Beiträge von Fyannon im Thema „16.07.-22.07.2018“

    nomak Gut zu wissen, dass eure Partie deutlich ausgewogener verlief, das war eine kleine Befürchtung, die ich nach unserer ersten Partie hatte. Die zwei Regionen zu erobern erschien mir mit Ruhmesplättchen und der richtigen Karte zunächst deutlich leichter als drei Monster zu töten. Das wird sich aber wohl in der zweiten Partie ausbalancieren.

    Bei uns wurde der Samstagabend dieses Mal mit der ersten Partie Lords of Hellas eröffnet. Der Ersteindruck nach dem Aufbau war stimmig, die Miniaturen sind für mich (als Laie) auf dem Bloodrage-Niveau, also sehr detailreich, mit scharfen Kanten und stabilem Material. Innovativ ist der Zusammenbau-Mechanismus der Monumente, aber dazu später mehr. Auch schön gemacht ist, dass der Standee eines Hopliten genau in die Vertiefung der Stadt passt, in der er seine Verstärkung erhält. Jeder Kartenstapel hat seinen Platz auf dem Spielfeld, das ausreichend groß ist, die Pappaufsteller für die Tempel fand der Spielbesitzer persönlich nicht so schön, weshalb diese durch Plastik-Minis aus einer Erweiterung ersetzt wurden. Die Vermischung von Roboter-Sci-Fi-Technik und griechischer Mythologie ist sicher nicht jedermanns Sache, uns hat es jetzt aber nicht wirklich gestört, da das Thema, wie auch bei Kemet oder Bloodrage ja bei solchen Kampf und Area-Control-Spielen, zumindest bei uns, erstmal zweitrangig ist.

    Jeder wählt sich also einen Helden, der verschiedene Fähigkeiten und Startboni besitzt und erhält dazu eine kleine Armee aus Hopliten, sowie ein Aktions-Tableau einer Farbe. Bei uns wurde mit Helena, Herakles, Achilles und Odysseus gespielt, einer davon (ich glaube Odysseus?) ist nicht in der Grundschachtel enthalten, sondern eine Promo zum Spiel. Insgesamt gibt es vier verschiedene Strategien dieses Spiel zu gewinnen: ein Monument bauen und in der dritten Runde halten, zwei Regionen kontrollieren, drei Monster besiegen oder fünf Gebiete mit Tempeln halten. Pro Zug hat man verschiedene kleinere Aktionen, also den Held bewegen, Hopliten bewegen, Priester aussenden oder Artefakte aktivieren, von denen man beliebig viele durchführt. Seinen Zug schließt man mit einer besonderen Aktion, die danach auf dem Aktionstableau abgedeckt und erst wieder verfügbar wird, sobald ein Spieler sich entscheidet eines der drei Monumente auszubauen. Man muss sich also immer wieder überlegen, in welchem Zug man welche besondere Aktion am dringendsten braucht oder wann es sich lohnt, ein Monument weiter zu bauen.

    Kämpfe unter den Spielern werden mit Kampfkarten abgewickelt, die Angriffsboni auf die sich in dem Gebiet befindenden Hopliten geben. Interessant gelöst finde ich hier, dass man nicht die gegnerischen Hopliten tötet, sondern besonders starke Kampfkarten Opfer in den eigenen Reihen fordern.

    Neben den Spielern und ihren Armeen schwirren auf der Karte auch noch Monster aus der griechischen Mythologie herum, darunter Medusa, der Cerberus oder eine Chimäre. Diese kann man ebenfalls angreifen und muss hier bestimmte Schadenssymbole auf den Kampfkarten beachten, um den Monstern Trefferpunkte zufügen zu können. Überhaupt sollte man nebenbei auch noch die Fähigkeiten seines Helden verbessern, um mehr Kampfkarten ziehen oder mehr Hopliten bewegen zu können. Dies geht über das Aussenden von Priestern zu den Monumenten oder das Erfüllen von Quests, die immer mal wieder auf dem Spielfeld auftauchen. Priester erhält man durch das das Erbauen von Tempeln in bestimmten Gebieten unter Kontrolle des eigenen Heeres. Es gibt also eine Menge zu tun für einen griechischen Helden und seine Gefolgsleute.


    Bei Spielstart war schnell klar, dass sich die Männer der Runde in epischen Schlachten mit den Monstern schlagen wollten. Zwei blockierten sich aber schon bei der Startaufstellung gegenseitig in der unteren Hälfte der Karte, weshalb es nach den ersten Zügen eher zu einem Wettrüsten der Hopliten ausartete. Ich hatte als Held Odysseus gezogen, durch meine Spezialfähigkeit konnte ich Gebiete, in denen sich mein Held befindet, für eine Bevölkerungsstärke weniger erobern. Der Spielbesitzer wurde durch zahlreiche Monster, die sich in seine Gebiete bewegt hatten, relativ schnell ausgeblockt, da immer wieder Hopliten starben oder sich, wegen Medusa, nicht bewegen konnten. So konnte ich mich im Norden verhältnismäßig schnell ausbreiten, auch begünstigt durch eine Segenskarte, die die geforderte Bevölkerungsstärke der Gebiete nochmal um zwei verringerte. Kurz nachdem das zweite Monumentteil aufgebaut worden war, beendete ich deshalb das Spiel mit der Eroberung der roten und gelben Region, sehr zum Leidwesen der Herren, die sich auf ihre Schlachten gegen die Ungeheuer gefreut hatten.

    Resultiert ist dieses plötzliche Ergebnis wohl nach etwa 1 Stunde Spielzeit aus der Vorsicht der ersten Partie. Jeder war erstmal beschäftigt damit die verschiedenen Möglichkeiten zu erfassen und eine grobe Strategie zu verfolgen. Dafür ist das Spiel aber vermutlich zu reaktiv gedacht. Man kann keine Strategie verfolgen ohne das Treiben seiner Nachbarn zu beobachten und gegebenenfalls militärisch zu intervenieren, um dessen Pläne zu vereiteln.


    Trotz des abrupten Endes hat das Spiel Spaß gemacht und wird bestimmt bald wieder auf den Tisch gebracht. Es fühlt sich für mich ein bisschen wie der große, ausführliche Bruder von Bloodrage und Kemet an, der noch etwas mehr und differenzierte Siegmöglichkeiten mitbringt, weshalb hier wohl aber auch eine höhere Spielzeit zu erwarten ist (die 1 Stunde unserer Erstpartie würde ich nicht als Standard einschätzen).


    Danach gab es eine Runde The Mind, etwas erschlagen von Lords of Hellas scheiterten wir aber bereits in Level 3, weshalb wir das Spiel ganz schnell wieder wegpackten, manchmal passt es einfach nicht.


    Außerdem T.I.M.E Stories - Die Drachen-Prophezeiung, die Partie wurde dann am Sonntag fortgesetzt und die Mission abgeschlossen. Hat uns sehr gut gefallen mit den neuen Mechanismen und dem Plot-Twist, bisher für mich das ausgeklügeltste Szenario der Reihe.


    Und das zweite Kapitel von Maus & Mystik. Kurz und knackig mit einem kurzen Zittermoment, als Finger von den Ratten gefangen wurde. Mehr (Komplexität) braucht man manchmal gar nicht.


    #LordsOfHellas #TheMind #TimeStories #MausMystik