Beiträge von Sloti im Thema „23.07.-29.07.2018“

    Letztes Wochenende gab es wieder einen Spieleabend mit der Freundin. Dieses Mal wieder mit mehr Zeit, sodass die Möglichkeiten zur Spielauswahl etwas besser waren.


    Begonnen wurde mit Tzolk‘in von Daniele Tascini und Simone Luciani. Wir hatten das Spiel bereits im Veröffentlichungsjahr bei einem Kumpel gespielt, aber aufgrund meiner damaligen Spielepräferenzen hatte ich es nicht erworben. Dieses Jahr konnte ich es günstig erwerben, sodass es jetzt auch einen Platz in meiner Sammlung gefunden hat.

    Das Spiel begann recht verhalten, da beide erst einmal herausfinden wollten wie sich die Maiskosten (Kosten für Anzahl der eingesetzten Arbeiter sowie die Position auf dem Zahnrad) beim Einsetzen bemerkbar machen. Entsprechend wurde auch früh bei den Technologien (Aktionen durch Fortschritt auf einer Skala aufwerten) auf Landwirtschaft (zusätzlicher Mais bei Aktionen in Palenque) gesetzt. Nachdem man sich aber ein bisschen darauf eingespielt hatte, ergänzten wir beide einen weiteren Arbeiter und entwickelten Strategien um Siegpunkte zu generieren.

    Meine Freundin setzte hierbei auf Kristallschädel und platzierte nach und nach vier davon in Chichen Itza (Siegpunkte und Schritte im Tempel). Durch Technologien in Theologie (das nächst höhere Feld in Chichen Itza ausführen und nach einer Aktion in Chichen Itza einen Rohstoff für einen Schritt im Tempel abgeben) konnte sie hierbei auch etwas flexibler agieren und zusätzliche Schritte im Tempel (Belohnungen in Form von Rohstoffen und Siegpunkten) machen und somit noch zusätzliche Siegpunkte generieren.

    Ich setzte hingegen auf zusätzliche Schritte bei den Technologien zur Rohstoffgewinnung (zusätzliche Rohstoffe bei Aktionen in Yaxchilan) und platzierte Gebäude (verschiedene Soforteffekte unter anderem Schritte auf Technologieskalen) und letztendlich Monumente (Siegpunkte für bestimmte Ziele). So schaffte ich es zum Ende der Partie 8 Gebäude und auch 2 Monumente zu bauen. Die Gebäude unterstützten mich hier beim Fortschritt auf den Technologienskalen, sodass ich mit dem Monument für die Technologiestufe und dem für errichtete Gebäude letztendlich den Großteil meiner Siegpunkte machen konnte.

    Obwohl es im gesamten Spiel eher nach einem Sieg für meine Freundin aussah, wurde es zur Auswertung hin spannend. Ich schaffte es mit meinen Monumenten ihre Siegpunkte über Kristallschädel und Tempel auszugleichen und konnte mich beim Mais dann mit einem Punkt unterschied beim 73-72 durchsetzen.

    Abseits der Zahnräder bietet Tzolk’in jetzt keine Überraschungen und Highlights aber das braucht es auch nicht. Das Spiel lebt von den Zahnrädern und es ist auch weniger der Mechanismus der Aufwertung der Aktionen über Zeit als vielmehr die damit verbundenen Planungen des Einsetzens und Herausnehmens, die das Spiel spannend macht. Es gilt immer entweder Arbeiter einsetzen oder Arbeiter herunternehmen und das mit möglichst hohem Ertrag. Hier ist bei uns auf jeden Fall noch viel Luft nach oben, sodass wir uns auf weitere Partien freuen.




    Als zweites gab es dann AquaSphere von Stefan Feld. Das Spiel kommt bei uns viel zu selten auf den Tisch aber inzwischen haben wir aber genug Partien gemacht, sodass man schnell wieder reinkommt.

    Dieses Mal wurde mir der Variable Spielaufbau zum Verhängnis. Meine Freundin startete mit der Aktion U-Boot einsetzen (U-Boote in Sektoren einsetzen für direkte Punkte und freischalten verschiedener Boni in der Zwischenwertung) und schaffte es über eine Forschungskarte (Karte erhalten für direkte Punkte und kurzfristige oder dauerhafte Boni) und durch Programmieren (Aktion planen) in der ersten Runde 3 U-Boote zu platzieren. Damit hatte sie zwar wenige Wissenspunkte für den Moment generiert, konnte aber in jeder Zwischenwertung 4 Zeitmarker (Rohstoffe) erhalten und die Punkte für eingesetzte Bots einfahren.

    Dass die Programmkarten (Festlegung der Verfügbarkeit der planbaren Aktionen) die Zeitmarker nehmen-Aktion (Ressource erhalten) in den folgenden Runden in den oberen Bereich platzierte machte das Spiel praktisch zu einem Selbstläufer. Konnte ich in der ersten Runde noch genügend Wissenspunkte generieren um mitzuhalten, musste ich in den folgenden Runden mangels Zeitmarker frühzeitig passen und ihr das Feld überlassen.

    So konnte sie auch die Mehrheit auf den Kontrollfeldern (Mehrheit für ausgeführte Aktionen in verschiedenen Sektoren) praktisch nach Belieben kontrollieren und ließ mich dann auch noch regelmäßig die Minuspunkte für nicht eingefangene Oktopoden (zufällige Verteilung in jeder Runde) einfahren. Ich setzte in Folge zeitweise auch darauf diese zu entfernen, doch erhöhte ich damit lediglich ihre Optionen. Entsprechend stieg der Abstand auf der Wissensleiste (Siegpunktleiste) Runde für Runde und mündete schließlich in einem deutlichen 80-62 für meine Freundin.

