Beiträge von Puma im Thema „24.09.-30.09.2018“

    Bei uns gab zuletzt einen Spieleabend zu dritt mit Jump Drive, Piraten der 7 Weltmeere und Photosynthese.


    Jump Drive: Klassischer Lehmann, was die Grundmechanismen anbelangt. Reiht sich in den von mir bekannten Spielen des Autors leider sehr weit hinten ein. Obwohl das Thema zur Race for the Glaxy – Reihe passt, liegt es spielmechanisch sehr nahe bei „The City“ – es ist nämlich „Faster Than Light“, um mal im Thema zu bleiben. Nach 6 Runden und 10 Minuten war der Spaß vorbei. War gerade den Mitspielern viel zu kurz war (ich wusste, was uns erwartet). Im direkten Vergleich zu „The City“ finde ich letzteres deutlich charmanter. Das haben wir früher gern und oft gespielt und würde ich hier tatsächlich auch vorziehen, weil es übersichtlicher und eleganter als Jump Drive für mich ist. Da passt das mit der Spielzeit besser.#JumpDrive




    Piraten der 7 Weltmeere: Flottes Familienspiel sollte man meinen. Haben wir zumindest vorher gedacht. Es wurde dann tatsächlich abendfüllend und sogar vor eigentlichem Spielende abgebrochen. Der Aufforderungscharakter ist schon da mit der Metallbox, in die die Würfel bei einer Schlacht geworfen werden (das Ergebnis der Seeschlacht ist vollkommen willkürlich). Der Grundmechanismus mit dem „Role-Selecting“ passt auch. Trotzdem: für ein Familienspiel hat es zu viele Details, es gab zu viele Regelungenauigkeiten bzw. Regelfragen und dauerte viel zu lang. Für ein Familienspiel ist das m.E. zu viel, für ein Kennerspiel passt aber das Spielgeschehen auch nicht so richtig. So bleibt das Gefühl, dass das Ganze weder Fisch noch Fleisch ist. Bräuchte ich ebenfalls nicht nochma. #PiratenDer7Weltmeere




    Photosynthese: Ich versuch’s mal halbwegs objektiv. ;) Tolle Optik, tolle Haptik und interessantes Thema. Die Regeln sind eingängig und übersichtlich (wir haben mit den Schattenregeln gespielt). Eigentlich kann ich dem Spiel nichts vorwerfen, außer, dass es eben ein (für mich) völlig abstraktes Spiel ist. Ich meine nicht unthematisch (da bin ich ja relativ schmerzfrei), sondern abstrakt i.S.v. Schach & Co. – für solche Spiele bin ich einfach nicht empfänglich, macht mir kein Spaß (mehr). Auf mich insgesamt beinahe auf dem Level eines Azul, aber beide sind einfach nicht mein Genre. Mitspielen würde ich beide, aber mehr auch nicht. #Photosynthese




    Mein Highlight der Woche bisher kommt von Games Workshop: Blitz Bowl. Gestern mit meiner Frau gespielt und für sehr gut und spaßig befunden! Blitz Bowl reduziert Blood Bowl schon massiv. Nur noch 6 Spieler (Goblins: 8), kleineres Spielfeld und nur noch 3 Aktionen pro Zugrunde. Die Aktionsmöglichkeiten selbst wurden auch auf das Wesentliche reduziert bzw. stark vereinfacht. Hat uns beiden aber gut gefallen (wir spielen Blood Bowl nur am PC und da übernimmt die Software viel Handling). Das Spiel unterscheidet freie und gedeckte Spieler, das kennt man. Je nach Zustand, unterscheiden sich dann die Aktionsmöglichkeiten.


