Ich kann nur für mich sprechen, aber da Hunter&Cron deutsche YouTuber sind und wir ein deutsches Brettspielforum, sollten wir das Recht haben uns mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die Problematik gibt es garantiert auch in Amerika, aber das ist ein eigener Markt und die dortige Brettspielgemeinde wird bei ihrer Kritik auch nicht die deutsche YouTube-Szene aufführen.
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DamonWilder
"Und warum ich einen Brettspielclub finanzieren soll, damit man u.a. als Hintergrund ein volles Brettspielregal zeigen kann, ist mir völlig schleierhaft."
Du sagst es ja selbst schon. "Unter anderem". Denn vordergründig sollen doch Kameras und Lichtelemente gekauft werden, wie man auch in der Kampagne lesen und dem Video hören kann. Das Regal ist nur Zusatz und beinhaltet logischerweise keine Spiele, von denen H&C sehr sicher genügend (sinnlos) herumstehen haben dürften.
Wie wäre es denn, wenn man einige der sinnlosen Spiele veräußert?
Gerade die Fans der beiden würden bestimmt auch ein paar Euro für ein eigentlich eher schlechtes Spiel springen lassen, nur um ein Stück Hunter&Cron zu besitzen. Mit Unterschrift versehen wäre das bestimmt ein etwas aufwendiges, aber garantiert lohnendes Projekt.
Ja, vielleicht sind sie Sammler wie einige andere hier, aber was hindert sie daran ein paar ihrer Spiele und vielen Rezensionsexemplare zu veräußern und damit das benötigte Equipment zu finanzieren? Schließlich sollten sie den Aspekt des Vollzeitsjobs über den des Sammelns stellen und auch persönlich etwas "opfern", ansonsten fände ich auch deren Kampagnen (Patreon, Spieleschmiede) etwas scheinheilig.
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Zitat 3: "Daher finde ich, dass die Verlage sich an den Kosten beteiligen sollten."
Es geht jetzt einzig und allein darum, erstmal die neue Location auszustatten, damit dort überhaupt gedreht werden kann, sowie 2 völlig unabhängige Communityfolgen drehen zu können. Dann mit weiterem Geld(!) geht es um die etwaigen Communityfolgen Nummer 3 und 4. Alles transparent.
Hier erkennt man doch die Gewichtung sehr gut.
Es ist erstmal ein Mittel zur Geldbeschaffung auf dem Rücken der Fans, nicht unbedingt für diese. Natürlich ist der produzierte Content das, was die Fans als Gegenleistung bekommen, aber den Einfluss, den sie durch ihre Spenden nehmen können, der ist doch vergleichsweise gering.
Nur bei einer hohen Finanzierung entstehen neue Communityfolgen, bei denen die Fans aber nur über das Spiel abstimmen können und das auch erst ab einem gewissen Förderungsbetrag. Die Gäste werden auch weiterhin selbstständig ausgewählt und damit sieht man, dass der Fokus auf reichweitenstarken Youtubern und Cross-Promotion liegt und nicht unbedingt darauf, dass die Fans eine für sie spannende Folge erhalten oder dass neue Brettspieler generiert werden.
Letzteres ist ein netter Nebeneffekt, aber durch das für die Kamera aufgesetzte Gehabe (zumindest wirkt es auf mich teilweise so), hätte ich nicht zum Brettspielen gefunden und in so mancher Gruppe vielleicht auch keine Lust auf ein weiteres Mal verspürt.
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Zitat 4: "Ich soll also (sehr) viel Geld dafür zahlen, um mein Feedback abgegeben zu dürfen?"
*Welches dann nach Diskussion auch umgesetzt werden soll. Möglicherweise hast du schonmal den Begriff "Producer" gehört?! Hätte man vielleicht eher wählen sollen als "Mäzen", ich weiß es nicht.
Es soll umgesetzt werden. Das ist auch das Problem, da es erstmal eine Absicht bleibt und so, wie sie aktuell mit Patreon verfahren, könnte es auch beim guten Willen bleiben. Unterstellen möchte ich ihnen aber nichts, vielleicht wird es ja auch exakt so umgesetzt.
