In den letzten Wochen konnten wir folgende Perlen auf den Tisch bringen und nicht nur bestaunen, sondern sogar spielen:
Die unüblichen Verdächtigen
Ein Spiel, dass von Vorurteilen lebt, die dazu beitragen, eine Person zu ermitteln, die aus einer Auswahl mehrerer Karten (waren es 9?) übrig bleibt. Das kam bei einer Geburtstagsfeier eines Freundes gut an! Leider hatte ich in der letzten Phase einen dusseligen Denkfehler. Das schreit nach einer Revange! Hat mir für die kurze Spielzeit und den Spielwitz grandios gut gefallen. (7+/10)
Kneipenquiz
Als Einsteiger durften wir gleich in der höchsten Schwierigkeit beginnen. Immerhin waren wir zu acht und das wäre ja sonst auch gelacht. So steuerten wir die Flaschen der imaginären Mitspieler munter auf dem Siegeszug weiter, wobei unsere Eule nicht zu kurz geraten durfte. Am Ende gab es immerhin einen geteilten Sieg. Die Schachtel besticht mit einer gut durchdachten Einteilung und wird selbst zum Spielmittelpunkt. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade bieten genug Varianz und die kleinen Pappflaschen sehen nett aus. Na dann: Prost! (7/10)
Decrypto
Auf der Geburtstagsparty war dies mit Abstand das längste Spiel, aber es ist genial! In unserem Fall versuchten 2 Teams den Code des anderen Teams zu knacken. Wir hatten jeder 4 unterschiedliche Begriffe. Pro Runde umschreibt einer aus dem Team alle Begriffe mit je einem Wort und dann muss das eigene und das gegnerische Team die dazu passende Kombination erraten, wobei die Reihenfolge der Ausgangsbegriffe (1-4) entscheidend ist. In richtiger Besetzung hat uns dass trotz fortgeschrittener Stunde super gefallen. Die späte Uhrzeit machte jedoch eine Folgepartie zunichte. (7/10)
Brass Lancashire
Nach 2 Solorunden zur Regelvertiefung kam es dann auf einem privaten Spielewochenende auf den Tisch. Ich war ja anfangs etwas skeptisch, ob es unseren beiden weiblichen Mitspielerinnen gefallen würde und war erstaunt, dass es bei uns Vier gleichermaßen gut angekommen ist! Die üblichen Lobhudeleien erspare ich mir, da diese weitgehend bekannt sind. Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht: Zu Beginn der Eisenbahnära haben alle auf die passenden Karten gehofft, um einen Werft bauen zu können. Zu viert sind die 3 Werftplätze auch arg eng und da kommt es schon sehr auf Kartenglück an um wenigstens eine von drei bauen zu können (1 Aktion 2 Schienen bauen + 2. Aktion Werft bauen). Leider hatte ich Pech und konnte im 2. Teil keine Werft bauen. Immerhin reichte mein Riesenpunktevorsprung aus Runde 1 aus um am Ende dennoch gewinnen zu können. Dennoch fühlt es sich bei Brass nicht so gut an, wenn ein Plan nicht aufgeht. Ich war jedoch froh, dass nicht alles von dieser geplatzten Aktion abhing. Bin gespannt, wie es sich zu zweit spielt und wie die nächste Partie zu viert verlaufen wird. (8+/10)
Rise of Tribes
Während ich bei Brass am Ende die Nase vorn behalten konnte, lief es bei Rise of Tribes von Anfang an nicht besonders gut, obwohl ich mich ordentlich ausbreiten konnte und in Ruhe gelassen wurde. Hier läuft es doch zu sehr auf Siegpunktkarten hinaus, da sofort gewinnt, wer 15 Siegpunkte erreicht. Die Aufmachung des Spiels ist ansprechend und das Deluxematerial kann sich sehen lassen. Die Schachteleinteilung finde ich auch sehr gelungen. Das Spiel wird auf jeden Fall noch eine zweite Chance bekommen. Ich kann jedenfalls noch nicht so richtig glauben, dass es ein "Blender" ist. Vom Ersteindruck her bietet es mir nicht genug strategische Möglichkeiten, aber das wird sich hoffentlich noch in diesem Jahr herausstellen. (6,5/10)
Merkator
Ein Rosenberg der älteren Generation! Es gab Zeiten jenseits von Puzzleelementen und Gebäuden mit Kleinschrift, die nicht jeder gleich gut am Tisch lesen kann. Mir gefällt es, wenn Waren unterschiedlich genutzt werden können und das zeigt sich schon bei Merkator ganz deutlich und ist bei den verschiedenen Aufträgen wichtig. Während ältere Partien bei uns oft über den westfälischen Frieden beendet wurden, lief es dieses Mal über die Zeitmarker hinaus. Bei uns entstand der Eindruck, dass Merkator zwar nach wie vor kein schlechtes Spiel ist, aber eines, dass ein wenig in die Jahre gekommen ist. Die Eigentümer wollen sich jedenfalls davon trennen, da ein mittelprächtiger Eindruck von einem Spiel inzwischen nicht mehr genügt. (6/10)
Outlive
Bunkermanagement und Überleben in der Postapokalypse! Fallout Shelter lässt grüßen, wenn gleich Outlive von der Grafik her deutlich düsterer ist. Die Vorzüge von Outlive liegen ganz klar in der atmosphärischen Gestaltung und dem hervorragendem Material, wenngleich es Stimmen geben dürfte, dem die Playerboards gewiss zu dünn sind. Dafür sind die Ressourcenplättchen enrom dick, was so manches Herz vor Freude hüpfen lassen könnte.
