Diese Woche gibt es nicht viel zu berichten:
Catan - Der Aufstieg der Inka mehrfach zu zweit, darüber hatte ich schon geschrieben.
Viticulture EssEd zu zweit mit allen drei Modulen von Tuscany EssEd und statt der normalen Besucherkarten die Besucher aus dem Rheingau (noch englisch, kommen bald in Deutsch). Wir haben mit der Variante gespielt, dass man auf der Einflusskarte nur Boni, aber keine Punkte bekommt. Dazu haben wir, was den Arbeitereinsatz angeht, mit der Variante gespielt, dass man auf ein Bonusfeld nur setzen darf, wenn man den Bonus auch spielen kann. Im 2-Spieler-Spiel ist diese Variante eher nicht angebracht. Auf dem großen Spielplan von Tuscany gibt es, anders als im Grundspiel, auch eine ganze Reihe von Aktionsfeldern, bei denen auch schon das linke Einsatzfeld, das bei zwei Spielern ja nur verfügbar ist, ein Bonusfeld ist. Bonusfelder, bei denen der Bonus etwa darin besteht, nicht etwas zu bekommen, sondern etwas mehrfach zu dürfen, wie z.B. eine zweite Weinrebenkarte zu pflanzen, nur nutzen zu dürfen, wenn man das auch kann, ist je nach Spielsituation eine starke Einschränkung. Nichts ist unmöglich, es geht alles trotzdem, aber eben anders und vielleicht hat man dazu die Möglichkeit nicht.
Die Quacksalber von Quedlinburg: Puh, sieht irgendwie ganz nett aus, aber ich kann mich damit nicht wirklich anfreunden. Im blinden Ziehen von Chips aus dem Sack liegt ein sehr erheblicher, bei uns auch spielentscheidender Zufallsfaktor. Mich wundert es nicht, dass mich das bei Quacksalber von Quedlinburg stört, bei Jenseits von Theben aber nicht. Bei Jenseits von Theben ist es thematisch nachvollziehbar, dass man auch bei großem Zeitaufwand mal nichts als Schutt findet. Quacksalber von Quedlinburg ist aus meiner Sicht dagegen thematisch völlig sinnfrei; Tränke, die man braut, versuchen nicht einmal, einen Verwendungszweck zu haben außer den, möglichst viele "Kräuter" (Chips) im Kessel zu haben, um an Punkte und neue Chips zu kommen. Warum es von der selben Art Kraut Chips unterschiedlicher Wertigkeit gibt, erschließt sich nicht so ohne weiteres. Welche Kräuter man mixt, ist auch für das Ergebnis "Trank" völlig gleichgültig, nicht für "Nebenfolgen" wie etwa: Kommt ein rotes, darf ich, wenn schon 1 oder mehr orange da sind, weiter vorrücken als ich sonst dürfte. Man versucht gar nicht, wie auch, gezielt irgend etwas Sinnvolles als Trank zu brauen. Man zieht einfach aus dem Sack und legt aus. Die Spannung kommt da von den weißen Knallerbsen-Chips, die den Kessel zum (harmlosen) Explodieren bringen können. Da kann es ohne weiteres sein, dass der eine schon sehr früh nicht mehr weiterkommt, weil sein Kessel wegen der geballt und früh gezogenen Knallerbsen explodiert ist, während der andere ungefährdet am Ende der Spirale ankommen kann und bis dahin nur zwei Knallerbsenchips gezogen hat. Wenn dieses Ungleichgewicht wenigstens noch einen thematischen Sinn hätte, ginge das ja noch, hat es aber nicht.
Und schließlich Jump Drive zu zweit. Das ist schön, macht auch Spaß, man sollte allerdings nicht versuchen, es mit seinem großen Bruder Race for the Galaxy (gekennzeichnet als Spiel für Experten) vergleichen zu wollen. Dafür ist es bestenfalls eine kleine Vorübung. Die Kennzeichnung als Kennerspiel ist trotzdem gerechtfertigt, denke ich. Man muss vielleicht doch etwas mehr um einen größeren Kartendurchsatz besorgt sein, um punkteträchtigte Kombis zu finden, als dass man das noch im Familienspielbereich ansiedeln könnte.