Beiträge von Toadstool im Thema „17.09.-23.09.2018“

    Gestern Spieleabend zu dritt gehabt, wobei mein Kumpel "mal wieder" ein neues Spiel dabei hatte … so langsam müsste man mit seinem Kram einmal durch sein, wenn da nicht ständig neue Sachen einträfen, Aber was beschwer ich mich eigentlich.


    #EndeavorAgeOfSail

    War vor kurzem noch auf meiner Essenliste als "Interessiert" markiert und nun ist es unverhofft auf meinem Tisch gelandet. Was soll ich sagen? Erwartet hatte ich irgendein 4X oder 3X Spiel, stattdessen ist eine Art #HansaTeutonica geworden. Mich hat da eindeutig der Titel irre geleitet und das Spielmaterial lässt auch anderes vermuten.

    Beim Spielaufbau wird man jedoch schnell eines Besseren belehrt. Aus einem schwarzen Säckchen fallen haufenweise Pappmarker auf eine etwas eigentümliche Weltkarte, die allesamt platziert werden wollen. Außerdem bekommt jeder Spieler eine Box mit eigenen Spielsteinen und ein Tableau, auf dem Häuser (Pappplättchen), Aktionen und Siegpunkt-/ Ressourcenleisten (es gibt Ziegel, Geld, Schilde und Vasen) Platz finden. Die Leisten haben tatsächlich eine Doppelfunktion. Einerseits bestimmen sie, wieviel ich bekommen/ machen darf, andererseits wird jede Leiste bei Spielende gewertet.

    Gespielt wird über sieben Runden, wobei in jeder Runde ein neues Haus gebaut wird, dass Siegpunkte, Ressourcen und/oder Aktionen mit sich bringt.

    Im Wesentlichen gibt es vier Aktionsmöglichkeiten: Seefahrt, Invasion, Angriff und Karte nehmen.

    Jede Aktion muss mit einem freien Arbeiter ausgelöst werden, woraufhin ich im Regelfall einen weiteren freien Arbeiter auf die Karte platzieren kann. Dabei nimmt der Arbeiter den Platz einer Ressource ein, womit diese gesammelt ist, was mir einen entsprechenden Schritt auf der zugehörigen Leiste erlaubt.

    Und das war eigentlich schon das ganze Spiel. Man sammelt Ressourcen und versucht dabei effektiver zu sein als die anderen.

    Klar gibt es noch ein paar Kniffe. Wenn man die Leiste eines Land komplett besiedelt und dabei die Mehrheit hat, bekommt man die zugehörige Gouverneurskarte (was auch nur wieder zusätzliche Ressourcen sind). Festungen bringen Ressourcen und ein oder zwei Siegpunkte. Festungen im Verbund geben zusätzliche Siegpunkte und Ressourcen (wer hätte das gedacht?!). Außerdem kann Festungen von anderen Spieler erobern und es gibt Sklavenkarten, die Boni aber auch Minuspunkte bringen. Nichtsdestotrotz bleibt der Kern des Spiels mehr als abstrakt. Ein Thema ist zwar vorhanden, aber nicht fühlbar. Genauer gesagt: es kam überhaupt kein Spielgefühl auf.

    Nach einer guten Stunde landete ich schließlich mit 78 Punkten auf dem 2. Platz. der Sieger hatte 81 Punkte, der Letzte 68 Punkte.

    Fazit: Das Spiel tut nicht weh, sieht ganz ordentlich aus, aber ein Funke wollte nicht überspringen. In den ersten Runden gibt es so viele Einsetzmöglichkeiten, dass man sich in keiner Weise in die Quere kommt. Ab der vierten Runde muss man dann schon mehr aufpassen, was die anderen so treiben. Die letzten Spielzüge hingegen müssen geschickt ausgeknobelt werden. Trotzdem fühlt sich das Spiel am Ende leider sehr belanglos an.

    Auf BGG würde ich 5 bis 6 Punkte vergeben. Eine zweite Partie brauche ich nicht, da spiele ich lieber andere Sachen.


