Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Spiele von Splotter Spellen, deren Charakteristik und deren Zielgruppe“

    In dem Zusammenhang und aus aktuellem Anlaß - das ist im übrigen etwas, was mich bei manchen Online-Spielen stört. Manchmal macht einem das Interface einen Strich durch die Rechnung, man verklickt sich, oder man übersieht etwas. Am Tisch spielen wir in der Regel fair genug, dass man so etwas dann rückgängig machen darf - Faustregel, solange die nächste Spielerin ihren Zug noch nicht gemacht hat -, aber online geht das häufig nicht.

    Da ist z.B. die #Vanuatu -Umsetzung auf BAJ härter, als sie sein müßte (bei anderen Umsetzungen auf BAJ darf man normalerweise stets den eigenen Zug nochmal von vorne anfangen, bei Vanuatu gibt es nur einen Klick und Schluß).

    Ich habe zwar nur ca 35 Jahre Erfahrung, aber erinnere mich nur an ein einziges Mal, dass wir ein Spiel abbrachen, weil es einem Mitspieler keinen Spaß mehr machte.


    Ich wiederhole - Spiele, bei denen „hartes Brot“ kauen müssen, bedeuten NICHT automatisch „kein Spaß“ - das ist in Euren individuellen Runden so, aber nicht überall!


    Es hilft nichts, da persönliche Erfahrungen zu verallgemeinern.

    Ernst Juergen Ridder

    Ich hatte immer schon dieselbe Spielphilosophie wie Du, gerade deswegen mag ich viele der Splotter-Spiele. Sie fühlen sich thematisch für mich an und man kann viel ausprobieren.


    Aber ich denke, nun ist alles gesagt.


    MetalPirate - auch eine Partie #Agricola lässt sich mit Minuspunkten beenden. Das Spiel sorgt in keinster Weise dafür, das z.B. das Nahrungseimkommen automatisch steigt, wenn man mal gehungert hat. Wo siehst Du denn da einen Catch-Up-Mechanismus?

    Auch bei #LeHavre kann man sich in einer Abwärtsspirale verfangen und erkennen, das man zu wenig an die stets steigenden Anforderungen gedacht hat.


    Klar gehören Splotter-Spiele zu den härtesten Spielen, aber unter den interessanten Spielen sind keine dabei, die den Punktletzten Boni schenken. Oder?

    Christian (Spielstil.net), wie gesagt, mir fallen Hunderte bis Tausende Spiele ein, wo das so ist. Natürlich in Schattierungen. Auch bei #ImWandelderZeiten wird man nicht eliminiert. Aber nicht umsonst gibt es dort die Variante, pro Runde nur einmal Opfer einer Aggression werden zu dürfen; eine Variante, die ich bevorzuge.

    Dennoch kann man auch ganz ohne militärisch im Hintertreffen zu sein, nach dem ersten oder zweiten Zeitalter punktemäßig scheinbar weit abgeschlagen sein, um dann im dritten Zeitalter noch die Kurve zu kriegen...


    Worauf ich hinaus will, an fast jedem Spieleabend sitzt bei uns einer am Tisch und jammert, wie chancenlos er doch sei, und weit abgeschlagen, und er könne ja gar nicht mehr gewinnen (oder sie). Manchmal sehen das sogar alle am Tisch so! Und das kommt bei vielen Spielen vor, die wir spielen.
    Aber es kommt eben (in meinen Augen) häufig genug vor, daß gerade die, die eben noch gejammert haben, dann doch noch gewinnen. Weil sie einen Zug gesehen haben, der anderen verborgen blieb oder ähnliches - gerade so, wie sie selbst zu Beginn des Spiels eben etwas übersehen haben.

    Das ist nicht in jeder Partie so. Vielleicht nicht einmal in jeder dritten Partie. Aber eben häufig genug.


    Würde ich jedesmal, wenn ein Mitspieler am Tisch, weil er/sie gerade unkonzentriert ist oder eben wirklich einen Fehler gemacht hat, die Partie abbrechen, weil "er keinen Sinn mehr darin sieht", ich glaube, dann würden wir nicht mal #LasVegas oder #PortRoyal noch zu Ende spielen.

    Ich möchte niemandem in der Runde zumuten, stundenlang frustriert zu sein, weil er weiter mitspielen muss, obwohl für ihn selbst kein wirklicher Sinn darin liegt. Aus meiner Sicht und für mich ganz persönlich sind Spiele, die das zulassen (...)

    Mir fällt kein einziges Spiel ein, daß das verhindert, solange der Sinn "gewinnen" sein muß. (Außer natürlich denen, die nicht stundenlang gehen.) Bin gerade die Top 100 bei BGG durchgegangen - alles Spiele, bei denen ein Spieler chancenlos auf den Sieg sein kann, wenn er nicht "mitspielt".


    Daher denke ich, daß hier etwas verwechselt wird.

    Ich habe weiterhin das Gefühl, hier werden Dinge durcheinander geworfen.


    Warum hofft der zurück liegende nicht auf Fehler der Führenden?

    Was, wenn die deutsche Elf am Samstag dem Gefühl nachgegeben hätten, dass sie in Unterzahl bei Gleichstand „aussichtslos im Hintertreffen“ sind, und nur noch frustriert im Spiel geblieben wären, dass „für sie keinen Sinn mehr macht“?

    Ja; ABER ich finde es problematisch, das mit seltenen Extremfällen zu untermauern.


    Viel häufiger als das Szenario „1 Spieler ist nach 5 Minuten so chancenlos, dass er abbrechen möchte, obwohl drei andere meilenweit voraus in ganz anderen Sphären um den Sieg wetteifern“ ist doch eher „vier Spieler erkunden in der Erstpartie erstmal die Möglichkeiten, und machen reihum mal hier, mal dort suboptimale Züge“ - oder?


    Wenn ich z.B mit yze #Kanban spiele, ist für mich ein zweiter Platz wie gewinnen, mit einem Dritten bin ich zufrieden und auch als Vierter habe ich was gelernt.


    Ich möchte viel häufiger lesen, dass die Splotter-Spiele nichts für ‚ich spiele es nur einmal, gleich richtig, gleich auf Sieg‘-Spieler sind, als dass immer wieder betont wird, sie seien so unbarmherzig. Da hängt auch viel von den Mitspielern ab.