Beiträge von ravn im Thema „Founders of Gloomhaven“

    Mit (fehlendem) redaktionellen Feinschliff meinte ich die diversen Details, die eventuell ein vielfältigeres Gesamtwerk ausmachen. Aber eventuell hätte eine Redaktion die der Übersicht wegen auch vereinfachen können. Warum unterschiedliche Geländetypen, die zudem noch verdeckt werden, wenn es ohne Gelände und stattdessen eher so etwas wie "an Wasser", "an Strassen", "an Mauern" eventuell auch möglich gewesen wäre, die Kosten zu variieren? Also umdenken, damit sich so ein Spiel geschmeidiger spielt. Wer aber solche Herzblutspiele mag und sich da reinknien will (Feudum gehört wohl auch zu dieser Klasse), bekommt eine Menge Spiel geboten. Interessant ja, elegant aber eher weniger, weil teilweise sperrig und überladen.

    Kann ich bestätigen. Wenn die Plättchen mal liegen, dann erkennt man den Baugrund nicht mehr. Der ist aber wichtig zu wissen, ob man da mit einer Trade-Folgeaktion Zugang zu der Ressource bekommen kann und wie teuer dieser Zugang überhaupt ist. Denn Geld war bei mir immer knapp und ob ich nun 1 oder 4 bezahlen muss an den Mitspieler / Dummyspieler macht schon einen Unterschied.


    Der redaktionelle Feinschliff einer erfahrenen Redaktion wie HiG hätte dem Spiel gut getan. So hat es wie diverse andere Eurogames eines Kleinstverlages seine Ecken und Kanten in Funktionalität und zu vielen Detailmechanismen.

    [Mod] aus [Kickstarter] - Founders of Gloomhaven [yze]


    Erstpartie eben entspannt mitgespielt. Siehe oben. Mein Kurzeindruck:


    Gloomhaven selbst muss man nicht kennen, zumindest habe ich wenig bis nichts wiedererkannt. Eventuell wenn man die Kampagne von Gloomhaven weiter als das erste Szenario gespielt hat. Somit ist das Thema für mich austauschbar, stört aber auch nicht.


    Spielmechanisch hat mich Founders of Gloomhaven an The Great Zimbabwe erinnert, eben weil es auch diese mehrstufigen Warenketten hat und das Spielgeschehen im Laufe der Partie immer komplexer und auch (ohne Spielerfahrung) unübersichtlicher wird. Während The Great Zimbabwe sehr komprimiert in Gestaltung und dem Spielablauf daherkommt, packt Founders of Gloomhaven etliche Mechanismen aufeinander. Dadurch wird der Einstieg schwieriger, es ergeben sich aber auch mehr Möglichkeiten.


    Die eigentlichen Aktionen sind kartengesteuert. Wie Puerto Rico führt der aktive Spieler die Hauptaktion seiner Karte aus und die Mitspieler können mit einer abgeschwächten Aktion folgen oder eine der Basisaktionen machen. Neue Karten werden mit Geld angeworben, brauchen aber auch Zugriff auf Warenquellen. Punkte macht man über Waren, die man an Gebäude liefert. Dazu müssen zudem Wege gebaut werden, um die Warenquellen mit den Gebäuden zu verbinden. Dabei muss man notgedrungen auch Punkte an Mitspieler abgeben, weil man eben nur zwei der Grundwarenquellen bauen, an den anderen Waren aber teilhaben kann und auch muss. Weiter kann man noch Arbeiter auf allgemeine Karten stellen, um besondere Aktionen auszuführen. Das haben wir aber kaum gemacht, ebenso wie wir kaum neue Karten angeworben haben. Welche Gebäude gebaut werden, die dann Waren fordern, wird zudem geheim abgestimmt und die dafür nötigen Abstimm-Edelsteine kann man als Basisaktion oder über Karten sowie freigespielte Arbeiter erwerben. Und und und.


    Da ist einiges untereinander verkettet. Mal eben flott aus dem Bauch gespielt, funktioniert zwar, bringt aber keine Punkte, obwohl man eine Menge Gebäude und Warenquellen und Wege auf den Plan gebracht hat. Wenn die Mitspieler mehr an den eigenen Aktionen mitverdienen, hat man irgendwie den Anschluss verpasst. Wie ich. Einen Aufholmechanismus gibt es nur bei den Abstimmungen, bei denen bei Gleichstand der Spieler mit den wenigsten Siegpunkten diesen Gleichstand bricht. Sind sechs Gebäude komplett beliefert worden, ist das Spiel vorbei.


    Die ersten Züge waren reiner Blindflug, weil mir die ganzen Zusammenhänge noch nicht klar waren. Im Mittelspiel lief es gut, ordentlich Siegpunkte gemacht. Aber dann habe ich versäumt, eher höherwertige Warenquellen zu bauen. So habe ich mit meinen Grundwarenquellen weiterhin ein paar Punkte gemacht, aber zeitgleich für Nachfrage der punktereicheren Warenquelle gesorgt, die ich eben nicht bedienen konnte. Am Ende dann wurde ich dann ordentlich abgehängt. Hat aber unabhängig vom Punktestand für eine Kennenlernpartie herausfordernd Spass gemacht, wenn auch das ganze Durchrechnen, wer jetzt wie viele Punkte an die Inhaber der dreistufigen Warenquellen abbekommt, etwas komplizierter schien. Gerne wieder. Mitspielen ja, selbst besitzen nicht zwingend, weil mir The Great Zimbabwe in seiner Reduziertheit dann doch nochmals besser gefällt und das wartet schon länger darauf, mal wieder aufm Tisch zu kommen.