Beiträge von ravn im Thema „Spiele von Splotter Spellen, deren Charakteristik und deren Zielgruppe“

    Steht da ja auch nicht, sondern ...


    Splotter (wie auch 18xx und Heavy-Euros wie Gaia Project, Arkwright, Lisboa, Vinhos, Kanban etc.) sind – wie eigentlich hinreichend oft erwähnt – nichts für jeden.


    Oder würdest Du wirklich jeden Spieler ein Spiel wie Gaia Project, Arkwright, Lisboa, Vinhos oder Kanban vorsetzen?


    Gewisse Hürden, die zu Problemen werden können, haben die alle. Entweder ist das Regelwerk arg umfangreich und verschachtelt. Oder die Spielabläufe sind ungewöhnlich von den Mechanismen. Oder das Spiel ist so verzahnt und vollgepackt mit Mechansimen und Unterspielen. Möchte da noch Madeira ergänzen. So lange man nicht weiss, wie man es richtig und fokussiert (fernab der Anleitungsreihenfolge) erklären kann, sollte man die Finger davon lassen oder arg geduldige Mitspieler haben.

    Unmittelbar hängt überhaupt nichts zusammen. Das hier sind nur nacherzählte Erfahrungen, die an anderer Stelle mit anderen Personen und unter anderen Umständen eventuell ganz anders laufen können. Ab ja, mühelos ist an Splotter Spielen eher wenig. So erlebt. Aber zwischen den ganzen Extremen gibt es etliche Schattierungen von "chancenlos" und "lustlos", die aus einer eigenen Erwartungshaltung und Spielweise resultieren und die in anderen Spielen einfacher aufzufangen sind als in den harten (und genau deshalb von anderen geliebten) Wirtschaftssimulationen von Splotter.

    Jip, bei Splotter Spielen sollte allen Mitspielern vorab wirklich klar sein, auf was sie sich da einlassen. Wer das mag und auch damit leben kann, dass mal eine Partie (über gespielte 3+ Stunden) so richtig in die Hose gehen kann, weil eben nie alle als Gewinner aus dem Spiel gehen können, der kann mit dieser Art von Spielen eine tolle Zeit und Herausforderung erleben. Soweit meine Erfahrungen.

    Splotter Spiele sind meist unbarmherzig. Zumindest habe ich die so erlebt. Man kann da mit Anlauf vor die Wand laufen und das war es dann. Allerdings halte ich dem entgegen, dass die Anleitungen davor warnen. So wie man bei Antiquity zunächst die Version ohne Verschmutzung spielen sollte und bei Food Chain Magnat ein verkürztes Kennenlernspiel. Wenn man beides in eigener Überheblichkeit missachtet (heb die eigene Hand!), sollte man dann aber auch nicht jammern. Deshalb machen für mich Splotter Spieler nur Sinn, wenn ich die in selber Runde mehrfach auf den Tisch bekomme und nicht nach einer Partie zur nächsten Neuheit hüpfte oder sich die Runde nicht wiedersieht. Da stimmt dann Erarbeitungsaufwand plus eine vor die Wand gefahrene Erstpartie nicht mehr mit dem Wunsch überein, an einem Abend ein für alle gutes Spielerlebnis zu haben.