Beiträge von Kermeur im Thema „09.07.-15.07.2018“

    Wir haben die Urlaubswoche in der Heimat für ausreichend viele Spiele in total unterschiedlichen Besetzungen nutzen können und eine Vielzahl an schönen Stunden erleben dürfen. :)


    Ein Spiel um des Spielens willen ist meiner Meinung nach Cat Lady. Ohne die Streuner haben wir es erstmals unserer Großen und Oma beigebracht. Beide haben es mit Begeisterung gespielt. Der ansonsten Nichtspielende Patenonkel war ebenfalls recht angetan. Mit einfachsten Regeln und Abläufen überzeugt das Spiel auf ganzer Linie. es ist kurz, spannend, hübsch anzusehen und bietet einem genug Wege zum Sieg und damit auch Entscheidungszwänge. :)


    Ebenfalls sehr schön zu Viert einige Partien Mein Traumhaus gespielt, hier ebenfalls ohne Sonderkarten (die haben wir einfach umgedreht). Das Spiel hat auch Oma wiederum schnell verstanden und sehr gern mit uns und ihrer Enkelin gespielt. Und wenn diese dann erstmal Lesen kann sollten auch die Sonderkarten keine Schwierigkeit mehr sein. Das schöne bei uns ist ferner, dass es immer zwei Sieger gibt. Einmal der mit den meisten Punkten und dann der mit den meisten Kindern. Hmmm, Punkte habe ich irgendwie nie viele und Kinder auch nicht. Irgendwie ist die Große dann da doch recht oft Doppelsieger. :)


    Dann waren wir bei der Familie von Stilp zum Spielen eingeladen. Zum Auftakt bei sengender Hitze (wir haben stilecht draußen gespielt) gab es das Archäologiespiel schlechthin: Jenseits von Theben. Das Spiel lebt vor allem vom "echten" Archäologenflair". Bestens ausgerüstet mit viel Wissen, Assistenten und Schaufeln geht es für lange Grabungskampagnen in den Vorderen Orient um dann genau eine hübsche Schale zu finden, während der Laie mit wenig Wissen und nur kurzem Aufenthalt vor Ort ein Artefakt nach dem anderen aus dem Beutel zieht. Das sorgte bei dem Großteil der Spiel für allgemeine Heiterkeit - es kommt der Realität aber auch sehr nahe! Jenseits von Theben ist rundum gelungen. Angenehme Spielzeit viel Interaktion (was sammelt der andere, wo kann er noch graben, nimmt er mir die Ausstellung weg, wann bin ich dran), hübsche Grafik und eine sehr gute Ausstattung (bedruckte Beutel, Chronometer). Spielerherz was willst du mehr?


    Anscließend gab es noch eine Partie Oben und Unten von Ryan Laukat, das hatte sich meine Frau gewünscht, weil auch die Hausherrin das Spiel ganz gerne spielt. Ich finde es ganz ok. Ein Workerplacementspiel halt mit nervigen Vorlesetexten. Immerhin haben sich die Hausherrin und ich uns viel Mühe beim Vorlesen gegeben. :) Gespielt wurde mit einigen Erweiterungen, so dass wir beim Erkunden nun auch in irgend einen Wald gehen konnten oder in eine totbringende Wüste. Naja, war mir recht egal wohin es ging. Entweder man erhielt was brauchbares oder eben nicht. Na da liegt die Crux im Spiel. Wer hier einfach Glück hat hat ungemeine Vorteile im Spiel, die anderen gucken dann zu. Ich zum Beispiel bekam für irgendwas irre viel Geld, so dass ich mir schon in Runde 3 ein Siegpunktgebäude kaufen konnte, und dann dafür munter Leute angeheuert habe. Die lagen zwar dann alle irgendwie krank und nutzlos zu Hause rum (ich hatte kaum Betten) aber egal, jeder Invalide war 2 Punkte wert.

    Die zweite Erweiterung waren irgendwelche Wälder, die man zwischen Gebäude legen konnte. Die fanden alle am Tisch recht stark, weil sie für absolut risikoloses Spielen viele Punkte gebracht haben. Der Hausherr hat im Übrigen gewonnen. Ich war mit meinem zweiten Platz auch sehr zufrieden. :)



    (Oben und Unten)


    Mit meiner Frau gab es dann die Tage noch ein echtes Schwergewicht: Inhabit the Earth. Ich vermute ja, dass das Spiel aufgrund des furchtbar abschreckenden Covers nur eine kleine Fangemeinde haben dürfte und auch so nicht oft auf den tisch kommt. bei unknowns lese ich jedenfalls so gut wie nichts über diese Perle von einem Spiel. Ja es geht wieder um Siegpunkte, aber die sind zum einen niedrig, variabel und man muss sie sich hart erarbeiten. Ferner ist es ein Rennspiel. Erreichen zwei Kreaturen das Ende vom Kontinent ist das Spiel sofort vorbei. Das gibt viele Möglichkeiten. Mache ich ein schnelles Spiel und gebe dem Gegner keine Luft zum Atmen oder mache ich ein langsames Spiel und versuche mit möglichst vielen Punkten aus dem Spiel zu gehen? Inhabit the Earth ist im Kern ein Kartenspiel. Spiele Tiere aus, setze sie auf den Kontinenten ein, entwickle sie, passe sie an oder vermehre sie. Darum geht es. Umso größer die Herde um so mehr Karten kann man ziehen, sind sie angepasst können sie sich weit auf dem Kontinenten bewegen. alles mag wohl überlegt sein und manchmal lohnt es sich auch auszuwandern, wenn man auf dem alten Kontinenten nicht mehr weiter kommt. Wobei ich nie auswandere. Meine Viecher bleiben immer wo sie sind und sind gut an den Kontinenten angepasst, und so rennt dann auch die kleine Echse enorm schnell durch Australien. Entwickeln lohnt sich gegen Ende hin um damit mehr Punkte zu machen und so wird dann aus dem Faultier eben die Rennmaus. :) Im ersten Spiel setzte ich auf Speed, hatte nur Kreaturen aber das reichte um das Spiel zu beenden und um mit relativ wenig Punkten (35) deutlich zu gewinnen. Meine Frau konnte ihre Menagerie gar nicht erst richtig entwickeln. Im zweiten Spiel war das schon anderes. Jeder hatte sechs Kreaturen, teilweise in Vollstärke und mit guten Punktekarten versehen. Ich hatte zum Beispiel irgend ein Viech, was mir 2 Punkte für jede Kreatur im 2er Bereich auf den Kontinenten brachte, ich wollte mich also folglich gar nicht bewegen. Und meine Frau freute sich sehr, erstmalig überhaupt das Spiel zu beenden. Reichte bei ihr zu einem guten zweiten Platz. 58-57 für mich. Das ist echt mein Spiel!

    Noch was zur Grafik: Landschaften und Symboliken sehen sehr gut aus und die Symbole sind sehr gut erkennbar und wohl auch an echte Symbole aus dem Zoo angelegt. Die Tiere sehen nuja anders aus. Aber die Grafik passt einfach zu diesem harten Spiel ums Ausbreiten, Überleben und Wettrennen. Ein Menzel oder Dutrait wäre hier sicherlich eher keine gute Wahl. Also: Wers noch nicht kennt unbedingt mal Probespielen! Tolles Rennspiel!



    (Inhabit the Earth)