    #BloodRage

    Krasser Gegensatz zu dem blutleeren Spiel zuvor. Hier waren die Emotionen wieder am Kochen; und abermals hatte ich mich mit einem Kontrahenten in der Wolle, während der Dritte ungestört vor sich hin wurschteln durfte. Am Ende des zweiten Zeitalters hatte mein Gegner und ich nur einen Krieger auf dem Brett, während der Dritte bereits zweimal Yggdrasil plündern konnte und sechs Figuren noch dastehen hatte.

    Für das dritte Zeitalter wollte ich wieder versuchen mit Questkarten ordentlich zu punkten, wobei ich das Glück hatte gleich von Anfang an die Clanerweiterung zu erhalten, mit der Quests doppelt Ruhm bringen. Blöd war nur, dass ich beim Draften keine einzige Questkarte abbekam. Also wurde improvisiert. Ich nahm zwei Kampfkarten und den Eisriesen, außerdem Friggs Opfer und den Herrn der Äxte.

    Am Ende kam es dann zu einer epischen Schlacht bei Yggdrasil. Trolle, Dunkelelfen, Walküren und Eisriesen kämpften Seit an Seit mit Kriegern und Heerführern und mit einer Kampfstärke von 21 errang ich den Sieg. Dank des Riesen fiel die Plünderung doppelt so wertvoll aus, so dass ich zwei Leisten auf ihr Maximum bringen konnte. Danach gingen meine Helden nach Muspelheim, um dort glorreich von Ragnarök verschlungen zu werden.

    Endwertung: 123 : 109 : 75



    #WelcomeTo

    Nach der Blood Rage Niederlage zog mein Kumpel von dannen, so dass meine Frau einspringen musste. Die Projektkarten waren diesmal recht kurios. Es gab dreimal Wertungen für eingezäunte (fertiggestellte) Bauabschnitte; wobei insgesamt vier Abschnitte aus sechs Gebäuden bestehen mussten.

    Im Spiel habe ich dann die Spalte für die Sechsergebäude auf die Maximalwertung gebracht, so dass ich am Ende des Spiels 48 Punkte alleine hierfür bekam. Da unsere Strategien diesmal allesamt recht ähnlich waren, meine beiden Mitspieler aber nur drei 6er-Gebäudeabschnitte hatten, lag ich am Ende mit ca. zehn Punkten vorne.

    Schönes Spiel, das nach der x-ten Partie immer noch Spaß macht.


    #InBetween

    Als Absacker zu zweit, da meine Frau nicht mehr mitspielen wollte.

    War mal wieder die "Town", so dass der andere die "Creature" sein durfte. Trotz Vorteil durch Spielkenntnis hatte ich einen schwachen Start. Die Starthand enthielt wenig Synergien und harmonierten wenig mit den Charakteren der Auslage. Zudem schnitt mich die Kreatur rasch von meiner Energieversorgung ab, in dem sie schnell die Leute aus der Stadt auf die dunkle Seite zog. Schnell war klar, dass die Kreatur den Sieg zu erreichen versuchte, in dem sie die Menschen ins Verderben stürzte. Viel Zeit durfte ich ihr nicht lassen, also bemühte ich mich meine Awareness rasch zu erhöhen und damit zu gewinnen. Am Ende, in meinem letzten Zug, habe ich dann aber leider vergessen, eine Spezialfähigkeit eines geretteten Stadtbewohners zu nutzen, womit ich die Kreatur einen Zug lang hätte behindern können. Das hätte gereicht, um meinen letzten Awareness-Schritt durch einen Karteneffekt zu absolvieren. So aber hatte die Kreatur am Ende den Sieg.

    Fazit: Immer noch sehr tolles 2-Personen Spiel, bei dem das Thema wirklich gut umgesetzt wurde. Sehr atmosphärisch und sehr spannend! Hat unserem Gast so gut gefallen, dass er es sich jetzt auch kaufen muss.