Beiträge von Braz im Thema „24.09.-30.09.2018“

    #GroundFloor2nd


    Bei mir kam heute Ground Floor 2nd Edition auf den Tisch.

    Beim Spiel geht es darum, dass man ein Bürogebäude baut, welches einem pro Stockwerk Sondereigenschaften verleiht. Es ist im Kern ein Workerplacement und Wirtschaftssimulationsspiel.

    Die Neuauflage bringt hier einige neue Aspekte und kleinere Spieländerungen mit sich. Ob diese nun sinnvoll sind oder nicht kann ich nicht beurteilen, da meine letzte Partie der 1st Edition schon eine Weile her ist. Fakt ist aber, dass mir das Spiel wirklich sehr viel Spaß macht. Das Spiel lebt von der Interaktion miteinander und so benötigt man für die ein oder andere Option u.U. die Unterstützung der Mitspieler. Diese Unterstützung ist aber nicht so zu verstehen, dass es sich hierbei um ein Kooperatives Spiel handelt. Mitspieler profitieren ebenfalls von dem Einsetzen in bestimmte Bereiche.

    Gesamthaft also ein rundum gutes Spiel.


    Was ich jedoch zu bemängeln habe, sind ganz offensichtliche Fehler bzw. Unzulänglichkeiten, die den Spielspaß trüben.

    • Das fängt zum einen damit an, dass man an seinem Playerboard , was das Erdgeschoss des eigenen Bürogebäudes beinhaltet und an das Stockwerke angebaut werden müssen, einfach zu eng bemessen ist. Möchte man ein Stockwerk in die Aussparung des Playboard schieben, so muss man dies mit etwas Kraft machen. Eigentlich fehlen hier nach jeder Seite ca. 1mm.....die 1. Edition hatte dies nicht: Man konnte ohne Probleme Stockwerke ins Playerboard hinein- und hinausschieben.
    • Dann geht es weiter mit dem Zahlungsmittel: Als Zahlungsmittel dient im Spiel "Geld" und "Information". Geld wird auf dem allg. Spielbrett als grüner Geldschein angezeigt, hingegen Information als rosafarbener Aktenordner dargestellt ist. Diese farbliche Unterteilung (Geld/Info) ist gesamtheitlich auf dem Spielbrett zu finden, unabhängig von der Höhes des Betrages, den man zahlen muss oder den man erhält. Also: Grün = Geld ....rosa = Info. Wenn man sich aber die Geldtokens und Informationstokens anschaut, also das "Spielgeld", dann sind dies Tokens in blau, grün und rot. So gibt es Geldscheintokens mit dem Wert 1 in grün, mit dem Wert 3 in rot und mit dem Wert 5 in blau. Gleiches gilt für die Informationstokens. Dies verwirrt ungemein, da man zum einen Geld nur schwer von Informationstokens unterscheiden kann (Geld ist ein Rechtecksymbol und die Informationstokens sind Aktenordnersymbole, die nahezu identisch ausschauen) zum aneren ist es aber auch so, dass auf dem Spielplan eine grüne 3 abgebildet ist, die man bezahlen muss, als Zahlungsmittelo jedoch einen roten 3`er Token in die Hand nehmen muss. Es ist mir vollkommen unverständlich wieso Geldtokens nicht einheitlich in grüner Farbe und Informationstokens nicht einheitlich in rosafarbener Farbe hergestellt wurden. So hat man einen bunt gemischten Geldhaufen und einen bunt gemischten Informationstokenhaufen vor sich liegen, bei dem die Farbe eh nicht mit dem Spielplansymbol übereinstimmt.
    • Dann gibt es mE offensichtliche Regelschwächen: Es fängt schon an, dass es mE nicht klar ist, ob man z.B. in der Kategorie "Werbeagentur" alle Tokens nach Wertung abräumen muss, oder nur einen Teil davon. Beispiel: In der Werbeagentur gibt es 3 Bereiche: Networking, Social Media und Rundfunk. Ich setze Marker in die Bereich, um Popularitätspunkte zu bekommen, die letztendlich die Spielreiehenfolge repräsentieren. Im Feld Networking muss ich nun 3 Spielsteine einsetzen, damit ich 1 Feld an Popularität gewinne. Habe ich zudem die alleinige Mehrheit, dann bekomme ich einen Popularitätspunkt extra. Steine, die nicht zur Popularitätssteigerung verwendet wurden, bleiben auf dem Feld liegen. Ja wie ist es nun, wenn ich alleinig 4 Steine bei Networking habe? 3 reichen mE aus, damit ich einen Popularitätspunkte gewinne, und die gleichen 3 reichen aber auch aus, um die Mehrheit im Gebiet zu haben und einen weiteren Popularitätspunkt zu bekommen. Sprich: Wenn ich das Feld räume, räume ichg dann alle 4 Steine ab oder nur die 3, die für den Prestigepunktegewinn verwendet wurden, ab.
    • Dann gibt es Fehler in der Anleitung: Seite 6 "Einkommen erhalten". Es wird ein Fall geschildert, bei dem man 3 Geld abgeben muss, wenn man 5 Angestellte hat. Rechts vom Text ist auch ein Asusschnitt des Spielplans, der ein Symbol eines "-3" Geldscheins bei Position 5 zeigt. Soweit so gut ist dies richtig. Im beschreibenden Text wird auch gesagt, dass man "-3" abgeben muss...nur das Symbol, das um die "-3" ist, ist leider ein Aktenordner und das wäre das Zahlungsmittel "Information". Inhaltlich ist die Sache klar: Man muss 3 Geld zahlen.....aber wenn man die Regel liest verwirrt dies.
    • Ein weiterer Fehler in der Regel: Seite 9 Beispiel Börse rechts unten: Nikki legt ihren Zeitmarker für die Börse auf Feld 1 und Tanja auf Feld 3. Bei dem Platzieren der Zeitmarker auf die Börsenleiste geschieht dies, indem Nikki, da sie auf Position 1 steht, zuerst ihren Marker auf die Leiste legt, platziert von Tanja. Das Beispiel schildert es jedoch in der anderen Reihenfolge (zuerst Tanja dann Nikki)...dies verwirrt, da das zugehörige Bild wiederum richtig dargestellt ist: Der weiße Marker von Nikki wurde zuerst in die Leiste platziert, bevor Tanja ihren grünen Marker nachschiebt.
    • Die Spielanleitung ist an manchen Punkten mE zudem oft sehr ungenau und so hatte ich des öfteren diverse Fragen, die das Regelbuch nicht klären konnte.
    • Wieso schreibt man die Konjunktur nicht auf den Spielplan? Wieso muss ich im Regelheft nachblättern, dass jede Aktie bei einem stabilen Kurs 2 Geld kostet und zuvor um 2 Punkte alle Aktien nach oben geschoben werden? Das wäre eine kleine Tabelle gewesen, die einfach mE notwendig gewesen wäre. Klar kann man sich das merken, aber auf dem Spielplan passiert so viel, da möchte ich mir solche bürokratischen Dinge nicht auch noch merken müssen. In der Regel auf Seite 9 stehen dann die Anpassungsschritte und der Geldbetrag bei der jeweiligen Konjunktur.

