Beiträge von Bierbart im Thema „18.06.-24.06.2018“

    Pff, na und? Gibt noch tausend andere. Vor allem auch bei Verlagen, die nicht aus Rücksichtnahme auf angebliche Kundenpräferenzen jedes aus der Masse herausragende Cover "verbessern" müssen, damit es bitte ja schön durchschnittlich aussieht. Pegasus-Spiele entlarven in meinen Augen sowieso geradezu exemplarisch die Diskrepanz zwischen dem Lobbyisten-Gerede vom ach-wie-wertvollen "Kulturgut Spiel" und der nüchternen Realität, nämlich der, dass Brettspiele in allererster Linie Konsumgüter sind.

    Macht nichts, ich nehme das nicht persönlich. Eure Angewohnheit, mit jeder Art vermeintlichen Mehrheitsgeschmacks konform gehen zu wollen, hält mich in aller Regel eh davon ab, mich mit Pegasus-Titeln zu beschäftigen. Man hat schließlich Prinzipien. :)

    Kommt in den Nachfolgespielen "Die Paläste des Kaisers Nero" und "Die Wolkenkratzer des Godzilla, Frankensteins Sohn".

    Eigentlich war für gestern ja Cosmic Encounter ausgemacht. Zumindest hatte ich mir das in der Erinnerung später wohl so hingedreht, aber damit war das mit der Verabredung dann subjektiv wahr -- wie mir jemand einmal erklären wollte, der von sich behauptete, er wisse das genau, denn er habe das studiert. Erstaunlicherweise war es dann in der subjektiven Wahrnehmung des Mannes mit dem Cosmic Encounter aber doch nicht wahr, denn dann war der gar nicht da!


    Dann also spielen, was da ist... Istanbul.:aufgeb: :rip:


    Nein, keine Angst. Ich hatte gestern zwar schon gescherzt, ich würde gleich nach der Partie einen schlimmen Rant ins Internet hinausposaunen müssen, um das Trauma zu verarbeiten. Also nur zu therapeutischen Zwecken, ist ja klar. Aber erstens kann man ja auch einmal eine andere Platte auflegen, um in der Sprache vergangener Zeiten zu bleiben, und zweitens war's eigentlich in Ordnung. Vom Orientalismus in Istanbul habe ich nichts entdeckt, da ist unsereins dann wohl zu doof für. Das ist auch vollkommen logisch, denn von "Orientalismus" hatte ich ja bis Anfang 2017 auch noch nie gehört und weiß bis heute nicht, was genau das sein soll. Was es gibt, sind jedenfalls jede Menge Klischees und der lächelnden Euro-Onkel auf dem Cover, der so aussieht wie die Familienväter-Typen, die vorne auf dem Edeka-Werbeprospekt immer das Grillgut wenden.


    Dieses Sammeln von Ressourcen, die man dann in Ressourcen anderer Art konvertiert und letzten Endes dann zu Siegpunkten (Diamanten) -- das ist natürlich langweilig. Aber was mir wirklich gefiel, war der Aspekt der Planung der Bewegung. Es ist auch kein grüblerisches Spiel, sondern spielte sich flott und frisch. Was mir persönlich allerdings fehlt, ist ein bisschen Salz und Pfeffer. Istanbul wäre vermutlich deutlich unterhaltsamer mit direkter Interaktion! Lasst uns doch mal beim Mitspieler klauen, oder zumindest direkt mit anderen tauschen! -- aber das ist ja offenkundig nicht gewollt. In puncto "Spiel"-Kultur ist das der stille Tod, wenn ihr mich fragt. Aber mich fragt ja keiner, darum schreibe ich das eben ungefragt, mir doch egal. Ich würde Istanbul durchaus wieder mitspielen, aber nicht vorschlagen.


    Zu dritt dann eine weitere Neuheit für mich: Die Schlösser des König Ludwig. Gleich vorweg: Das gefielt mir besser. Ich habe große Freude am Bauen von Sachen, also Prinzip Lego: Türme aus Holzklötzchen (Bausack), Raumschiffe (Galaxy Trucker), oder eben auch verrückt aussehende Schlösser. Finde ich cool. Mein Schloss war zwar ein ziemlicher Schrott, wenn wir mal ehrlich sind, aber trotzdem. Erstmal ein schönes Konzept!

    • Damit zum ersten Kritikpunkt: Ich baue gerne Sache, ja. Aber am Ende sollte auch irgendetwas bei herauskommen, das man gerne betrachtet. So wahnsinnig toll ist das Ergebnis dieser baulichen Aktivitäten nicht gerade anzuschauen. Die anderen Schlösser waren aber auch eher unspektakulär anzusehen. Ein Bausack-Turm ist da schon eine anderen Hausnummer, und so ein amtliches Schloss Neuschwanstein will sich in meiner Vorstellung auch nicht so recht erreichten, denn dazu fehlen die bildlichen Illustrationen. Es ist nur der Grundriss eines Schlosses. Hm. Joa.
    • Kritikpunkt 2: Der Aspekt des Geldmanagements ist mir zu dominant. Die Stärke des Spiel ist das Bauen, nicht das Bieten.

    Nebenbei: Nachts um halb 12 waren wir mit beiden Spielen einschließlich erklären durch. Am Nachbartisch (oder präziser gesagt: an den zusammengerückten Nachbartischen) waren sie gerade erst im Mittelspiel von Food Chain Magnate, und obwohl mich das von allen Spielen, die gestern zur Auswahl standen, eigentlich am ehesten gereizt hätte, war ich darum froh darum, mich letztlich am Aufbau eines nicht sehr ansehnlichen Schlosses anstelle einer Fastfood-Kette entschieden zu haben. Interessant: Food Chain Magnate braucht scheinbar sogar mehr Platz auf dem Tisch als Twilight Imperium.


    #Istanbul #DieSchlösserDesKönigLudwig