Nach einigen Partien will mir Outlive immer noch gefallen, obwohl es für das, was geboten wird, doch etwas zu lang ist. Ich mag die vielen Ausrüstungsteile, die man abgreifen und reparieren kann. Die Bewegungsregeln unserer Figuren mit unterschiedlichen Stärken finde ich gut, auch wenn das die eigenen Möglichkeiten manchmal arg einschränkt und man sich ärgert, wenn einem die lieben Mitspieler das Exoskellett vor der Nase wegschnappen, mit dem sich wenigstens eine Figur frei bewegen könnte. Unsere Mädels haben jedoch ganz klar rebelliert und zum Ausdruck gebracht: Nie wieder Ernährungsspiele!!! Komisch, bei Stone Age und Shogun war das nie ein Thema, aber alle anderen Spiele mit Ernährung sind durchgefallen, daher muss Outlive leider gehen... (7,5/10)
Kreus
Ein Spiel auf dass ich in der Version der Spieleschmiede ewig und drei Tage gewartet habe und dass zu allem Überfluss nicht richtig überzeugen konnte. Es erinnert arg an Hanabi, mit dem Vorteil, dass es wesentlich hübscher ist und sich doch etwas anders spielt. Der Funke konnte jedoch nicht so richtig überspringen. Wir versuchen einen perfekten Planet zu erschaffen und müssen dafür Naturkarten und Elemente ausspielen. Es gibt 4 Phasen die durch Karten freigeschaltet werden müssen, so dass am Ende im Idealfall ein lebensfähiger oder gar perfekter Planet erschaffen wurde. (5/10)
Paperback (dt.)
Scrabble als Kartenspiel mit origineller Aufmachung? Kein Problem mit Paperback, dem ultimativen Buchstaben-Deckbuilder! In der Basisversion weiß Paperback schon zu gefallen, doch in der kleinen Schachtel steckt noch ein wenig Varianz drin. So lange alle nicht erst ein Wort überlegen wenn sie am Zug sind, kann man es ganz angenehm spielen. Wird die Grübelzeit zu lange, könnte durch eine zu hohe Downtime der Spielspaß leiden. Bislang kam es jedoch ausnahmslos gut an. (7,5/10)
Scythe
Endlich durfte ich auch einmal Scythe spielen, wobei die vielen guten Eindrücke, die ich bislang vernommen hatte bestätigt wurden. Gespielt wurde die Basisversion mit blickfangtauglichen Deluxeressourcen. Ich könnte nun stundenlang über Scythe schwärmen, beschränke mich jedoch auf ein klares und energisches "haben wollen"! (8,5/10)
Rajas of the Ganges
Und noch ein Spiel, dass kurz vor Essen auf meiner Geburtstagswunschliste gelandet ist. Das Spielbrett ist zwar ziemlich bunt, aber durchaus funktional, so dass Aktionen schnell verstanden und verinnerlicht werden. Das Spielprinzip und die schönen Würfel wissen zu gefallen und wollen geschickt eingesetzt werden. Wie gut, dass man es immerhin auf yucata.de spielen kann, so lange man es noch nicht selbst im Bestand hat. Als alter Sprachlegasteniker weiß ich nun auch, dass es nicht RAJAAAS sondern Radschas ausgesprochen wird... (8/10)
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