    Am meisten störte mich aber der zu enge Schnitt bzw. die zu enge Aussparung beim PlayerBoard für die Stockwerke. Drückt man diese stärker hinein, dann wölben sich die Ränder minimal hoch (verglleichbar vielleicht damit, als wenn man die Ränder anfeuchten würde und diese aufquellen würden). Dasist zwar halb so wild, aber man muss halt 2x raus und reinschieben (beim Spielaufbau und wenn man den 1. Stock baut) und spätestens da nervt es, dass man das Stockwerk nur mit ordentlichem Zug entfernen kann.

    Wie gesagt: Die Aussparung hätte nach jeder Seite 0,5-1mm breiter sein müssen.


    Gesamthaft gefällt mir das Spiel dennoch sehr gut. Das Spiel ist ein tolles Wirtschaftsspiel, da beißt die Maus keinen Faden ab. Es macht Vieles einfach Spaß und das Spiel ist sehr stimmungsvoll.

    Dennoch trüben ein paar Punkte den finalen Spielspaß. Hier hätte man redaktionell einfach stärker eingreifen müssen (Bsp. unterschiedl. Farbe der Geldscheine und Infotokens).

    Ich habe den Neukauf nicht bereut, da die neue Version ein paar Änderungen besitzt, auf die ich schon gespannt bin (= Automa).

    ...aber Leute...echt jetzt.....das geht besser.......besonders bei einer 2nd Edition....in der 1. Version hatte zwar das Geld und die Information auch unterschiedliche Farben, aber ich dachte, dass man dies schon in dieser Ausgabe hätte fixen müssen und nun, in der 2nd Edition sind die Farben diesbezüglich noch satter..........zudem war das "Sliden" von Stockwerken in das Playerboard der 1. Edition kein Problem....nun aber schon....

    #Root

    So, heute gerade eine Partie Root zu viert beendet.

    Was soll ich sagen: Ich finde es wirklich großartig.

    Die Vorbereitung war ein Graus, da es relative wenig gemeinsame Regeln gibt und sich der Rest recht spezifisch auf Die Fraktionen aufteilt. Zudem halte ich die Variante der beiden Regelbücher für weniger geglückt.

    Dennoch. Ein absolut grandioses asynchrones Kloppen um Siegpunkte.

    Die Eyrie Dynasties haben ihren wohlverdienten Sieg gegenüber den kapitalistischen Marquise de Cat und den Revolutern `Woodland Alliance`, sowie gegen den Vagabunden eingefahren. Es gab nur 1 Fehlprogrammierung und so konnte die Eyrie recht viele Aktionen pro Runde machen, was final dann zum wohlverdienten Sieg geführt hat :teach:8o


    Was mir an dem Spiel, extrem gefallen hatte, war die Asynchronität der einzelnen Rassen. So einen extremen Unterschied kenne ich sonst nur vom `Too Many Bones` und da spielt man kooperativ....was die Sache bedingt erleichtert.


    Kurzum: Es macht Spaß, im Spiel die einzelnen Fraktionen kennen zu lernen. Es macht Spaß, "sein eigenes Ding" auf dem Spielbrett durchzuziehen. Es macht einfach Spaß, den Gegner zu beobachten und ihm ein Bein zu stellen.


    Root besticht durch seine Aggressivität (es geht gleich zu Sache und man sollte die Marquise de Cat gleich zu Beginn in die Schranken weisen, oder jeglicher revolutionäre Widerstand der Wooddland Alliances gleich im Keim ersticken) und durch seine extrem Asynchronität. Selten war ich bei einem Spiel so planlos, was die anderen Parteien können und was nicht....gerade das ist aber reizvoll, da alle Parteien recht ausgeglichen wirkten.


    Hoffentlich kommt es bald mal wieder auf den Tisch!

    Nach nur 1 Spiel mag ich keine Wertung abgeben, aber, sollte sich das Spiel weiterhin in dieser Art und Weise bestätigen, wandert es schnurstracks auf einen Platz in meiner Lieblingsliste der All-Time-Favorites.....aber mal schauen...ist ja erst 1 Partie gespielt....aber die hat schon verdammt viel Laune nach Mehr gemacht!!