    Ein freier Spieler kann:

    - Rennen: so viele Felder, wie sein Bewegungswert angibt, aber niemals an gegnerische Spieler angrenzend

    - Decken: 1-2 Felder, auch angrenzend an den Gegner und Bewegungsende muss am Gegner sein

    - Werfen: Zielfeld bestimmen und Würfelprobe auf Werfen ablegen (Malus gibt es für versperrte Sicht, langen Wurf und gedeckten Spieler im Zielfeld)


    Ein gedeckter Spieler kann:

    - Blocken: einen Gegner versuchen umzuwerfen oder zu schieben (bei Unterstützung durch einen Mitspieler, der ebenfalls das Ziel deckt, bekommt man einen 2. Würfel); umgeworfene Spieler legen einen Rüstungswurf ab und sind ggf. verletzt (kommen in die Reserve)

    - Ausweichen: Bewegung um genau 1 Feld, danach muss der Spieler wieder frei sein


    Daneben gibt es noch die beiden Aktionen, dass umgeworfene Spieler aufstehen und ein Spieler aus der Reserve wieder ins Spiel kommt.


    Das war es soweit. Das ist wirklich nicht viel, auch wenn einige wenige Fähigkeiten der Spieler dazukommen. Neu ist, dass man neben den Touchdowns auch über Karten (Herausforderungen) punkten kann. Nach jeder Aktion kann man 1 von 3 Karten beanspruchen, wenn man deren Aufgabe erfüllt hat (z.B. einen erfolgreichen Pass gespielt, einen Gegner verletzt, den Ball erobert, etc.). Diese Karten geben Punkte und auf der Rückseite eine Bonusaktion oder andere Effekte. Insgesamt ist das Spiel schnell vorbei: entweder, ein Spieler hat 10 oder mehr Punkte als der Gegner oder der Kartenstapel ist leer (und der verliert jede Zugrunde eines Spielers mindestens 1 Karte). Es spielt sich für mich schon deutlich anders als Blood Bowl, aber das ist ja auch gut so. Die 3 Aktionen schränken halt unglaublich ein. Da es die Blitzaktion von Blood Bowl nicht gibt (heranrennen und blocken) kann es passieren, dass mein kompletter Zug draufgeht, um 1x zuzuhauen (ich muss rennen, darf aber nicht angrenzend laufen; muss dann decken, um ranzukommen und mit der letzten Aktion blocken).




    Unsere Partie war auch etwas speziell: Zwerge gegen Orks. Die langsamsten Teams mit der niedrigsten Bewegungsreichweite trafen aufeinander. Man startet hier ja komplett in der eigenen Endzone. Bei den wenigen Aktionen, kommt man da gar nicht so leicht raus, wenn alle nur 4-5 Felder laufen können und viele Aktionen für Decken, Blocken, usw. draufgehen. Beide Teams sind ja relativ ungeschickt, aber brutal und robust. Das wurde dann irgendwie zum Stellungsspiel vor meiner Endzone. Meine Frau konnte nicht durchbrechen, ich konnte aber auch nicht vorstoßen. Am Ende 0 Touchdowns auf beiden Seiten und kleine 9:4 Punkte für meine Orks für die Karten. Naja, das schreibe ich auch mal der Erstpartie zu. :D


    Dass man Punkte auch über die Karten holt, hat sich am Ende nicht so schlecht angefühlt, wie zunächst vermutet. Es passt bzw. muss wohl sogar sein, da man halt sehr wenige Aktionen hat und TDs nicht so einfach sind. Mit anderen Teams vielleicht schon - dass wir gestern keine Touchdowns erzielt und nur über die Karten gepunktet haben war jedenfalls kein Vorsatz. Es war schlicht nicht möglich. Einige kurze Momente, in denen es so aussah, haben die Würfel verhindert. Zum Beispiel mein Werfer in aussichtsreicher Position (ein Spieler, zwar noch am Boden, dafür ziemlich allein in der gegnerischen Hälfte, war, als Ziel), der den Wurf „verpatzt“ (das ist noch schlimmer als ein misslungener Wurf, um mal die Terminologie des Spiels zu verwenden) und den Ball wegspringen lässt in seinem Feld.


    Doch, insgesamt eine sehr knackige und coole Angelegenheit. Wir wollen zumindest beide sehr zeitnah nochmals spielen, dann gern auch mal ein schnelleres Team (Menschen und Skaven stehen noch bereit). #BlitzBowl