Nachdem es
letzten Freitag bereits einen langen Spieleabend gegeben hatte, fanden meine
Freundin und ich am Samstag direkt wieder die Zeit für einen langen
Spieleabend.
Entsprechend
wurde mit einem längeren Spiel gestartet und nach Great Western Trail am Tag
zuvor wurde es dieses Mal Mombasa ebenfalls von Autor Alexander Pfister.
Nachdem es unsere erste Partie dieses Jahr war, mussten zuvor noch ein paar
Regeln aufgefrischt werden, die leicht verständlichen Symbole und die
Übersichten sorgten aber für einen schnellen Einstieg.
Aus der Erfahrung
unserer bisherigen Partien wussten wir bereits, dass ein Fokus auf Ausbreitung
(Regionen einnehmen zur Steigerung des Wertes der Kompanie) einer einzelnen
Kompanie in einer Partie zu zweit nicht sinnvoll ist. Das Resultat ist dann
meist nur noch eine minimale Verschiebung bei den Regionen zum Ende des
Spieles, sodass der Nutzen hier dann meist stark sinkt.
Daher überlegte
sich meine Freundin dieses Mal auf Cape Town (Kompanie) zu setzen, die über die
Kompanieleiste D2 (Bonusfelder zum Vorziehen der Anteilsmarker auf anderen
Kompanieleisten) die Möglichkeit eröffnete über ein Bonusfeld auf den anderen
Kompanieleisten aufzusteigen und damit sinnvoll auf mehrere Kompanien zu setzen.
Hierbei hatte sie
nur nicht bedacht, dass bei einer Kombination von Mombasa (Kompanie) mit
Kompanieleiste A1 (dauerhaft Ausbreitungs-Gesamtwert erhöht) und der Dauerboni
den Ausbreitungs-Gesamtwert zu erhöhen, es schwierig werden würde mehrere
Kompanien sinnvoll dagegen voranzutreiben. Entsprechend musste sie ihre Pläne
bereits früh im Spiel aufgeben, als sie bemerkte, dass ich diese Strategie
verfolgte.
Um zum Ende noch
sinnvoll agieren zu können, kombinierte ich die Strategie mit Fortschritt auf
der Buchhaltungsleiste (Tintenfass-Marker unter bestimmten Voraussetzungen über
Bücher vorrücken um den Wert zu erhöhen). Hier kam mir die Auswahl in der
Bücherauslage (verfügbare Bücher) zwar nicht entgegen, sodass mein Fortschritt
teilweise bereits frühzeitig endete, doch konnte ich meinen Tintenfass-Marker
auch durch Nutzung des Buchhalter-Karten-Plättchens (zusätzliche
Buchhalter-Aktion in der folgenden Runde durch Bonus-Feld) immer wieder weiter
vorantreiben.
Meine Freundin kombinierte
zu ihrer Ausbreitung dann frühzeitig den Cape Town-Diamantenhändler (Fortschritt
auf der Diamantenleiste um deren Wert zu erhöhen mit Bonus für die Ausbreitung
der Cape Town-Kompanie) um auf der Diamantenleiste voranzuschreiten. Ich konnte
ihr aber auch hier durch den Erwerb des Mombasa-Diamantenhändlers wieder
wichtige zusätzliche Schritte vorenthalten und selbst nachziehen.
Damit blieb ihr aber
immer noch die Möglichkeit auch auf der Mombasa-Kompanieleiste (Fortschritt
liefert zusätzliche Anteile) voranzuschreiten und meinen Fortschritt in der
Ausbreitung auszunutzen. Durch ihre Bonusfeld auf der Cape Town-Kompanieleiste
konnte sie hier auch große Erfolge verzeichnen, sodass die Partie bis zum Ende
spannend blieb.
Bei identischem
Wert der Kompanien konnte ich über meine Buchhaltungsleiste und zusätzlich
erworbene Anteile über die Karten gerade noch mit ihr gleichziehen und setzte
mich dann mit einem leicht höheren Wert auf der Diamantenleiste letztendlich
beim 217-214 durch. Hier fehlte ihr nur ein einziger Schritt um den Sieg für
sich zu beanspruchen.
