Beiträge von [Tom] im Thema „Warum kauft ihr englische Versionen?“

    Tom Deine Sicht kann ich voll nachvollziehen, meine Frau spielt ja auch so. Die Spielmechanik ist es, die sie interessiert, auf die sie sich einlässt und die sie optimal in Richtung Spielsieg einsetzen will. Und bei Scythe macht man eher keinen schweren Fehler, wenn man die Flavourtexte auf den Begegnungskarten einfach ignoriert und völlig willkürlich eine Option wählt.

    Ich finde Deine Haltung total spannend. Ich würde ja immer anders herum argumentieren - bei fast Allen Spielen trifft man eher aus Fluff Gründen (schwere) Fehler. Mechanisch gesehen ja eben nicht. Ausnahmen sind Spiele wie #ObenUndUnten oder #NearAndFar.

    Spielst Du dann eigentlich keine Spiele, in denen die Spieler von vornherein unmoralisch und böse handeln? Also zum Beispiel #BlackOrchestra?

    Ernst Juergen Ridder - da stimme ich Dir vollkommen zu - aber die Frage ist ja immer: Will ich mich auf diese thematische Ebene begeben - oder nicht?

    Ich bezog mich ja vor Allem auf Deine Aussage, dass man durch das Ignorieren des Fluffs möglicherweise einen spielrelevanten Fehler [bei Scythe] begeht.

    Ansonsten hast Du natürlich Recht: Von den meisten Spielen bleibt eben pure Mechanik übrig, wenn Du das Thema abziehst. Aber das ist eben der Kern der Sache. Ich spiele auch "Kriegsspiele" und mache mir keine Gedanken, wenn "meine" Panzer an der Grenze zu Russland mit Beginn des 2. Weltkriegs "Deine" russischen Infanteristen überrollen. Ich sehe das aber im Kontext des Spiels auch nicht als "Menschen töten" an.

    Thematik ist ja schön und gut - aber ich spiele die meisten Spiele dann eben doch im Hinblick auf die Mechanik sinnvoll - und da treffe ich auch bei Oben & Unten mal die "böse" Entscheidung, wenn ich weiß, dass ich den Wurf schaffen kann - während ich den Wurf auf die "gute" Weise nicht schaffen kann, weil schwieriger.


    Aber das Problem mit der Fremdsprache betrifft ja nicht unbedingt nur den Fluff - mitunter sind ja Ereigniskarten auch komplexer vom Text her - man nehme zum Beispiel ein englisches Terraforming Mars... Oder die Behaviour-Tabellen bei Warhammer Silver Tower...


    Daher finde ich Dein Beispiel auch gar nicht "krass" - ich sehe da keinen sterbenden Menschen, auch wenn es das Thema ist. Es ist eben doch nur ein Klötzchen. Und ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ein Klötzchen es nicht über die Grenze schafft...

    Bei Scythe gibt es Begegnungskarten mit Situationsbildern. Die soll man sich ansehen, sich in die Situation hineinversetzen, dann den Text mit den alternativen Entscheidungsmöglichkeiten lesen und sich entscheiden, woraus sich eine Konsequenz ergibt. Ich finde das großartig. Meine Frau findet es lästig und fragt, wieviele Alternativen gibt es. Ich sage dann z.B. a, b und c, worauf sie dann z.B. sagt, ich entscheide mich für c. Den Text und das Bild will sie gar nicht lesen/sehen. Spielmechanisch ist das Risiko, dadurch einen schweren Fehler zu machen, ja zumindest beherrschbar. Aber für mich ist das ein Unding.

    Ist das nicht eher umgekehrt?!

    Die Fluff- und Flavortexte lenken doch von der eigentlichen Auswirkung der Option ab. Ob ich nun vom Fluff her eine Oma beklaue und damit 4 Nahrung bekomme, oder vom Fluff her auf einem Feld arbeite, und damit 4 Nahrung bekomme - Spielmechanisch total egal. Und die beklaute Oma hat auch keine weiteren Konsequenzen. Die taucht nicht drei Runden später mit ihren Enkeln in überschweren Clanmechs auf und ballert mich hinter den Mond! ^^

    Tom meinte, es läge vor allem an den Namen. Weitläufer hört sich halt blöder an als Fastriders.

    Das ist allerdings der direkten Übersetzung geschuldet! Auch Magores Unholde hört sich doof an (Magores Fiends im Original.


    Umgekehrt funktioniert das auch: Ein Piratenschiff namens "Finsterrochen" wäre die "Darkskate" im englischen... joah... nee.


    Was die Argumente von @SanktPeter betrifft:

    - Keine Probleme mit Englisch

    Aber mit Deutsch?


    Den anderen Argumenten stimme ich weitestgehend zu. Wobei man für Deutsche Spiele noch sagen kann: Meistens deutlich günstiger, als die englischen Ausgaben. Siehe zum Beispiel #ImperialAssault oder #XWing