Viel wichtiger ist hier, dass du das Feedback der Fans mit den Forderungen der wirklich großen Unterstützer, der Unternehmen, vereinbaren kannst. Problematisch ist weiterhin, dass sie Content eventuell vorproduzieren. Das heißt, du kannst zwar etwas kritisieren, aber wenn die zweite Folge schon im Kasten ist und bearbeitet wurde, dann verpufft dein Vorschlag und ist am dritten Drehtag eventuell schon vergessen.
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fjaellraeven zu freudig erregten Let's Play-Kommentaren
"Ist es für euch tatsächlich so immersiv, dass ihr euch mit am Tisch wähnt?"
Für mich persönlich nicht, ich kann mit Brettspiel-"Let's Plays" eher wenig anfangen; aber dass das Format zieht, zeigen solche Kommentare ja eindeutig - oder meinst du nicht? Sind das deiner Meinung nach beinharte Fans, die absichtlich Fakekommentare schreiben; oder gar gleich gekaufte Meinungsmacher mit Fakeaccounts? Oder in welche Richtung legst du das aus? Ich traue dem Kanal jedenfalls letztere beide Beispiele definitiv nicht zu, Pardon. Man sollte also einfach davon ausgehen, dass es genug Leute gibt, die solche Formate gerne schauen. Und wenn man sich selbst nicht zur Zielgruppe zählt, konsumiert man sie eben einfach nicht. Kein Problem, oder?
Ich habe auch überhaupt kein Problem mit solchen Formaten, da hast du mich falsch verstanden.
Es ging mir nur darum, dass ich Aussagen wie die in den Kommentaren einfach nicht nachvollziehen kann. Nichts läge mir ferner als bei einem "Menara"-Lets Play laut aufzuschreien wenn eine Säule wackelt.
Da das anderen aber so geht, ist das völlig in Ordnung und nicht besser oder schlechter als meine Haltung. Ich wollte lediglich wissen, ob ihr vielleicht eine der Personen seid, die so mitfiebert, und ob ihr es mir eklären könnt. Ein Problem habe ich damit definitiv nicht. Es war auch keine Kritik oder ein Vorwurf, einfach nur Unverständnis.
Ob und in welchem Grad sich H&C also Verlagen beugen oder gar anbiedern bleibt unterschiedlich und höchst subjektiv im Auge des Betrachters. In letzter Zeit veröffentlichen sie jedenfalls im Vergleich zum Anfang des Kanals erstaunlich viele kritische Videos und dass man in einem von einem Verlag bezahlten Format (Brettspielclub) nicht über das jeweilige Spiel herzieht, sollte ja logisch sein. [...] Und sie brauchen Geld für dieses Unterhaltungsformat wo einfach nur mit bekannten YouTubern drauflosgespielt und gemeinsam gelacht wird, nicht für ihr Rezensionsformat.
Dass beim Brettspielclub kein Spiel schlecht gemacht ist, das liegt auf der Hand. Wichtig ist hier nur, dass der Verlag nicht einfach sagt: "Hier, das wird heute gespielt. Ob es zur Gruppe passt? Wir haben den Sendeplatz gekauft, es hat zu passen.".
Wie oben schonmal geschrieben, empfinde ich einige dieser Emotionen eben nicht als authentisch. Das kann auch gar nicht echt sein, da es eine Gruppe von Fremden ist, die ein Spiel spielt, welches die Hälfte der Spieler vorher noch nicht kannte.
Harry2017 hatte in einem anderen Thread Mafia verlinkt. Ist garantiert ein schönes Spiel, aber wenn es ein Spiel mit Verhandlungselement ist, dann profitiert es sehr stark davon, dass ich mein Gegenüber kenne. In diesem Fall kann ich ihn/sie einschätzen und die Emotionen sind eben nicht aufgesetzt, sondern echt.