Das Spiel kann
bei uns trotz seiner schwächen in einer Partie zu zweit punkten. Die Auswahl
der Aktionen mit den Karten, die einiges an Vorausplanung erfordert als auch
die Verzahnung der verschiedenen anderen Mechanismen erzeugen ein rundes
Spielerlebnis. Hier gilt es beispielsweise nicht nur darum sich auszubreiten,
sondern auch mitunter sinnvolle Belohnungen mitzunehmen. Die Warenkarten werden zudem neben
der Nutzung für die Mehrheiten-Bonusfelder oder dem Erwerb von Karten
auch für den Fortschritt auf der Buchhaltungsleiste gebraucht. Hier muss man
alles zum richtigen Zeitpunkt zusammenbringen.
Als nächstes gab
es eine Partie Race to the New Found Land von Martin Kallenborn und Jochen
Scherer. Dieses Mal gingen die Nationen Frankreich (meine Freundin) und England
(ich) an den Start.
Entsprechend der
Vorgabe ihrer Nation mit dem Zoll (Ausbau, der zusätzliche Punkte für das
erfüllen eines Auftrages liefert) setzte meine Freundin auf Aufträge und
versuchte frühzeitig über die Aktion Liefern (Aktion, bei der Waren abgeben
werden um Aufträge zu erfüllen und Punkte zu erhalten) erste Punkte zu sammeln.
Mir standen mit
England und dem Kolonialhafen (Ausbau, der einem erlaubt beim Beladen eine
weitere 1x Karte zu behalten) alle Optionen offen und aus der Erfahrung der
letzten Partien setzte ich daher auf das Siedeln (Aktion, bei der einer oder
zwei Marker auf Inselplättchen gelegt werden und man einen der Boni erhält).
Hierbei setzte ich bereits frühzeitig auf Punkte als Boni um nicht unnötig
viele Waren anzusammeln.
Im Gegensatz zu
meiner Freundin, die das Spiel primär mit kleinen Schiffen bestritt um die
Waren für die Aufträge freizuhaben, setzte ich auf große Schiffe und die damit
verbundenen zusätzlichen Punkte. Leider war es mir bereits zu Beginn der Partie
nicht möglich beim Punktefluss meiner Freundin mitzugehen, sodass sie mit
Durchschnittlich 11 Punkten pro Auftrag viele der Zielkarten vor mir auswählen
konnte.
Zwar konnte ich
über das Beladen (Aktion, die eine Ware und eine 1x Karte liefert) an Charterschiffe
(können einmalig bei den Aktionen verwendet werden) gelangen und damit die
Anzahl meiner Aktionen ausbauen, doch konnte ich durch die Limitierung der
Anzahl Schiffe bei den verschiedenen Aktionen keinen großen Profit daraus
schlagen.
Durch die vielen
Marker, die ich über das Siedeln und Entdecken (Inselplättchen mit einem Marker
legen und beide Boni erhalten) mit Unterstützung durch Columbus (Kapitän, der
beim Entdecken ein weiteres Inselplättchen legen lässt) platzierte, konnte ich
die Partie aber spannend halten.
Also mussten die
noch nicht ausgewerteten Zielkarten am Ende der Partie entscheiden. Hierbei
konnte meine Freundin aber trotz vorheriger Auswahl nichts herausholen, sodass
ich mich letztendlich mit 116-112 durchsetzen konnte.
Dieses Mal
blieben im Vergleich zu den letzten Partien durch ungünstige Kartographie (zusätzliche
Inselplättchen werden am Ende der Runde hinzugelegt) und nur einer Inselwertung
einige Punkte liegen. Damit war das Spiel direkt viel ausgeglichener. Hier kann
also ein Zufallsfaktor einen nicht unbedeutenden Unterschied machen.
