Beiträge von richy81 im Thema „09.07.-15.07.2018“

    Das sehe ich ähnlich. Marco Polo ist eines meiner Lieblings-Euros, aber die Venedig-Erweiterung habe ich mittlerweile wieder verkauft. Eine "Kann"-Erweiterung, wenn es einen nicht stört, dass sie den Charakter des Spiels entsprechend verändert.

    Versteht mich nicht falsch, ich mag die Erweiterung insgesamt auch und möchte sie nicht missen. Neue Charaktere sind immer toll und sorgen für Abwechslung, auch die Möglichkeit für einen fünften Spieler ist schön (wenn auch noch nicht genutzt).


    Venedig-Plan und die Gefährten sind für unsere Partien aber erst bei vier oder fünf Spieler interessant, weil wir die Enge und den Mangel an Ressourcen des Grundspiels mögen, der dann zumindest teilweise verloren geht. Zu viert kommt bei uns deshalb maximal eines dieser zusätzlichen Elemente zum Einsatz, irgendwann zu fünft dann vielleicht mal das volle Programm. In Vollbesetzung wird es ansonsten vermutlich auch zu eng.

    Hatte ein sehr schönes, spielreiches Wochenende mit Besuch von Freunden aus dem Norden. Zumindest mit ihm wir dann immer auch gespielt. Samstag kam dann noch mein regelmäßigster Spiele-Kumpel dazu, so dass in verschiedenen 2er, 3er und 4er Konstellationen gespielt wurde.


    Azul, das vor einer Woche bei mir eingezogen war, kam dabei insgesamt viermal auf den Tisch. Einmal zu dritt und dreimal zu zweit, eine 2er Partie auch erstmals mit der Profi-Seite.

    Gefällt mir und auch allen anderen Mitspielern sehr gut. Viele spannende Entscheidungen in kurzer Zeit, die Möglichkeit auch fies zu spielen oder sich mal komplett ins Abseits zu manövrieren, dazu die Rückseite, die sich nochmal anders spielt und etwas anspruchsvoller ist...tolles Ding. Bei ca. 10 Minuten pro Mitspieler wird das sicher noch sehr oft auf den Tisch kommen. Zwei Siege, zwei Niederlagen hier für mich.


    Terra Mystica in 4er Runde war geplanter Hauptakt des Samstags. Neben mir (rund 10 Partien), waren am Start: Mein 300+ Partien Terra Mystica-Experten-Kumpel und mit meinem Freund aus dem Norden sowie meiner Frau zwei Erstspieler. Dass meine Frau mal bei einem Spiel wie Terra Mystica am Start ist war vor einem Jahr noch völlig undenkbar, aber von Marco Polo ist der Sprung dann auch nicht mehr so groß.

    Meine Frau erhielt die Hexen als Einsteigervolk, der Rest zog ein Tableau und wählte dann das Volk...unser Experte bekam so die Nixen, der zweite Einsteiger die Halblinge und ich die Chaosmagier. Damit begann das Dilemma für mich. Was farbenmäßig erstmal nach einer guten Konstellation aussah, entpuppte sich als äußerst schwierige Ausgangssituation. Ich hatte mit meiner einzigen Startsiedlung nur eine Möglichkeit auf Nachbarschaft auf der südlichen Insel und es war absehbar, dass ich dort wenig Chancen auf Ausbreitung hatte als letzter in der Zugreihenfolge.

    Sicherlich untypisch für die Chaosmagier baute ich in der ersten Runde erstmal die Festung. Die Doppelaktion war ganz nett und konnte ich in den Folgerunden zumindest einige Mal sinnvoll nutzen, um viele Machtaktionen zu bekommen. Davon abgesehen lief vor allem im Mittelspiel wegen Geldmangel nicht viel zusammen. Ich musste mich über den Fluss nach Norden ausbreiten, baute einige Siedlungen und mein Heiligtum, aber weil bis zur letzten Runde niemand sonst in der Mitte und im Norden unterwegs war, konnte ich ohne Nachbarschaft keine Handelshäuser bauen.

    Um es abzukürzen, am Ende war ich froh, dass ich noch knapp zwei Städte gründen und zumindest noch einen geteilten zweiten Platz sichern konnte. War aber zumindest hinter den Nixen sehr knapp…138-93-93-89. Meine Frau hat sich trotz letztem Platz fürs erste Mal sehr gut geschlagen.


    Weiter ging es in gleicher Konstellation mit Auf den Spuren von Marco Polo. Zu viert nutzten wir die Gelegenheit erstmals mit dem Venedig-Plan zu spielen.

    Die Venedig-Erweiterung hat mir gut gefallen, im Spiel zu viert aus meiner Sicht ein Kann, aber kein Muss und wenn dann wie bei uns am Samstag besser ohne Gefährten. Ansonsten geht wohl ein bisschen der Mangel an Aktionsfeldern verloren und es wird zu "offen".

    Bei uns wartete Venedig mit starken Stadt-Aktionen auf (u.a. 3 Gold für eine 6), so dass mein Kumpel und ich uns gleich dort ausbreiteten. Nutzen konnte das aber überwiegend er, weil er ständig 6er würfelte und in der Zugreihenfolge immer vor mir war. Mit Gold im Überfluss und generell haufenweise Ressourcen durch seinen Schnorrer Mercator stand sein Sieg so auch recht früh fest, auch wenn er aufs Reisen fast komplett verzichtete.

    Mit Altan Ord (Gebäudeboni), der durch Venedig sicherlich an Stärke gewinnt, konnte ich mit Auftragsmehrheit hauchdünn Zweiter werden. Dahinter mein Kumpel aus dem Norden, der ständig über seinen angeblich vergleichsweise schwachen Geschenke Charakter Fratre Nicolao meckerte, aber insgesamt lief es doch recht gut bei ihm. Abgeschlagene Letzte wurde meine Frau mit Donata Badoer und ihren Würfelplättchen, die Venedig komplett ignorierte. Ergebnis: 116-98-97-69.


    Sonntag gab es noch eine 2er Partie Five Tribes, das ich letzte Woche als Schnäppchen geschossen hatte. Ich hatte schon zwei 4er Partien auf dem Buckel, für meinen Kumpel war es die Erstpartie.

    Funktioniert erwartungsgemäß sehr gut zu zweit. Auffällig, dass die Dschinns zumindest gegenüber meinen 4er Partien im Spiel zu zweit an Bedeutung gewinnen. Wir hatten beide drei Stück und machten damit ordentlich Punkte. Ich vor allem mit dem, der 3 Punkte für gelbe Meeple bringt, von denen ich am Ende 11 Stück hatte. Das und mein Überschuss beim verbleibenden Bargeld, weil ich häufiger blaue Meeples sammelte verhalf mir zum 224-186 Sieg. Das Spiel liegt mir, dritter Sieg im dritten Spiel. BGG erstmal 8/10.


    #Azul #TerraMystica #AufdenSpurenvonMarcoPolo #FiveTribes