Beiträge von Toadstool im Thema „06.08.-12.08.2018“

    Toadstool - wie schätzt du denn jeweils die Erweiterungen ein bei den North Sea - Teilen?

    Die, die ich bisher gespielt habe, fand ich sehr gut. Also nicht nur "Nice to have", sondern mit tatsächlichem Mehrwert. Aber ich mach es mal klarer für die jeweiligen Spiele:


    Halle der Helden (Räuber der Nordsee Erweiterung)

    Die Erweiterung macht die Spielerklärung gefühlt einfacher. Jeder Spieler hat jetzt ein eigenes Spielertableau, wo das Wichtigste verzeichnet ist. Die Plätze für die Besatzungsmitglieder sind eingezeichnet, es gibt einen Platz für die Darbietungsplättchen, es ist vermerkt wie viele Rohstoffe man max. besitzen darf und es gibt eine neue Ablage/Siegpunktleiste für die Herausforderungsplättchen.

    Davon abgesehen wird das Spielbrett um einen neuen Aktionsort erweitert. Man bekommt hier nicht nur eine Handkarte, sondern auch noch Geld und Met mit dazu. Letzteres kann man einsetzen um temporär seinen Stärkewert zu erhöhen. Alternativ kann man in der Methalle auch Herausforderungen suchen. Geplünderte Orte erhalten nämlich einmalig Herausforderungsplättchen. Diese wiederum bringen Rohstoffe und Siegpunkte.

    Außerdem ist Material für einen fünften Mitspieler drin und zusätzliche Karten.

    Insgesamt würde ich das Grundspiel nicht mehr ohne diese Erweiterung spielen wollen. Klare Kaufempfehlung meinerseits!


    Fjorde der Furcht (Entdecker der Nordsee)

    Auch hier gilt, wenn einem das Grundspiel gefällt, sollte man sich die Erweiterung dazu unbedingt holen.

    Es gibt drei Gebäude die man bauen kann, die alle einen sehr starken Nutzen haben. Mit der Mühle bspw. muss ich nicht jedes mal zu meinem Heimathafen schippern, wenn ich ein Schwein abladen will. Stattdessen kann man sein Viehzeug auch in der Mühle abgeben - gerade ab Spielmitte, wird dieses Gebäude extrem wichtig, da die Wege ansonsten zu lang werden.

    Ebenfalls wichtig ist die Werkstatt. Damit kann man einen Außenposten mit nur einem Wikinger errichten, anstatt mit zwei. Und mit den Barracken kann man einen Wikinger zusätzlich bewegen.

    Außerdem kommen neue Landschaftsteile ins Spiel, man kann Wracks ausschlachten und jetzt sogar Festungen plündern.

    Also auch hier klare Kaufempfehlung!

    So, die Kühle des gestrigen Tages wurde intensiv für Pflaumen einkochen genutzt, nachdem der Pflaumenbaum im Garten meiner Schwiegereltern abgeerntet wurde. Seitdem haben wir 10 kg Pflaumen in der Bude. Die Hälfte davon wurde zu Marmelade (Pflümli), Likör, Pflaumenkuchen (Zwetschgendatschi) und Pflaumen-Paste verarbeitet. Jetzt sind immer noch 5 kg übrig … ah, und gespielt wurde natürlich auch.


    Räuber der Nordsee + Erweiterung Halle der Helden - #RäuberDerNordsee

    Partie war zu zweit (meine Frau und ich), wobei es für meine Frau das erste Spiel war. Die Regeln waren trotz Erweiterung erstaunlich schnell erklärt und ich musste mich hart anstrengen, um meine Pläne durchsetzen zu können. Unserer beider Hauptstrategie war es, so schnell wie möglich die Festungen zu plündern und Stärke/Rüstung aufzubauen. Die Walkürenleiste haben wir beide ziemlich vernachlässigt, dafür versuchte ich die Herausforderungsplättchen aus der Erweiterung zu sammeln. Am Ende habe ich deswegen allerdings verloren, weil ich das Spiel in die Länge gezogen habe, um mein Plättchenset fertig zu bekommen. Meine Frau nutzte das für sich, um die fünfte Festung zu plündern und damit das Spielende einzuleiten. Da sie auch noch Startspieler war, hatte sie insgesamt einen Zug mehr als ich, was ihr am Ende sechs Siegpunkte mehr und damit für den Sieg reichte. Fuchste mich zwar ein wenig, aber war ganz klar von mir selber versemmelt.

    Das Spiel hat meiner Frau jedenfalls sehr gut gefallen; und ich selber finde es auch sehr klasse (auch zu zweit).


    Am Abend noch beim Spieletreff gewesen, wo folgendes gespielt wurde:

    Noch mal - #NochMal

    Erstpartie für mich. Man würfelt, sucht sich zwei aus und hakt dann passende Felder ab. Gesammelt werden Punkte für komplettierte Spalten, Farben und übriggebliebene Joker. Minuspunkte gibt's für leere Sternfelder.

    Ja, war nett, aber meine Art von Spiel ist das nicht - oder anders formuliert: Einmal reicht.


    BIblios - #Biblios

    Ein Draft- und Bietspiel. Jeder repräsentiert ein Kloster und man versucht, die eigene Bibliothek mit den besten Büchern zu füllen, wovon es im Spiel fünf gibt.

