Alles anzeigenIch bin bisher überhaupt nicht im WH40K/WH Universum unterwegs, überlege aber momentan, ob ich mit das WHQ: Blackstone Fortress holen soll oder nicht. Macht das denn Sinn, wenn ich auf der Suche nach einem schönen Dungeon Crawler Gefühl bin und das Setting von WH40K wegen seiner Athmosphäre toll finde? Wenn es ein etwas tieferes Kampfsystem mit Taktikelementen hat wäre es eher noch interessanter.
Wenn mir ein paar Insider das Spiel beschreiben könnten, wäre das super. Gerne auch mit Abgrenzung zu den beiden vorhergehenden WHQ Spielen.
Was genau bedeutet denn dieses Black Fortress Annual 2019 genau? Kann mir als Laie nicht so recht etwas darunter vorstellen.
Ich versuch's mal.
Erstmal die Gemeinsamkeiten:
- Alle drei Spiele basieren auf der gleichen Mechanik, nämlich Aktionsmöglichkeiten der Charaktere über Würfelanzahl und Wurfergebnis abzubilden. Anders gesagt: Charaktere haben im Schnitt 4 Würfel (= 4 Aktionen) und können diese für einfache Aktionen (z.B. Bewegen oder Heilen; Wurfergebnis weitestgehend irrelevant), für Interaktion mit der Umgebung (z.B. Suchen, Aktivieren; meist mindestens 4+ nötig) oder für Kampfaktionen (je höher das Wurfergebnis, desto besser und mächtiger) nutzen. Gleichzeitig blockieren Wunden Slots für Würfel, reduzieren also die Aktionsmöglichkeiten.
- Die Charakterattribute sind ebenfalls identisch, werden nur in Blackstone Fortress etwas anders genannt. Jeder Charakter verfügt über Movement, Agility, Defense (oder Armor)
Darüberhinaus spielen sich die drei Spiele sehr verschieden.
- hat das Kampfsystem gegenüber den anderen zwei Titeln etwas modifiziert. Distanzabhängigkeit von Waffen und der Effekt von Deckung wird besser abgebildet, Waffenschaden dafür schlechter. Etwas umständlicher als das System der beiden Fantasy-Vertreter, funktioniert nach Gewöhnung aber problemlos
- Gegneraktivierung ist gegenüber den Fantasy-Varianten detaillierter, mit etwas intelligenterem Vorgehen der Gegner, dafür aber umständlicher (pro Mini)
- Kampfsystem mit Initiativeleiste sorgt dafür, dass Gegner auch mal zum Zug kommen und nicht nur als Kanonenfutter dumm rumstehen
- Die Charakterentwicklung geschieht nur zwischen den Missionen und nur über Items
- Die Festung selbst entwickelt sich zwischen den Missionen ebenfalls weiter, in der Regel zum Nachteil der Spieler
- Erkundungsaspekt ist innerhalb einer Mission wenig ausgeprägt und wird nur per Text über Challenge-Cards abgedeckt; im Prinzip einfach ein einzelner Encounter ohne räumliche Verortung auf der Festung oder innerhalb der Mission
- ein "Dungeon" wird nur bei Kämpfen aufgebaut, und Kämpfe werden immer komplett aufgebaut
- mit White-Dwarf-Erweiterungen oder dem neuen Blackstone Fortress Annual wird das Spiel lebendiger und es stellt sich eher ein "Erkundungsgefühl" auf der Meta-Ebene ein:
- zwischen den Missionen stehen mehr Optionen zur Verfügung, dadurch wird "Precipice" (die Raumstation) etwas lebendiger; die Nutzung ist aber recht riskant (grievous wounds, death), wir haben deshalb noch nichts wirklich besucht
- es werden Söldner verfügbar, die aber erst mit einer erfolgreichen Mission in die Blackstone Fortress "freigeschaltet" werden müssen; noch nicht genutzt, aber es vermittelt das Gefühl, dass die Blackstone Fortress gross und vielfältig ist, und man nur einen Teil gesehen hat
Silver Tower
- einfacheres Kampfsystem ohne Distanzabhängigkeit, dafür mehr Variabilität beim Waffenschaden
- Charakterentwicklung über Skills, was sich anfangs nach nicht viel anfühlt, zum Ende aber einen deutlich vielfältigeren und mächtigeren Charakter als am Anfang ergibt
- sehr starker Erkundungscharakter, weil Dungeon nach und nach aufgebaut wird
- sehr viele zufällige und ortsspezifische Encounter im ganzen Spiel, was aber zu viel Rumgeblätter im Questhandbuch führt
- Gegnerverhalten weniger differenziert als bei Blackstone Fortress (immer gruppenweise, weniger Verhaltensoptionen)
- keine Initiative, Gegner werden nach Möglichkeit niedergemacht bevor sie agieren können
- wenn Gegner agieren können, kann der Schadensoutput je nach Gegnertyp ziemlich brutal werden. Party Wipe nicht ausgeschlossen
- Schwierigkeitsgrad stark abhängig von Spielerzahl und gewählten Charakteren
- Silver Tower kann "himmelhoch jauchzend" bis "zu Tode betrübt"; es ist viel Zufall im Spiel, und der kann in beide Richtungen extrem ausschlagen
Shadows over Hammerhal
- mechanisch identisch zu Silver Tower, nur mit Overlord
- Overlord sollte Neigung dazu haben, das Spiel mit eigenen Ideen anzureichern, sonst wird es insbesondere später ein recht langweiliger Job
- extrem gutes Erkundungsgefühl durch miteinander verbundene und wieder besuchbare Dungeons, die sich die Helden am besten aufzeichnen
- weniger extreme Schwankungen als bei Silver Tower, dadurch toller für die Helden, langweiliger für den Overlord
- sehr starker Fokus auf Storystelling (es kann auch mal ein paar Räume lang keine Gegner geben)
- steht und fällt mit dem Overlord-Spieler
Wow - vielen Dank für die detaillierte Darstellung. Klingt bisher tatsächlich, als ob es mich interessieren sollte - auch wenn mich da eigentlich zu viel interessiert (wer kennt es nicht). Klingt aber auch so, als sollten mich alle 3 Teile interessieren....
Was genau bedeutet denn dieses Black Fortress Annual 2019 genau? Kann mir als Laie nicht so recht etwas darunter vorstellen.
Im monatlich erscheinenden White Dwarf von GW (Magazin rund um das GW-Imperium) gibt es immer wieder kleine Szenarien und Sonderregeln für BSF. Die wurden jetzt in diesem Buch gesammelt. Find ich persönlich super
Danke dir für die Info - das macht natürlich das Black Fortress Annual 2019 auch recht interessant.
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