Durch die
einfachen Abläufe und wenigen Optionen lässt sich das Spiel flüssig und zügig
runterspielen. Durch fehlende Vielfalt und mit keinem Alleinstellungsmerkmal
bleibt es aber nur ein solides Spiel unter vielen anderen. Daher wird es vermutlich in naher Zukunft die Sammlung wieder verlassen.
Dann gab es nach
den Erfahrungen am Tag zuvor noch eine weitere Partie Tybor der Baumeister von Dennis
Rappel und Alexander Pfister. Dieses Mal mit dem Szenario Gebäude für Bürger (für
eine bestimmte Anzahl Gebäude in der Auslage bekommt man einen zusätzlichen
Bürger) im Kapitel 4 (Hungersnot, eine Kombination von drei Handwerkern und
Bauern bringt einmalig fünf Punkte) der Geschichte.
Bei den
Farbsymbolen (Verringerung der Arbeitskraft beim Gebäudebau) machte ich in
dieser Partie nicht mehr den Fehler die guten Karten meiner Freundin zu
überlassen und nahm diese bereits frühzeitig raus. Durch das Szenario und wenige
zusätzliche Punkte über Gebäude gab es im Vergleich zur Partie am Tag zuvor aber
ein größeres Gewicht auf Bürger (Vorteile beim Bauen und Symbole für Punkte am
Spielende), sodass es dieses Mal weniger Bedeutung hatte.
Meine Freundin
setzte in dieser Partie auf Kapitäninnen (ansteigende Siegpunkte entsprechend der
Anzahl an Symbolen) und kam zusammen mit der Seeschenke auf sechs Symbole und
18 Punkte. Ich setzte mit Soldaten (vier Symbole bringen 8 Punkte) und den Gebäuden
Zaun und Grenze dagegen und konnte dafür immerhin 16 Punkte einstreichen.
Durch jeweils
einen Priester (das erste Symbol bringt 5 Punkte) und die Personen für das
Kapitel war das Spiel bis zum Ende recht ausgeglichen und es musste wieder über
den Geheimauftrag (jedes farblich passende Set aus drei Gebäuden liefert 5
Punkte) entschieden werden. Ohne Zugriff auf entsprechende graue Gebäude in der
Auslage kam hierbei bei mir wieder nichts Zählbares heraus, sodass ich mich
erneut mit 90-84 geschlagen geben musste.
Die Partie nahm
dieses Mal, ohne die zusätzlichen Punkte auf den Gebäuden und mit einem anderen
Szenario, eine ganz andere Richtung. Während gestern der Fokus auf den Gebäuden
lag wurden heute mehr Punkte über die Personen gemacht. Damit bietet das Spiel
eine gewisse Variation, die zu gefallen wusste. Ich denke die kommende
Mini-Erweiterung könnte eine gute Ergänzung sein und ich werde mich dahingehend
mal informieren.
Zum Abschluss gab
es dann noch eine schnelle Partie The Game von Steffen Benndorf. Die Partie
lief sehr flüssig. Wir konnten bis zum Ende der Partie ein zu großes Wachstum
auf einem der Stapel vermeiden und hatten daher stehts viele Optionen. Durch
den Rückwärts-Trick (einen 10er Sprung in die entgegengesetzte Richtung) hatten
wir zudem einige zusätzliche Karten aus dem Spiel genommen, sodass wir zum Ende
hin fast Stapel für uns hätten beanspruchen können. Damit stand dem Sieg
natürlich nichts mehr im Wege.
The Mind konnte
unsere Erwartungen leider nicht erfüllen, daher musste The Game wieder in die
Breche springen. Das Spiel hat aber nichts an seinem Reiz verloren und gehört
immer noch zu den besseren Absackern. Das richtige Tempo kann hier entscheidend
sein und mit ein bisschen Erfahrung sollten sich dann auch schnell positive
Erlebnisse einstellen.
Zur besseren Darstellung
haben wir die Karten nach der Partie gefächert.
#Mombasa #RaceToTheNewFoundLand #TyborDerBaumeister #TheGame