Beiträge von Sloti im Thema „03.09.-09.09.2018“

    Irgendwie habe ich neben der fehlenden Zeit zum Spielen auch keine Zeit darüber zu berichten. Daher hier ein etwas verspäteter Bericht von einem Spieleabend mit meiner Freundin in der Mitte des letzten Monats.


    Begonnen wurde mit Tzolk’in von Daniele Tascini und Simone Luciani. Es war unsere zweite Partie innerhalb einer kürzeren Zeitspanne also konnte es schnell losgehen.

    Dieses Mal galt es für mich neue Wege zu erkunden. Nach Sichtung der Monumente (Gebäude, die man für Rohstoffe erbauen kann, um zusätzliche Endwertungen für einen selber freizuschalten) entschied ich mich für einen Fokus auf Tempel (Stufen aufsteigen für Rohstoffe oder Siegpunkte beim Erntefest). Hier hatte ich über eines der Monumente auch die Möglichkeit die erreichten Stufen in der Endwertung erneut zu werten.

    Meine Freundin hingegen setzte ihren Fokus auf Stadtgebäude (grüne Gebäude) und die damit verbunden Aufstiege auf den Technologieskalen (Aufwertung der Aktionen). Hier hatte sie die Option über ein Monument je vier Siegpunkte für jedes Stadtgebäude zu erreichen.

    So gingen die ersten Runden vorbei und ich sicherte mir erste Schritte auf den Tempelstufen über Grabmäler (rote Gebäude) und Schreine (blaue Gebäude) während meine Freundin ihre Marker auf den Technologieskalen vorantrieb und grüne Gebäude anhäufte.

    Dies lief relativ unspektakulär bis wir feststellen, dass bald über das Palenque-Zahnrad (Aktionen für Mais und Holz) kein Holz mehr verfügbar sein würde. Hier hatten wir beide wohl auch über die Motivation des Monuments, dass Maisernteplättchen mit zusätzlichen Siegpunkten belohnte unsere Versorgung mit Mais organisiert und dabei auch das Holz abgebaut.

    Dieser unerwartete Engpass sorgte dafür, dass wir uns neu orientierten. Ich setzte in der Folge für den Aufstieg im Tempel mehr auf die Aktionen auf den Zahnrädern während meine Freundin sich auch mit Sicht auf die Siegpunkte ganz neu orientierte und auf Kristallschädel (Siegpunkte, Rohstoffe und Stufenaufstieg im Tempel beim Einsetzen über das Chichen Itza-Zahnrad) setzte.

    Dies sollte sich in der Folge als fatal erweisen. Denn im Laufe der Neuausrichtung verrannen die Runden und so kam es, dass sie neben einer nur minimalen Siegpunktausbeute durch Kristallschädel fast noch das Monument für Stadtgebäude verpasst hätte. Hier konnte sie nur mit letzter Not noch die Rohstoffe aufbringen um wenigstens diese Punkte noch zu erhalten. Entsprechend deutlich konnte ich die Partie dann auch mit 70-43 für mich entscheiden.

    Es erweist sich als äußerst kniffelig die richtige Taktik beim das Einsetzen und Zurücknehmen auf den Zahnrädern umzusetzen. Hier dürfte bei uns noch viel Luft nach oben herrschen, sodass auf jeden Fall noch weitere Partien zum ausloten des Mechanismus nötig sind. Unabhängig davon hat sich aber in dieser Partie bereits gezeigt, dass die strategischen Möglichkeiten die Eingeschlagen werden können doch recht limitiert sind. Das müsste der Mechanismus dann im Laufe weiterer Partien überdecken.




              


    Dann gab es mit Die Burgen von Burgund von Stefan Feld eine Partie eines der Lieblingsspiele meiner Freundin. Hier verwendeten wir zwar die Tableaus aus der Spielbox verzichteten aber auf die Regeländerung und spielten daher mit den Regeln des Grundspiels. Zudem wurde Der Lustgarten als zusätzliches Gebäude hinzugenommen.

    Die ersten Durchgänge liefen relativ ausgeglichen. Durch die vielen dreier Gebiete auf unseren Spielertableaus konnten beide auch früh mehrere Gebiete abzuschließen (Siegpunkte für Größe und Durchgang). Während meine Freundin sich hierbei aber Minen (Silberling pro Durchgang), Städte (verschiedene Effekte) und vor allem auch Wissensplättchen (Regeländerungen und Schlusswertungen) sicherte setzte ich neben den Städten primär auf Schiffe (Warenkärtchen erhalten und auf Reihenfolgeleiste vorrücken). Damit konnte ich mir als Startspieler oft die für mich interessanten Plättchen sichern.

