Ich fände es nur wichtig, wenn jemand deutlich machte, auf welcher Erfahrungsbasis seine Meinung denn eigentlich beruht. Das erleichtert es anderen Lesern, das Gewicht eines Statements für sich selbst einzuschätzen.
Das ist eine mehr als ewig alte Diskussion hier bei Unknowns; wie oft muss ein Spiel gespielt werden, damit man eine Meinung dazu haben darf?
Ich bin der Meinung, dass man ein Spiel ÜBERHAUPT nicht gespielt haben muss, um eine Meinung dazu haben zu dürfen und auch äussern zu dürfen. Meiner Meinung nach kann ich schon viel über ein Spiel aus der Anleitung ableiten oder bei einer ersten Partie. Die beständige Frage nach der Anzahl der gespielten Partien ist bei einer Diskussion aus meiner Sicht nicht produktiv, sondern eher im Gegenteil: Ich finde, dass damit impliziert wird, dass der Autor nichts schreiben darf, bis er die "notwendige" Anzahl von Partien absolviert hat; wie viele das auch immer sein mögen.
Zur Erfahrungsbasis, Ernst Juergen Ridder , gehören meiner Meinung nach dann aber auch andere und ähnliche Spiele, die man bislang gespielt hat. Die müssten dann also auch angegeben werden...
Das scheint mir ein Missverständnis zu sein:
Es geht nicht darum "wann"/"auf welcher Grundlage" man seine Meinung schreiben "darf". Man darf eine Meinung haben und äußern, selbst wenn man null Ahnung hat.
Die andere Seite ist:
Wenn ich weiß, dass jemand nur die Spielregel gelesen hat, dann weiß ich als erfahrener Spieler, dass es kaum eine Spielregel gibt, die z.B. das wirkliche Spielgefühl vermittelt.
Trotzdem weiß ich, dass man ein Spiel allein aufgrund der Spielregel ablehnen kann; mache ich schließlich auch. Wie bei einem Buch, kann man sich auch bei einem Spiel nach "Teilgenuss" selbstverständlich eine für sich persönlich abschließende Meinung darüber bilden, ob weiterer Aufwand mit dem Buch/Spiel sich lohnt.
Man kann ein Spiel ablehnen, allein wegen seines Themas, da braucht man sonst gar nichts wissen.
Nur: Äußert man seine Meinung und verfolgt man damit einen anderen Zweck, als bloß seinen Frust rauszulassen, dann ist es für den Leser für seine Einschätzung, wie sehr er sich etwa von einer fremden Meinung zu einer eigenen Einschätzung leiten lassen mag, von Bedeutung, welche Basis diese fremde Meinung hat. Kenne ich die Basis einer Meinung nicht einmal annähernd, ist diese Meinung für mich irrelevant.
Ich gehe mal davon aus, dass jemand, der hier in den Foren schreibt, an Feedback zumindest nicht völlig uninteressiert ist. Dieses Feedback "darf" dann doch wohl auch sein: "Sag' bitte, worauf Du Deine Meinung stützt", weil mir das hilft, damit umzugehen.