    Das Spiel ist unabhängig vom heutigen Ergebnis immer wieder ein Erlebnis. Die Limitierung aller Ressourcen über das Labor, der geplanten Aktionen über die Anzahl der programmierten Bots sowie der Wissensleiste über die roten Linien machen jede Entscheidung spannend. Generiere ich beispielsweise viele Punkte muss ich das überschreiten der roten Linie einplanen. Hole ich mir Zeitmarker oder Kristalle muss ich diese auch unterbringen können. Hier muss jeder Zug stimmen und mit der Aktion Bot programmieren liefert der Autor auch mein persönliches Highlight. Die nächste Partie kann kommen.




    Weiter ging es mit Cacao von Phil Walker-Harding. Wir verwendeten das Landkarten-Modul aus der ersten und die Module Die Edelsteinminen, Der Baum des Lebens und Die Gunst des Imperators aus der zweiten Erweiterung.

    Dieses Mal mit gab es einen besseren Start für mich. Dank einer Doppelplantage (Cacaofrüchte erhalten) und 4er-Marktes (Früchte für Goldmünzen verkaufen) konnte ich früh 16 Goldmünzen einfahren und mich etwas absetzen. Das ich in den folgenden Runden dann auch noch erfolgreich die Edelsteinminen (verschieden farbige Edelsteine für Masken und damit Münzen erhalten) plünderte, machte es meiner Freundin nicht einfach. Zwar konnte sie in der Zwischenzeit einige Münzen über den Imperator (wechselt auf das Arbeiterplättchen das in selber Spalte oder Zeile gelegt wird und liefert Münzen für das Plättchen auf dem er steht) gut machen, doch war das natürlich kein adäquater Ersatz.

    Über geschicktes Platzieren der Märkte und den Verkauf von Cakaofrüchten arbeitete sich meine Freundin dann zwar noch heran, musste mir dazu aber zu viele Edelsteine überlassen. Über diese erhielt ich dann auch 3 Masken und hätte sogar fast mit einem Edelstein mehr noch die vierte Maske erhalten. Hier war auch das überbauen durch die Sonnenkultstätte (Sonnensteine erhalten um nach Abgabe dieser ein Arbeiterplättchen auf ein eigenes platzieren zu dürfen) ein zentraler Baustein, der leider nicht ganz reichte. Unabhängig davon konnte meine Freundin sich aber zu keiner Zeit eine Führung erarbeiten und musste sich entsprechend mit 89-81 geschlagen geben.

    Durch den Austausch der verwendeten Plättchen durch die Erweiterungen wird das Spiel nicht aufgebläht und bleibt in seinem angenehmen Zeitrahmen. Dabei bringen die verschiedenen Module auch noch eine schöne Varianz. Insbesondere der Austausch der einfachen Goldgruben des Grundspiels macht das Spiel interessanter und bietet neue Optionen. Durch das Landkarten-Modul wird die Planbarkeit erhöht und die Edelsteinminen bieten auch eine schöne Alternative zu der Mehrheitswertung der Tempel. Leider enthalten beide Erweiterungen ein Modul das uns nicht überzeigen konnte. Weder das Hütten-Modul der ersten Erweiterung noch Die Gunst des Imperators aus der zweiten konnten bei uns punkten. Die Mechanismen wirken aufgesetzt und bieten uns keinen Mehrwert. Auf diese werden wir wohl in unseren weiteren Partien verzichten.




    Passend zur zweiten Partie gab es zum Abschluss dann noch eine schnelle Partie OctoDice von Chris Toussaint.

    Obwohl beide versuchten sich in den ersten Runden über die Laborerweiterung (Aktionen aufwerten) Flexi-Lab (gelbe Würfelseite zählt als Joker) ihre Optionen zu erweitern, liefen die ersten Runden nicht gut. So musste neben ein paar Laborerweiterungen die zum Start unattraktiven Aktionen U-Boot startbereit machen (Punkte in Zwischenwertung für passende Bots) und Kristalle analysieren (direkte Punkte entsprechend abgebildeter Zahl) gewählt werden. Daher kamen beide mit wenigen Punkten aus der ersten Zwischenwertung.

    Dann kam das Spiel aber noch in Schwung. Über mehrere Aktionen Forschung (ansteigende direkte Punkte) konnten die ersten relevanten Punkte eingefahren werden und mit den zugehörigen Bots (ansteigende direkte Punkte) konnten die U-Boote auch noch Punkte beisteuern. Leider trug meine Forcierung auf Laborerweiterungen keine Früchte. Ich konnte nicht genügend entsprechende Aktionen erhalten und hier keinen Profit erwirtschaften. Das meine Freundin auch in keinem anderen Bereich groß punkten konnte, hielt das Spiel spannend und sie konnte sich mit 39-38 nur denkbar knapp durchsetzen.

    Immer noch einer der Favoriten als kleines Spiel für den Abschluss. Genügend Tiefe um nicht belanglos zu sein bei angenehmer Spielzeit. Ich vermute mal es kommt bald wieder auf den Tisch.


              



    #Tzolkin #AquaSphere #Cacao #OctoDice