Beiträge von MetalPirate im Thema „Buchempfehlungen zu thematischen Spielen“

    Massemäßig müsste man ja eigentlich das Threadthema auslagern.

    Muss man nicht. Bereits in Beitrag 3 wurde ein thematisch sehr eng verwandter Thread erwähnt (und in Beitrag 4 dann verlinkt), der seitdem auch von mehreren Benutzern wieder genutzt wurde.


    BTW: So komplett off-topic ist das alles nicht. Der Threadstarter hier fragte im Startbeitrag auch: "Lesen sich Redakteure, Grafiker oder Spieleentwickler eigentlich auch in die jeweiligen Themen ein oder ist das zeitlich gar nicht möglich?"

    [Mod] Dass gar nicht mehr ausgelagert würde, ist so nicht richtig. Es ist einfach auch schwer, da eine Linie zu finden, die allen gerecht wird. Der eine Nutzer will schnelle Auslagerungen und der andere regt sich auf, sobald ein Thread zerrissen wird. Die abschweifende Diskussion entsteht ja auch nicht aus dem Nichts, sondern aus dem eigentlichen Thema heraus. Ein "lagert's aus!" ist oft leichter gesagt als getan, weil dadurch Zusammenhänge verloren gehen und Beiträge ohne zugehörigen Kontext einen anderen Sinn bekommen können als ursprünglich von Autor beabsichtigt.


    Gewisse leichte Abschweifungen kann man auch mal laufen lassen, weil sie die diversen, leicht zu unterschätzenden "Kosten" des Auslagern nicht rechtfertigen und sich meist eh schnell totlaufen. Geht einfach mal davon aus, dass sich das Moderationsteam auch intensive Gedanken macht, ob etwas ausgelagert werden soll oder nicht. So, und jetzt zurück zum Thema... [/Mod MP]

    Man darf bei dem Ganzen nie vergessen, dass Spiele in erster Linie eben Spiele sind. Keine historisch korrekten Simulationen -- schon gar nicht auf dem Niveau, wo nur Fachleute mitreden können. Meine Wohlfühlgrenze liegt in etwa da, wo jemand nach einer Stunde Beschäftigung mit dem Thema merken müsste, dass es klemmt. Um Beispiele zu nennen: Wenn bei Crusaders Thy Will Be Done trotz Kreuzzüge-Setting mit Landkarte als Spielplan diese Karte kurz hinter Konstantinopel endet, d.h. Heiliges Land gar nicht drauf, dann ist das sehr fragwürdig. Oder wenn bei Great Western Trail Vieh in den damals noch weitgehend unbesiedelten Westen gebracht werden soll anstatt historisch korrekt Richtung Nordost (Chicago war die Stadt mit den meisten Schlachthäusern), dann finde ich das auch hart an der Grenze der künstlerischer Freiheit, die man Spielautoren zugestehen sollte. Kein Grund für empörte Aufstände, erst recht nicht, wenn der Rest gut ist, aber ab da gibt's bei mir ansteigende Minuspunkte.

    Gute Nacht, wenn das die Definition von "professionell" ist. Ich nenne das "Schlamperei".

    Ich meine mit "professionell" eine Einstellung, wie sie u.a. in dem oben verlinkten Thread in der Aussage des betreffenden Illustrators durchscheint. Es ist nicht korrekt, da "Schlamperei" zu unterstellen. Ganz im Gegenteil bekommt hier jemand verbale Prügel, obwohl er mehr als notwendig gemacht hat, und zwar in einem Maße, dass man diejenigen versteht, die sagen, dass sich Profis grundsätzlich niemals an Fanforen beteiligen sollten (was ich schade finden würde, dann das ist auch bei Unknowns ein dicker Pluspunkt).


    Zitat Andreas Resch:

    Zitat

    Discussions like this come up for almost every game. This is just a game and not a history book. You can't expect one to become a history expert for every project he or she is working one. This takes way too much time that nobody really pays for. For this game I actually did a lot of research, way more than I usually do, just because I found the subject very interesting. In the end decisions are based on research material and what looks interesting visually. At that point my involvement ends. Beyond that a publisher could hire and pay a historian to check for factual errors. An illustrator can't carry all the load here.

    (Später kommt noch raus, dass er sich an einem Film orientiert hat, der in der entsprechenden Zeit spielen soll, aber selbst wohl nur 97% und nicht 100% historisch korrekt war. Man muss auch ein bisschen realistisch bleiben. Ein Illustrator muss nicht wissen, welche Klamotten man wie in welcher Dynastie getragen hat.)

    Als Beispiel für "ehrliches Interesse eines Illustrators trifft auf hohe (überzogene?) Erwartungen in Sachen historischer Korrektheit" empfehle ich folgenden interessanten und lesenswerten Thread: I think there's something wrong with the content on the cover | Gùgōng | BoardGameGeek .


    (Zum besseren Verständnis: Andreas Resch ist der Illustrator von Forbidden City, was im Laufe der Kampagne wegen Markenrechtsproblemen zu Gùgōng umbenannt wurde.)

    Lesen sich Redakteure, Grafiker oder Spieleentwickler eigentlich auch in die jeweiligen Themen ein oder ist das zeitlich gar nicht möglich?

    Grafiker werden mal kurz die Google-Bilder-Suche anwerfen, wenn sie irgendwelchen speziellen Sachen, etwa eine historische Szene, zeichnen sollen. Redakteure/Regelschreiber müssen zumindest oberflächliches Halbwissen haben, um ganz grobe thematische Fehler zu vermeiden, insbesondere bei Sachen mit historischem Bezug. Aber für nähere Beschäftigung dürfte normalerweise keine Zeit bleiben. Das schließt natürlich nicht aus, dass sich jemand in seiner Freizeit weiter damit beschäftigt, wenn es ihn sehr interessiert, aber dafür werden sie nicht bezahlt und wer sein Geld in der Spielebranche verdient, der geht da eben etwas professioneller ran als der Fan. Das ist jedenfalls der Eindruck, den ich aus Interviews oder Statements von Beschäftigten der Spielebranche gewonnen habe. Bei Autoren, die das nebenbei als Hobby betreiben, kann es auch anders aussehen.