Ich dachte mir, ich belebe den Thread mal wieder anläßlich des PEEPs von Sankt Peter wiederbeleben.
Wie mittlerweile die meisten mitbekommen haben, habe ich eine relativ strenge Sicht auf Spiele und mein Maßstab ist nicht "ist das Spiel gut", sondern "ist es besser als das, was ich bisher habe".
Passt da Stone Age in meine Sammlung? Nein, sage ich.
Zitat
Zusätzlich läßt einem das Spiel genügend Freiheiten, wie man denn den Sieg erringen möchte. Auch kann man bewußt schneller das Spielende herbeiführen (Gebäude runterspielen).
Dieser Satz machte mich stutzig. Also, warte mal. Wie ich das sehe gibt es 2 Varianten Siegpunkte zu machen: Gebäude und Karten.
Gebäude gibt es sehr viele verschiedene, aber schaut man mal hin, sind alle Gebäude immer nur genausoviel Wert, wie die Rohstoffe, die man sich vorher erwürfelt hat.
Was für mich die verschiedenen Rohstoffe total entwertet. Ich brauche verschiedene Rohstoffe doch nur dann, wenn die Gebäudekarten sie beanspruchen.
Warum sollte ich teurere Rohstoffe abbauen wenn sie im Preis/Leistungsverhältniss genau gleichviel wert sind - das Risiko durch den Rundungsfaktor aber größer wird?
Schlimmer, bei der zweiten Möglichkeit Siegpunkte zu machen - den Karten - zahlt man beliebige Rohstoffe - also typischerweise Holz, das ist am schnellsten zu erwürfeln.
Verschiedene Siegwege existieren damit nur bei den speziellen Kartenfunktionen. Man kann verschiedene Symbole sammeln oder Karten die die Anzahl der
- Gebäude
- Werkzeuge
- Figuren
- ...
bepunkten. Hier kann ich also etwas varieren. Hat man bereits viele Gebäude ist eine Karte mit "3x Gebäudeanzahl" natürlich ein ziemlicher Hammer, für den anderen sind es vielleicht die Werkzeuge...
In unserer Spielerunde war ausserdem die Felder "Nahrung" und "Nachwuchs" eigentlich häufig vom Startspieler/Zweiten besetzt. Das ging dann halt so rund, beeinflussen konnte man das nicht, da der Startspieler ja rundrum geht und man dagegen nichts machen kann.
Kam gerade mal eine besonders starke Karte ins Spiel, war das dann im letzten Drittel des Spiels anders (langsam fängt man an weniger die Wirtschaft, als die Siegpunkte zu pushen).
Was ich auch etwas komisch fand war, dass man als Spieler das Spielende verzögern kann, indem ich einfach ein Gebäude besetze und dann nicht baue. Das geht natürlich nur, solange ich vor jemanden dran bin, der das Spiel beenden will - dennoch komisch, fand ich (was falsch gespielt?).
Zitat
Von mir eine klare Empfehlung für gemischte Spielrunden, bei denen sich Viel- und Wenigspieler treffen
Das ist hingegen ein Fazit, mit dem ich auch sehr übereinstimmen kann.
Wenn Stone Age es schafft, Wenigspielern komplexere Spiele näher zu bringen, dann bin ich dafür sehr dankbar.
Spiel des Jahres? Für mich denkbar, vielleicht schon wieder zuviele Dinge, die irgendwie Siegpunkte bringen - ich würde mich ja für den Pöppel für Metropolys freuen, aber mal sehen.
Jedenfalls ist Stone Age in der Frage: "ist es besser als das, was ich bisher habe" klar durchgefallen - aber ich war wohl auch nie die Zielgruppe...