    Praktisch taucht das Thema aber null auf. In keiner Sekunde hatte ich das Gefühl Bücher zu sammeln. Stattdessen sammelt man Karten, wovon es drei verschiedene Typen gibt: Geld, Farbkarten mit unterschiedlichen Werten und besondere Karten, die sofort gespielt werden müssen, mit denen man Wertungswürfel verändern kann. Von diesen Würfel gibt es fünf Stück in unterschiedlichen Farben. Die Augenzahl eines jeden Würfels bestimmt die Siegpunkte bei Spielende.

    Das Spiel besteht aus drei Phasen. In Phase eins arbeitet/draftet man sich durch einen Kartenstapel durch. Wenn man am Zug ist, Nimmt man so viele Karten wie Mitspieler am Tisch sitzen plus eine mehr. Von diesen Karten zieht man immer eine und entscheidet, ohne zu wissen welche Karten noch kommen, was damit geschehen soll. Behalte ich die Karte selber, gebe ich sie einem Mitspieler oder lege ich sie auf den Ablegestapel, wo man sie später kaufen kann.

    Ist man mit dem Kartenstapel durch, beginnt Phase zwei, wo man nun die Karten aus dem Ablagestapel kaufen kann.

    Ist man auch damit fertig, ist man in der dritten Phase. Man prüft nun pro Würfel, welcher Spieler die meisten passenden Karten hat. Derjenige dessen Kartenwerte am höchsten ist, bekommt den Würfel und damit die entsprechenden Siegpunkte. Am Ende gewinnt schließlich der mit den meisten Punkten.

    Meine Meinung: Furchtbares Spiel. Vor allem in der Erstpartie hat man keine Ahnung, welche Karten man behalten soll. Die Auktionsphase ist dann leider sogar noch öder. Keine Empfehlung von mir. Lieber spiele ich Keltis und das will was heißen.


    Entdecker der Nordsee + Erweiterung Fjorde der Furcht - #EntdeckerDerNordsee

    War für alle die Erstpartie. Trotzdem wären die Regeln recht schnell erklärt gewesen, wenn unser Spielleiter Regeln gut erklären könnte und einer unserer Mitspieler Regeln gut verstanden hätte. So war es ein wenig Rumgemurkse, bis es irgendwann endlich losgehen konnte.

    Im Gegensatz zu Räuber der Nordsee, gibt es keinen Workerplacement-Mechanismus. Stattdessen hat jeder Spieler vier Aktionen, die sich in etwa auf folgende Möglichkeiten aufteilen:

    - Schiff be- und entladen 1AP

    - Schiff bewegen (pro Feld) 1AP

    - Gebäude bauen 1AP

    - Außenposten bauen 2AP

    - ein bis zwei Wikinger an Land bewegen 1AP

    - Siedlung plündern 1AP

    - Wrack bergen 1AP

    usw.

    Mitspieler kann man im Spiel nicht angreifen, so dass man im Endeffekt ein 3X-Game spielt. Entdeckt wird jede Runde ein neues Landschaftsplättchen, das in Carcasonne-Manier angelegt werden muss. Und hier ist auch die Crux, die Plättchen sind sechseckig, womit es doch recht schwierig wird, eine geschlossene Landschaft zu legen. Große Inseln kamen bei uns kaum vor; zumal solche Versuche auch leicht zu torpedieren sind, in dem man solche werdenden Inseln absichtlich verbaut.

    Was man in dem Spiel ebenfalls schnell merkt ist, dass man nicht die Zeit hat, verschiedene Dinge gleichzeitig anzugehen. Man muss von Anfang an sich auf einige Dinge konzentrieren und den Rest ausblenden. Denn je länger das Spiel dauert, umso größer wird die Landschaft und umso länger werden die Wege, die man mit seinem Schiff (man hat nur eines!) zurücklegen muss. Da in das Schiff aber immer nur drei Leute/Vieh Platz haben, Siedlungen aber teilweise mit vier oder fünf Leuten angegriffen werden müssen, ist eine gute Logistik ein zentrales Spielelement.

    Persönlich ging meine Außenposten-Strategie ganz gut auf, so dass es am Ende mit 50 Punkten knapp zum Sieg reichte. Knapp dahinter mit 48 Punkten lag der zweite Platz (Vieh-Sammelstrategie). Platz 3 und 4 hatten dann 43 und 40 Punkten.

    Fazit: Nettes Spiel, das aber meiner Meinung nach nicht an Räuber der Nordsee heranreicht.


    Crazy Words (Die Erwachsenenversion) - #CrazyWords

    Ebenfalls noch nie gespielt, aber von Youtube kannte ich es. Vier von sechs Leuten haben viel gelacht, zwei waren leider peinlich berührt und forderten immer wieder die Kinderversion, die aber nicht zur Verfügung stand.

    Jedenfalls ist "PI DOF" eine dünnflüssige Angelegenheit und "Gaudy Hür" eine Kneipe auf der Reeperbahn. Das ist doch eine klare Angelegenheit! Drei von fünf Spieler sahen das aber anders. Egal, lustig war's und gewonnen hat bestimmt auch irgendjemand. Crazy Words hat mich als Absacker total überzeugt und werde ich mir demnächst wahrscheinlich auch zulegen; ob's bei mir dann aber kindgerechter wird, wage ich zu bezweifeln.