Da ein solches Spiel aber nicht einfach nur runtergespielt werden soll, überzeichne ich meine Aktionen und versuche so den Geist des Spiels einzufangen, der sich aufgrund der fehlenden Vertrautheit nicht wirklich entfalten kann. Für mich ist das ein Punkt, der weder dem Lets Play noch dem Verleger des Spiels zuträglich ist, aber es ist auch ein Punkt, der sich nicht verhindern lässt, will man mit Personen aus anderen Bereichen Cross-Promotion betreiben. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen in denen die Gruppe trotzdem funktioniert, da die Charaktere gut zusammenpassen.
Herzlichen Glückwunsch. Hunter und Cron haben jedenfalls - so neutral betrachtet wie nur irgend möglich - soweit man das objektiv einschätzen kann noch niemals ihre kritische Meinung in ihren Rezensionen aufgegeben und werden mit Sicherheit auch in Zukunft nicht daran denken, nur weil sie jetzt nach ein paar Euronen für ein ganz anderes Format fragen. Verlage werden dieses Format weiterhin unterstützen und haben es auch vorher schon, hatten aber an den normalen Rezensionen außer dem Bereitstellen des ein oder anderen Rezensionsexemplars exakt nichts zu schaffen.
Hier stimme ich dir grundsätzlich zu. Die Tatsache, dass sie den Brettspielclub zu großen Teilen von Verlagen finanzieren lassen, hat mit ihren Rezensionen erstmal wenig zu tun. Auch die Tatsache, dass sie Rezensionsexemplare erhalten, spielt hier keine Rolle. Gestrichen, da undeutlich ausgedrückt (siehe Kommentar weiter unten).
Problematisch finde ich nur, dass man eine Nähe zu den Verlagen und auch Autoren aufbaut. An anderer Stelle habe ich das am Beispiel von Sophia Wagner und ihrem Erstlingswerk "Noria" erwähnt.
Hunter&Cron haben das Projekt von Anfang an begleitet, Sophia Wagner war öfters in Videos der beiden zu sehen (übrigens eins der besseren Lets Plays afaik) und zwischen den dreien existiert ein freundschaftliches Verhältnis. In diesem Zusammenhang und im Kontrast zu den meisten anderen Wertungen in der Brettspielszene, wirkt die Wertung von "Noria" etwas zu hoch.
Das ist aber mehr ein Geschmäckle, da ihnen das Spiel auch einfach gefallen haben kann. Betrachtet man aber deren Beziehung, dann kann man eventuell auch von einer wohlwollenden Wertung sprechen. Es bleibt aber auch klar zu sagen, dass dies die klare Ausnahme ist und mir sonst nichts wirklich aufgefallen ist.
Mit wachsender Reichweite und daraus folgend immer größerem Interesse der Verlage an einem, müssen die beiden einfach darauf achten, dass man die gegebene Distanz wahrt oder die persönliche Ebene zumindest auszublenden weiß in Rezensionen.
Völlig OT:
Ich empfehle hier vor allem den Siegertanz mit Ingolf Lück als Shrek. Großes Kino!
Lets Dance ist ein schönes Beispiel in diesem Zusammenhang.
Natürlich geht es bei dieser Sendung vorrangig um die Werbepausen und auch um die Unterhaltung des Zuschauers, sofern man bei RTL-Formaten davon reden kann. In diesem Fall wurde das Finale für ein einziges, großes Product Placement genutzt.
Disney kaufte sich nicht nur in den Werbeblock ein, sie kauften sich sogar die Tänze. Laut einer stichprobenartigen Befragung gaben nach der Ausstrahlung der Folge knapp 60 Prozent der Zuschauer an, aufgrund des Product Placements mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Kinofilm sehen zu wollen.
Dir mag es gefallen haben und anderen bestimmt auch, aber wenn ein Unternehmen einen solchen Einfluss auf eine Sendung nehmen kann, dann empfinde ich das als verwerflich. Da wir geradeaber über YouTube sprechen, hier ist ein 8 minütiger Beitrag im Zusammenhang mit den Product Placements.