Beiträge von Immerlicht im Thema „06.08.-12.08.2018“

    Wir haben gestern zum ersten Mal Super Dungeon Explore: Der vergessene König gespielt, welches ein Freund zum Geburtstag bekommen hat. Es ist im Grunde ein typischer Dungeon Crawler, der vom Design her ein bisschen an Videospiele angelehnt ist (Steuerkreuz-Symbol bei den Bewegungspunkten, A-Button bei den Aktionen usw.). Die Regeln sind für jemanden, der schonmal einen Dungeon Crawler gespielt hat, schnell erklärt und verstanden. Man kann das Spiel entweder mit maximal 5 Spielern im Arcade-Modus gegen eine KI spielen oder zu sechst im Klassik-Modus gegen einen Overlord-Spieler.


    Gut gefallen haben mir:

    • Das Artwork ist sehr schön gezeichnet und alles in diesem putzigen Chibi-Style, wie z.B. auch Arcadia Quest. Das komplette Spielmaterial ist qualitativ hochwertig und die Miniaturen sehen toll aus. Kriegt man direkt Lust, sie zu bemalen.
    • Das Loot- und Ausrüstungssystem: Loot kommt erstmal in einen gemeinsamen Rucksack und kann dann von den Helden ausgerüstet werden, die als nächste dran sind. Ausrüstung wird an die vier Seiten der Charakterkarte angelegt, sodass man quasi vier Slots hat (Kopf, Hand, Accessoire und Beine/Füße). Außerdem kann man auch Pets finden, die wieder eine richtig süße Miniatur mitbringen und richtig Spaß zu spielen machen.
    • Die Helden sind alle schön designed, sodass ich jeden gerne gespielt hätte. Es schien auch keiner imbalanced zu sein, jeder hatte interessante Fähigkeiten. Es sind fünf Helden im Spiel enthalten und man kann noch weitere einzeln kaufen. Dem Spiel liegt dafür natürlich ein Werbeflyer bei und man bekommt sofort Lust, sich noch mehr von diesen coolen Helden zu kaufen. Dazu aber später mehr.
    • Das Kampfsystem ist schön einfach gehalten: Man muss mit den gewürfelten Treffern die Rüstung des Gegners übersteigen, dann macht man 1 Schadenspunkt (durch Sonderfähigkeiten höchstens auch mal 2). Die Gegner haben im Arcade-Modus alle feste Werte für Rüstung und Angriff, sodass man immer nur jeweils Angriff oder Verteidigung des Helden würfelt und das ganze nicht in eine Würfel-Orgie ausartet.

    Nicht so gut fand ich:

