirklich nah. Ich weiß, auch in den letzten Jahren hat es derartige Vorfälle gegeben, aber mit dem Taser-Angriff hat das dieses Jahr m. E. noch einmal eine neue Qualität geschaffen. Ich bin wirklich erschrocken, aber wenn man genau nachdenkt, dann bietet sich so eine Messe natürlich an. Es wird Unmengen an Papier- und Münzgeld umgesetzt und kein Händler, Verleger und Verkäufer kann es sich in dem Trubel leisten, eigenes Sicherheitspersonal zu stellen oder Bargeld regelmäßig (alle 2 Stunden) in einen Tresor (?) zu bringen.


    Ich habe zwei Händler (DeepCutStudio, DnDice) angetroffen, die ihre eigene Bezahl-Technik dabei hatten, die im Fallback über das Telefon/Mobilnetz funktionierte - eine Edge- oder xG-Verbindung vorausgesetzt. Das hat aber ganz gut geklappt. Die anderen mit den "in Deutschland zugelassenen" Geräten waren auf W-LAN angewiesen, welches in solchen Messehallen nun mal immer eine Herausforderung ist (bei ASS Altenburger z. B. hat das bei meinen 2 einzelnen Käufen nicht funktioniert). Viele Händler scheuen auch die zusätzlichen Gebühren, so dass Zahlung nur mit Bargeld möglich war.


    Wenn man die neuen Geräte nicht kennt, kann man auch schnell misstrauisch werden (wieviel Kohle bucht der jetzt wirklich ab? Und wo werden die Informationen gespeichert?) - man sollte auf jeden Fall genau auf die Zahlungsabgänge auf dem Konto schauen (ja, ja, sollte man natürlich immer machen ;) ). Ich befürchte, da wird die Messe Essen gefragt sein, ein Sicherheitskonzept zu erarbeiten und umzusetzen. Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass Sicherheit ausschließlich auf die Aussteller delegiert wird.

    Im Süden stand man bis 9:00 Uhr vor der Halle - ich hatte natürlich keine Jacke eingepackt, weil man im letzten Jahr im Warmen drinnen warten konnte - so standen wir aber ab 8:15 draußen. Dann wurden die Drehtüren (!) aufgemacht, was bei der Masse prompt zu mehreren Verstopfungen führte. Keine schöne Sache für Klaustrophobiker. Drinne warteten sage und schreibe 3 Scanner - unmöglich, alle Karten vor 10 zu scannen.


    Um 10 gingen die Türen diesmal pünktlich auf. Neben uns trudelten aber die Nachrichten ein, dass in Halle 4 die Tore schon früher auf waren. So traf man nach der Öffnung auf wohl gefüllte Schlangen und bereits volle Tische bei den begehrteren Spielen.


    Insgesamt kam es mir Donnerstags noch nie so voll vor - und dabei fahre ich jetzt gute 20 Jahre auf die Spiel. Ich gehe davon aus, dass die Messeleitung durch die Vergrößerung auch deutlich mehr Karten verkauft hat - allerdings tummelt sich das Publikum ja doch nur in 1, 2 und 3.


    Scheinbar probiert man immer wieder mal neue Ansätze aus, um die Massen möglichst ohne Vorkommnisse in die Hallen zu leiten. Dabei merkt man der Gruga-Anlage aber ihr Alter an und dass sie vielleicht nicht auf diese Menschenmenge ausgelegt ist. Bin gespannt, was sie morgen versuchen :)