Beiträge von Hexe im Thema „Hat sich die Brettspielszene verändert?“

    Sehr nachvollziehbar, zumal es - nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern nur gefühlt - auch doch einige Titel gibt, die sich in den Mechaniken deutlich ähneln - besonders die von Dir angesprochenen Rosenberg-Titel.

    Um bei Rosenberg zu deuteln, dass sich Mechanismen ähneln, brauchst Du nun echt keine Wissenschaft mehr. Das ist so, als würde man einen Hydrologen beschäftigen um herauszufinden, warum Wasser nass ist.

    Stimmt, aber ich hab es als Akademikerin einfach im Blut, Dinge nicht nur zu vermuten, sondern absolut sicher beweisen zu können. Wobei ich Dein Beispiel mit dem Hydrologen sehr passend finde und glaube, das ein Beweis in diesem Falle sogar problemlos möglich wäre:hahaha:

    Hexe Voll spannend - in der Tat! Ich hab ja durchaus Spaß am Lernen von neuen Spielen - und erkläre auch gern. Wobei man mittlerweile ja auch so viele Spiele kennt, dass die wenigsten Spiele komplett neu sind - meist ist ja irgendwo was Bekanntes reingerieselt.

    Insofern ist das Lernen für mich auch gar keine Mühe - ich schau auch gern, welche Neuerungen Autoren sich überlegt haben und wie sie Altbekanntes interessant neu verpacken.

    Etwas Neues zu erlernen ist ja ein Erlebnis für sich, das auch sehr reizvoll sein kann. Und bei Spielen ist die "Belohnung" ja auch unmittelbar da, gleich loslegen und Spaß haben zu können. Interessanter Einblick, gefällt mir!


    Und ich frage mich, wieso ich ständig was Neues lernen soll, wenn mir persönlich Spiele erst nach zwanzig, dreißig Partien so richtig Spaß zu machen beginnen, ich sie wirklich kenne und dann so richtig Freude daran habe.


    Nicht umsonst kaufe ich keine neuen Spiele mehr, sondern erfreue mich an denen, die ich nach sorgfältiger Auswahl zu meinem Bestand gemacht habe.


    Sich an ständig neuen Spielen zu erfreuen, überlasse ich für meinen Teil gerne anderen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die ein Spiel, das sie mögen, auch nach Jahrzehnten noch spielen können. Es "nutzt sich nicht ab", sondern wird einfach von Partie zu Partie schöner :pleased:

    Genau so denke ich auch. Ich kaufe gerne NEUE Spiele, suche auch ständig danach. Aber ich brauche nicht das 10. Rosenberg-Puzzle oder das 10. themen-befreite Feld-Spiel, das eigentlich nur die Möglichkeiten, komplex zu designen auslotet. Wenn mir eines meiner Spiele bezüglich Thematik und Mechanik gefällt, spiele ich das lieber 10+ mal, als einen Klon davon zu kaufen.

    Sehr nachvollziehbar, zumal es - nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern nur gefühlt - auch doch einige Titel gibt, die sich in den Mechaniken deutlich ähneln - besonders die von Dir angesprochenen Rosenberg-Titel.

    Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Und ich frage mich, wieso ich ständig was Neues lernen soll, wenn mir persönlich Spiele erst nach zwanzig, dreißig Partien so richtig Spaß zu machen beginnen, ich sie wirklich kenne und dann so richtig Freude daran habe.


    Nicht umsonst kaufe ich keine neuen Spiele mehr, sondern erfreue mich an denen, die ich nach sorgfältiger Auswahl zu meinem Bestand gemacht habe.


    Sich an ständig neuen Spielen zu erfreuen, überlasse ich für meinen Teil gerne anderen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die ein Spiel, das sie mögen, auch nach Jahrzehnten noch spielen können. Es "nutzt sich nicht ab", sondern wird einfach von Partie zu Partie schöner :pleased:


    Einsichten gewinne ich ehrlich gesagt keine, sondern erfreue mich am bekannten und geschätzten Spielgefühl, genieße einfach die nächste Partie und bin gar nicht darauf aus, irgendwas Neues zu entdecken - auch wenn das mitunter tatsächlich auch irgendwann mal vorkommen kann. Aber darauf bin ich nicht aus und hab bei Russian Railroads auch nach fast hundert Partien bei Weitem noch nicht alles ausprobiert oder erkundet. Warum auch, Hauptsache, das Spielen macht Spaß :dirol:


    Finde es immer wieder interessant, welch verschiedene Arten, dem Hobby zu frönen, hier im Forum gelebt und besprochen werden :up:

    Ah, ja, passiert beim Schreiben ja schnell mal. Gut, dass das Missverständnis aus der Welt ist :)


    Also wie gesagt, meine Eindrücke sind ja noch recht überschaubar, der langfristige Überblick ist noch net vorhanden. Da ich jedoch schon von mehreren Titeln wie German Railroads, Fauna Kompakt und einigen Carcassonne-Varianten zum Beispiel mitbekommen habe, dass es sie nur eine gewisse Zeit gab, kam es mir so vor, als sei das nun häufiger der Fall. Aber vielleicht ist mein Geschmack einfach net der der Allgemeinheit, wäre nix Neues für mich 8-))


    Danke auf jeden Fall für Deine persönliche Einschätzung zur Marktlage.