    • Die Gegner-Aktivierung lief etwas hakelig, das liegt zum Teil aber auch daran, dass es die erste Partie war. Die Gegner-Aktivierung läuft immer über eine Karte, die man zieht. Das kann alles sein von "Beschwöre alle toten Monster auf diesem Tile neu" bis zu "Bewegen - Sonderfähigkeiten der Gegner einmal auslösen - Kämpfen". Während ersteres sehr schnell gehen kann, kann letzteres schonmal ziemlich lange dauern. Bis wir da mal durchgeblickt hatten, welches Monster welches ist (z.B. sahen sich die Minis sehr ähnlich), welches Monster ein Lakai und welches ein Anführer war und wie diese stehen (die Lakaien kämpfen im Arcade-Modus nicht selbst, sondern stärken nur die Anführer, wenn sie in Reichweite stehen), welche Sonderfähigkeiten ausgelöst werden und welche Kampfaktion die dann machen, welche Debuffs und Buffs zu berücksichtigen sind.... Das war jetzt zumindest am Anfang alles recht unübersichtlich, auch da ziemlich viele Infos auf den Gegner-Karten draufstehen und man auch noch zusätzliche Buffs beachten muss, wenn man in der Runde schon einen Miniboss getötet hat.
    • Eine Runde läuft immer so ab, dass 2 Helden aktiviert werden und danach die Gegner. Anschließend sind wieder die Helden dran, wobei dann zwei andere Helden aktiviert werden müssen, als in der letzten Runde. Das fand ich grundsätzlich kein schlechtes System und mit vier Spielern funktioniert das auch gut. Später kam aber noch ein fünfter Spieler dazu und mit fünf wirds dann ein bisschen nervig, weil man dauernd überlegt, wer letzte Runde schon dran war und wer nicht und es erhöht für alle Spieler die Downtime.
    • Wir haben ca. vier Stunden gespielt und haben dann nach der Hälfte des Dungeons abgebrochen. Am Ende wäre auch noch ein langer Kampf gegen den Endboss gekommen. Klar wird man die Spieldauer noch etwas reduzieren können, wenn man die Regeln besser drauf hat, aber selbst wenn wir in den vier Stunden den kompletten Dungeon geschafft hätten, hätte ich es als etwas zu lang empfunden. Ich weiß ja nicht, ob das nur an unserer Gruppe liegt und wir zwischendurch einfach immer zu lange rumdödeln, aber die Zeitangaben auf der Spieleschachtel sind für uns immer absolut utopisch, vor allem bei Dungeon Crawlern^^ Würde mich echt mal interessieren, wie lange andere Gruppen an so einem Spiel durchschnittlich sitzen.
    • In der Grundversion des Spiels sind 2 Minibosse enthalten. Auf jedem Dungeontile beschwört man am Ende einen davon. Die Anzahl der Dungeon Tiles hängt von der Spieleranzahl ab. Wenn ich meinen Kumpel gestern richtig verstanden habe, wird jeder Miniboss nur 1x beschworen, sodass wir dann auf den letzten beiden Tiles keinen mehr gehabt hätten, einfach nur, weil im Spiel nicht mehr enthalten waren. Stattdessen werden die anderen Monster dann nochmal aktiviert oder so. Das macht irgendwie den Eindruck, als hätte man im Grundspiel nicht genug Spielmaterial enthalten, wenn man mit 4 oder 5 Spielern spielt und fühlt sich doof an. Dazu kommt, dass die Helden- und Miniboss-Erweiterungen richtig schweineteuer sind auf Deutsch. UVP für eine Helden-Erweiterung, die nichts weiter enthält, als 1(!!!) Figur und 1(!!!!) Karte, sind 16,49 €! Auf Englisch kostet so eine Erweiterung nur 6 €. Das ist schon richtig unverschämt.

    Fazit: Hat grundsätzlich schon Spaß gemacht zu spielen und ist optisch richtig toll. Wenn man es dann mit Regelkenntnis etwas schneller hinkriegt, wäre ich immer wieder zum Mitspielen bereit. Selbst haben müsste ich es, auch wegen der frechen Preispolitik, nicht. Ich frage mich allerdings auch, wie viel Wiederspielreiz das Spiel nach ein paar Partien noch bietet, da es weder spezielle Szenarien geschweige denn eine Kampagne gibt. Wenn ich das richtig verstanden habe, baut man einfach den Dungeon nach bestimmten Regeln zufällig auf, die Gegner, Minibosse und der Endboss sind jedoch jedes Mal gleich.


    Ansonsten haben wir diese + letzte Woche noch gespielt:


    2 Runden Klong!, einmal zu zweit, einmal zu viert. Ist im Moment mein Lieblingsspiel. Die Kombination von Deckbuilding und Dungeon Crawl funktioniert einfach super und die Glückselemente sorgen für Spannung, frustrieren mich in diesem Spiel aber nicht so, wie in anderen Spielen.


    Exit - die verbotene Burg zu dritt. Zwei Stunden und drei Hilfekarten später geschafft. War ok, hat sich für mich dieses Mal aber irgendwie wie Schwerstarbeit angefühlt. Die vergessene Insel hat mir da neulich mehr Spaß gemacht. Wir werden wohl erstmal ne Pause machen mit den Exit-Spielen.


    Ultraquest zu dritt. Nach insgesamt ca. 20 Stunden konnte mein Kumpel knapp vor mir 100 Ehre! erringen und vom König zum Ritter geschlagen werden. Mein Mann war weit abgeschlagen bei 52 Ehre!, wobei man bei ihm bestimmt locker 15-20 Ehre! draufschlagen kann, die er vergessen hat zu notieren ;) Wir hatten echt viel Spaß mit dem Spiel und werden eine neue Runde starten, sobald der Kumpel seine vorbestellte 2. Auflage erhalten hat, die ein überarbeitetes Ereignisbuch mit mehr Ereignissen enthalten soll.