    Das wurde aber zur Mitte der Partie weniger wichtig. Denn nachdem sich meine Freundin bereits in den ersten Durchgängen Lustgärten (freie Aktion mit Augenzahl des weißen Würfels) für ihre Städte gesichert hatte, kam ein Durchgang, in dem fast ausschließlich Lustgärten auslagen. Damit waren ihre Optionen massiv eingeschränkt, sodass ich mir einen Vorsprung erarbeiten konnte.

    Aufgrund fehlender Wissensplättchen auf meiner Seite versuchte ich ihr dann auch nicht zu viele Punkte bei den Bonuskärtchen (Punkte für abgeschlossene Farben) zu überlassen. Das gelang mir auch recht gut, sodass sie sich auch hiermit nicht annähern konnte. Somit konnte ich meinen Vorsprung bis zur Endwertung halten und über eine abgeschlossene sechser Weide (Punkte für abgebildete Tiere) sogar noch ausbauen. Sie konnte zwar noch durch ihre Wissensplättchen in der Endwertung aufschließen, musste sich aber letztlich beim 196-184 geschlagen geben.

    Das Spiel ist mit seinem einfachen Grundmechanismus relativ zugänglich, bietet aber über die Funktionen der Plättchen eine schöne Tiefe. Dadurch ergibt sich ein schönes Wohlgefühl beim Spielen. Aufgrund der Vorliebe meiner Freundin würde es aber vermutlich auch dann bei uns noch gespielt werden, wenn es mir nicht gefallen würde.


              


    Weiter ging es mit einer Partie Augustus von Paolo Mori. Dieses Mal machte sich die Erfahrung aus den ersten beiden Partien bemerkbar und es entwickelte sich eine äußerst rasante Partie.

    Durch eine geschickte Auswahl ihrer zu erobernden Zielkarten (nicht erfüllte Zielkarten) konnte sich meine Freundin mit dem Effekt Legionen mobilisieren (Legionen auf Zielkarten setzen) frühzeitig auf seltene Legionenarten platzieren. Das ermöglichte ihr eine Zielkarte zu erfüllen, die direkt eine weitere Zielkarte als Effekt erfüllte. Hierdurch hatte sie einen klaren Vorteil in der Anzahl der kontrollierten Zielkarten (erfüllten Zielkarten) den sie dann auch nutzte um Belohnungen zu beanspruchen (zusätzliche Punkte für Kombinationen von Zielkarten).

    Das macht mein Spiel ungemein schwer. Ich versuchte zwar meine zu erobernden Zielkarten adäquat zu wählen um bei den Belohnungen und der Anzahl an Zielkarten nicht zu weiter abgehängt zu werden, schaffte es aber letztendlich nur fünf Zielkarten zu kontrollieren bevor die Partie endete.

    Die Auswertung machte es dann sogar noch spannend. Aufgrund meiner beim Start ausgewählten Zielkarten mit 11 und 12 Punkte, die ich früh erobert hatte, bin ich beim 56-54 sogar noch überraschend gut herankommen und hätte bei einem passenden letzten Mobilisierungsmarker (legt die zu mobilisierende Legionenart fest) sogar noch gewonnen.

    Zwar spielt der Zufall in diesem Spiel eine größere Rolle doch hat man immer noch das Gefühl Einfluss auf sein Spiel und das der anderen nehmen zu können. Das die meisten Partien letztlich dann doch per Zufall entschieden werden lässt sich in der Spielzeit aber auch verschmerzen. Das bietet immerhin die Möglichkeit eine Revanche zu fordern, die sicher kommen wird.


              


    Abgeschlossen wurde der Abend mit Love Letter von Seiji Kanai. Die Partie verlief sehr einseitig. Nachdem meine Freundin meine Gräfin (Wert 7, muss in Kombination mit König oder Prinz ausgespielt werden) mit einer Wächterin (Wert 1, richtige Handkarte erraten) in ersten Zug eliminierte verlor ich die folgende Runde mit einem doppelten Baron (Wert 3, Handkarten vergleichen, niedrigere scheidet aus) gegen eine Zofe (Wert 4, schützt eine Runde lang) ebenfalls im ersten Zug. Zwar kam ich in der Folge über den ersten Zug hinaus zog aber gegen die Kombination Baron und Prinzessin (Wert 8, beim Ausspielen oder ablegen ausscheiden) den Kürzeren und wurde dann erneut von einer Wächterin ausgeschaltet.

    Beim Stand von 4-0 konnte ich meine erste Runde gewinnen. Nachdem der Nachziehstapel aufgebraucht war schlug meine Prinzessin ihren König im Kartenwert. Letztendlich konnte ich zwar noch die folgende Runde für mich entscheiden, musste mich aber mit einer Wächterin einem Baron mit Zofe geschlagen geben und verlor entsprechend mit 5-2.

    Wunderbares kleines Deduktions-Spiel, das auch in diesem Jahr wieder einer unserer Dauerbrenner unter den Absackern ist.



    #Tzolkin #DieBurgenVonBurgund #Augustus #LoveLetter