Beiträge von Alex85 im Thema „Fussball-WM: Übersteht Deutschland die Vorrunde?“

    Die Aussage passt zumindest dazu, dass Özil in seinem Statement schreibt, dass sich Grindel nicht wirklich für seine Sicht der Dinge interessiert hat, sondern nur seine politische Agenda / Ansichten durchdrücken wollte. Steinmeier sei da anders gewesen.


    Mal schauen, wie es mit Grindel und auch mit der EM-Bewerbung weitergeht.

    Bandida


    Rein sprachlich wäre aus meiner Sicht Türk-Deutscher richtiger, weil er ja Deutscher und nicht Türke ist.


    Emotional kommt es z. B. bei Özil eben als Abwertung an. Im dritten Teil seines Statements beklagt er das. Er fragt sich, welche Kriterien eines "vollständigen Deutschen" er nicht erfüllt. Und fragt, warum Leute nicht akzeptieren, dass er deutsch ist.

    Dass das Ganze so eskaliert ist, mit der Konsequenz, dass die Nationalmannschaft jetzt einen Spieler verloren hat, der in wichtigen Spielen den Unterschied ausmachen kann, und dazu der politischen Konquenz des massiven Porzellanzerschlagens in Sachen Integration von Menschen mit türkischen Wurzeln, das hat der DFB genauso sehr zu verantworten wie Mesut Özil mit seinem sehr unglücklichen Rundumschlag-Statement voller mehr oder weniger gerechtfertigter Vorwürfe. Mit Rassismus-Vorwürfen wild um sich werfen ist nämlich auch nicht besonders hilfreich für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen.

    Wild um sich geworfen hat er nicht, er hat diejenigen Personen / Sponsoren / whatever klar benannt und aus seiner Sicht begründet.


    Den Abschlusssatz, dass Rassismus niemals akzeptiert werden sollte, verstehe ich als allgemeine Botschaft, an der ja auch nicht zu rütteln ist.

    Und natürlich wird das Fass aufgemacht, weil er Deutschtürke ist.

    Pikmin

    Mit dieser simplen Bezeichnung fängt das Ganze ja schon an, dass es problematisch wird. Er ist Deutscher türkischer Abstammung oder noch einfacher: Er ist Deutscher.


    Dir persönlich unterstelle ich ausdrücklich nichts. Aber oft wird eine solche Bezeichnung verwendet, um jemanden abzuwerten.

    Arsenal hat heute zumindest im Tweet seine Vielfalt herausgestellt.

    Theresa May hat Erdogan wohl auch empfangen, ich vermute, dass sich bei Arsenal niemand Gedanken um eine Erklärung gemacht hat.


    Wo du das Wertesystem ansprichst: da enttarnt sich ja nun recht schnell die Scheinheiligkeit. Gekaufte WM, WM in Russland und Katar, kein Wort zu Putin und Co. aber das macht man ja selbst und nicht "der Türke". Man kann Fehler nicht mit anderen aufwiegen, aber bei der Bewertung der Gesamtsituation sollte man das mit betrachten.

    Es gibt nicht schwarz und weiß. Man kann das Bild kritisieren, ohne rassistische Tendenzen auszuleben und gleichzeitig Grindel für seine hinterhältige Art kritisieren, Özil zum Sündenbock zu machen. Man kann auch erwarten, dass sich Führung und Mitspieler hinter Özil stellen, wenn die Beleidigungen fallen, wie Özil sie zitiert. (Siehe die schwedische Mannschaft).


    Ich habe Sätze im Umfeld gehört, die gingen ungefähr so (nach dem Mexiko-Spiel): "er (Löw) hätte die beiden Türken zu Hause lassen sollen, dann wäre Ruhe gewesen." Bei Weitem nicht so schlimm, wie das, was Özil zitiert, aber eben nicht weniger rassistisch. Genau das hat Özil angesprochen. Wenn man Fehler macht oder verliert, Istanbul Mann der Türke.

    Ähm, also bei Hoeneß fällt mir wirklich nichts mehr ein. So ein Statement jetzt, ein absolutes Unding. Seine sportliche Leistung hat mit der jetzigen "Diskussion" gar nichts mehr zu tun. Jetzt seine sportliche Leistung überhaupt anzuführen, ist für mich Rassismus. Darf sich Özil nur über Rassismus beschweren, wenn er sportlich stark spielt oder was will Hoeneß aussagen?


    Abgesehen davon: Özil war in den letzten 8 Jahren 5 x Nationalspieler des Jahres. Allein das sollte reichen, um Herrn Hoeneß Aussagen einzuwerten.

    Wörtlich genommen ist er nicht zurück getreten. Unter einer Führung von Grindel und der aktuellen Kultur will er nur nicht mehr spielen.


    Auch wenn man die Haltung zu Erdogan weiterhin kritisieren sollte, macht er einige valide Punkte.


    Es ist viel gewonnen, wenn man sich differenzierter mit dem Thema auseinandersetzt.

    Der Artikel übertreibt, aber will er wohl auch.


    Rennen, kämpfen, beißen sind meiner Ansicht nach die Grundvoraussetzungen. Defensive oder offensive taktische Kniffe können noch so wohlgemeint sein, funktionieren werden sie nur mit den genannten Punkten. Die Kreisliga-Phrase "über den Kampf zum Spiel finden" ist sicherlich 5 Euro ins Phrasenschwein wert, kommt aber nicht von ungefähr. Ich denke auch, dass der durchschnittlich fußballinteressierte weiß, dass es mehr braucht, als nur die genannten Grundvoraussetzungen. Trotzdem gebe ich dem Autoren irgendwie dann doch wieder recht, wenn ich mir anschaue, wie die Leistung von Özil bei diesem aber auch schon bei früheren Turnieren aufgenommen wird.