    Bin mir gerade nicht sicher, ob wir das Gleiche meinen oder aneinander vorbeireden.


    Ich bezog mich ausschließlich auf die Verfügbarkeit von Spielen. Wenn ich das recht erinnere, waren sie damals eine ganze Weile verfügbar, heute kenne ich einige Titel, die nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind. Entweder sind mir solche Vorgänge damals einfach nicht bekannt gewesen oder es ist eine Folge der vielen Spiele, die auf den Markt drängen.


    Cult of the New würde ich jetzt eher auf die Spielerunden beziehen, dass dort nicht mehr jahrelang das Gleiche gespielt wird, sondern Neues zu reizvoll ist und daher das Bekannte verdrängt.

    Das ist eine interessante Thematik, zu der ich mal meine persönlichen Eindrücke beitragen möchte.

    Vom Vertrieb oder sonstigen weiterführenden Dingen habe ich weder damals noch heute auch nur die leiseste Ahnung gehabt. Ich kann nur aus der Sicht einer Spielerin sprechen, die bis Ende der 90er aktiv war, dann eben bis zum Frühjahr 2018 pausierte und nun langsam aber sicher immer mehr kennenlernt. Und weil es im Eingangsposting auch gefragt wurde - net Hörensagen, persönliche Erfahrungen und ein von individuellen Empfindungen geprägter Rückblick ;)


    Brett- und Karten-, weniger Würfelspiele waren glücklicherweise ein fester Bestandteil meiner Kindheit und Jugend. Sowohl mit Gleichaltrigen, als auch innerhalb der Familie und im Freundeskreis wurde viel und gern gespielt. Woran ich mich auch erinnere, dass es oft die gleichen Spiele waren, die über Jahre hinweg fester Bestandteil der Treffen gewesen sind und über lange Zeit hinweg begeistern konnten.


    Irgendwann ließ das nach und ich habe dieses Hobby für zwanzig Jahre absolut vernachlässigt. Einen konkreten Auslöser gab es nicht, schlief einfach ein und passte lange nicht in mein Lebenskonzept. Jetzt bin ich ja wieder ganz frisch dabei und noch am Erkunden, wie die heutige Brettspielwelt so ist. Daher fehlt mir ein weitreichender Überblick von heute, paar Monate sind ja nicht viel.


    Meinem ersten Eindruck nach gibt es jetzt eine wesentlich größere Auswahl an Spielen als früher. Vielleicht ist mir damals auch so Manches entgangen, aber es kam mir so vor, als wenn es damals wesentlich weniger Spiele gegeben hätte, heute wiederum eine ganze Menge auf den immer größer werdenden Markt geworfen wird.


    Das Gute ist, dass jetzt das Internet die Möglichkeit bietet, Informationen einzuholen, sich Rezensionen und Videos zu Gemüte zu führen, um ein Spiel vor dem Kauf bereits gründlich unter die Lupe zu nehmen. Da ich recht schnell weiß, wenn mir genug Informationen vorliegen, was ich mag und was nicht, fühle ich mich von der Masse an Spielen auch nicht erschlagen.


    Was mich nur wundert, da weiß ich aber nicht, ob mich meine Erinnerung täuscht, dass manche Spiele nur "Eintagsfliegen" sind und sofort wieder verschwinden. Gefühlt war das früher anders, allerdings habe ich keine Ahnung, ob das tatsächlich so war oder ich es nur eine persönliche Empfindung ist.


    Mein Umfeld ist nicht so spielebegeistert wie ich, wir teilen allesamt andere Interessen und Gemeinsamkeiten. Daher habe ich einige Möglichkeiten gefunden, Spieleabende besuchen zu können, um diesem Hobby zu frönen. Da ich das früher so nicht gemacht, sondern mich nur mit mir langjährig bekannten Menschen zum Spielen getroffen habe, fehlt mir diesbezüglich der Vergleich zu damals.


    Für mich dürfen Spiele heutzutage sehr gerne anspruchsvoll, komplex und fordernd sein. Das sind dann aber meist welche, die ich fürs Solospielen wähle, während ich in Gesellschaft, ob nun mit meinem Mann, Freunden oder den Kindern der Familie, locker-leichte und eher unterhaltsame Spiele bevorzuge. Das macht mir beim munteren Beisammensein mehr Spaß, Kopfnüsse sind fürs Grübeln allein am heimischen Tisch - und höchstens mit den Katzen als Gesellschaft :)