    Kroatien hatte Konditionsprobleme, Bandida ? ;) eher selbst eingebrockte ...


    Was mich eher wundert ist, warum Kroatien so sehr als Sensationsfinalist abgefeiert wurde. Wenn die als Mannschaft funktionieren, reicht ein Blick auf die teils herausragenden Einzelspieler. Dazu dann noch der eher leichtere Baum. Ich hatte sie bei Kicktipp bereits als Gruppensieger vor Argentinien getippt. Ich darf das sagen :D

    Frankreich gegen Belgien sowie gemäß meiner Tipps England gegen Kroatien versprechen spannende Halbfinals ohne klaren Favoriten. Alle könnten anschließend auch den Titel holen.


    Zur Einordnung meiner Tipps: immerhin hatte ich heute beide Sieger richtig - nach nicht immer tollen Tipps zuvor ;)

    ode.


    Bargfrede war tatsächlich diese Saison überwiegend fit. Wäre er das in jüngeren Jahren auch gewesen, wäre er sicher mindestens ernsthaft in Erwägung gezogen worden. Bei seiner Vorgeschichte und mit Blick aufs Alter gehe ich aber davon aus, dass das nichts mehr wird. Eggestein ist da ein ganz anderer Fall. Der gibt aber auch einen guten Box-to-Box-Spieler ab.

    @Lazax : gegen Korea wurde doch im Vergleich zum Schweden-Spiel einiges geändert, teilweise gezwungenermaßen. Das passt nicht ganz zum Sturmodus-Vorwurf (z. B. Müller raus).


    ode.


    Nein, nein, ich wollte doch Eggestein ins Spiel bringen ;) Und wo du gerade bei uns Bremern bist, als Abräumsechser hätte Philipp Bargfrede sicher nicht schlechter funktioniert, als das, was wir bei der WM erleben durften. Diego Demme war ja gar nicht weit aus dem Fokus, dummerweise lange (?) verletzt (ja, ja, ich weiß, eigentlich kein Argument...;-) ). Der hätte so ein Agressive-Leader sein können, den wir gar nicht dabei hatten.

    Braz


    Alles Kopfsache ist zu einfach. Softwares können sicherlich helfen aber nicht auf dem Platz lösen. Ich will keinem Spieler an sich eine schlechte Einstellung attestieren. Eher Hilflosigkeit.


    Und dann kommt auch noch dazu, dass manchmal auch einfach nur ein bisschen Glück fehlte. Wir würden von den der Mentalität eines Champions sprechen, wenn Hummels ihn reinschultert.


    Da kam einfach eins zum anderen, das Ausscheiden liefert viele Ansätze zur Diskussion wie man hier sieht.

    Vielleicht hätte es mehr Generationenwechsel geben müssen? Aber das ist wirklich reine Spekulation. Wer, wenn nicht Trainer (und staff) sollen Kopfprobleme lösen?


    Was ich komplett unterstreiche: fast alle Teams können richtig gut verteidigen und häufig auch gut umschalten. Da bedarf es neuer Lösungen.

    Das 4:4 gegen Schweden war in der Quali zur WM 2014, Ronny


    Ansonsten sprichst du einige Punkte an, die ich oben zumindest andeuten wollte. Aber es war natürlich nicht alles schlecht, aber so habe ich es auch nicht aufgefasst.


    Bandida hab ich was verpasst? 1 Titel, das ist hervorragend, mehr wäre aber drin gewesen. Ronny liefert da Ansätze. Teilweise sind das Fehler, die Trainer und Spieler hinterher selbst schilderten (zB WM 2010 gegen ein sicher in dem Spiel nicht überragendes Spanien).

    Müller wird denke ich nicht zurücktreten. Aber spielen sollte er erst einmal nicht. Das war schon abenteuerlich nach seiner Einwechslung. Aber auf den Bildern der Blamage-Headlines des Boulevards prangte natürlich wieder Özil, der laut Statistiken 7 Chancen kreierte. Nur sechs Spieler haben im ganzen Turnier mehr kreiert.


    Aber es passte mannschaftlich nicht, Spieler konnten ihr Indiviualvermögen nicht abrufen, Ideen, mal etwas anderes zu machen, fehlten auch fast völlig. Die Spielweise wirkte übrheblich. Das war irgendwie von vorne bis hinten verkorkst. Schade, wenn man sieht, wie es in der Quali und beim Confedcup noch war. Aber das ganze Jahr der Nationalmannschaft war irgendwie nix.


    Löw muss auch aus meiner Sicht den Platz frei machen für neue Impulse. Auch bei erfolgreicheren Turnieren war da aus Coaching-Sicht schon nicht alles nur gut.

    Gewonnen haben sie aber trotzdem. Nach dem Wie fragt später keiner mehr. Siehe auch der deutsche Achtelfinalsieg gegen Algerien.


    Man sieht, dass viele Mannschaften defensiv diszipliniert stehen können. Im Grunde genommen fast alle. Wenn dann kreative Lösungen beim Gegenüber fehlen, kommen die aktuellen Spiele zustande.


    Im Prinzip hat noch keine Mannschaft komplett über 90 Minuten überzeugt. Bin wirklich gespannt, wie es ab den KO-Spielen - ich denke mit Deutschland - aussieht.


    Vllt ist der Modus der WM 2026 doch gar nicht so verkehrt. Da gibt es ja quasi nur noch Spiele mit KO-Charakter....